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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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verzichtete er auf sie, aber neuerdings erschien ihm die Schrift der Dokumente doch sehr klein, und seine Augen – ach, verdammt, nicht nur die Augen, sondern auch die Knie und der elende Rücken bereiteten ihm Probleme.
    Blanche Johnson war regelrecht abgeschlachtet worden. Sie war verblutet, nachdem die Halsschlagader durchtrennt worden war, wahrscheinlich mit dem Messer, das später zusammen mit der blutigen Kleidung in dem Lieferwagen gefunden worden war. Mary Beth Flannery war gewürgt und unter Wasser gedrückt worden. Der Täter – mutmaßlich ein großer, starker Mann – hatte sie offenbar im Bad überrascht. Das Feuer wurde erst später gelegt. Oliver Flannery war ebenfalls erstickt, er war mit einem Seil langsam erhängt worden. Trotz der Schnitte an den Handgelenken war er nicht verblutet, und er war auch nicht an Rauchvergiftung gestorben wie Ryan Carlyle, dessen Körper anschließend verbrannt war.
    Lauter verschiedene Methoden.
    War der Mörder tatsächlich in allen Fällen derselbe?
    Carlyles Ermordung war als Unfall getarnt worden, allerdings sehr ungeschickt. Fast als hätte der Mörder gewollt, dass die Polizei die Inszenierung durchschaute.
    Wer immer der Täter war, er wollte Zeichen setzen.
    Und er ging offenbar nach einem festen Zeitplan vor. Sonst wäre Shannon Flannery bereits tot.
    Aber wozu die dreijährige Pause?
    Warum hatte es gerade jetzt wieder angefangen?
    Womöglich ist es nicht derselbe Täter wie damals …
    Zwei Personen waren spurlos verschwunden: Brendan Giles und Neville Flannery.
    Giles schien sich tatsächlich in Mittelamerika aufzuhalten.
    Damit blieb noch Neville Flannery. Der verschwundene Zwilling.
    Aber warum sollte er zurückkehren und eine Art Rachefeldzug gegen seine Geschwister antreten? Hatten sie ihm etwas angetan? War er durchgedreht? Könnte er tatsächlich das Kind seiner eigenen Schwester entführt haben? Womöglich war es das, wozu er drei Jahre benötigt hatte: um das Mädchen aufzuspüren und die Entführung vorzubereiten?
    Paternos Blick fiel auf die Fotos von der Familie Flannery, die er zu den Akten legen wollte. Sämtliche Söhne waren auf typisch irische Weise dunkel und attraktiv, wie der Vater. Die Familienähnlichkeit war sehr ausgeprägt, und die Zwillinge … Beinahe unheimlich, wie sie einander glichen.
    Er zerbiss einen Eiswürfel.
    Diese Überlegungen führten zu nichts. Als Nächstes nahm sich der Detective noch einmal den gerichtsmedizinischen Bericht zu Ryan Carlyle vor und las ihn Zeile für Zeile. Am Schluss entdeckte er etwas, das ihn stutzig machte. Das Identifikationsformular war an den Bericht geheftet. Die Leiche war zunächst vorläufig identifiziert worden anhand eines nicht vollständig verbrannten Führerscheins, der am Tatort gefunden wurde. Der Führerschein war auf Ryan Carlyle ausgestellt. Später hatten Patrick und Shea Flannery die Identifizierung bestätigt, nicht jedoch Carlyles Frau Shannon. Seltsam, dachte Paterno. Allerdings lebten Shannon und Ryan damals bereits getrennt, sie wollte sich scheiden lassen. Dennoch war sie die nächste Angehörige. Es musste schwierig gewesen sein, das Opfer zu identifizieren, schließlich war es bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Schon beim Anblick der Fotos in der Akte wurde dem Detective übel.
    Trotzdem, da war etwas faul. Er wusste es.
    Und der einzige Mensch, der vielleicht eine Erklärung hatte, war Shea Flannery.

    Das Ungeheuer saß am Steuer. Und er war aufgebracht. Erregt.
    Dani auf dem Beifahrersitz versuchte vergeblich, trotz der festen Augenbinde etwas zu erkennen. Sie hatte Angst wie nie zuvor in ihrem Leben.
    Sie musste einen Fluchtweg finden. Und zwar bald.
    Das Ungeheuer plante etwas Großes.
    Kurz zuvor hatte er ihr befohlen, sich anzukleiden, und ihr dann sicherheitshalber die Hände auf dem Rücken gefesselt und die Fußknöchel zusammengebunden. Es war ihr gerade noch gelungen, den Nagel in die Hosentasche zu schieben, und er hatte sie nicht abgetastet. Doch das nutzte ihr jetzt auch nicht viel. Der Nagel war eine erbärmliche Waffe, und mit gefesselten Händen konnte sie ihn sowieso nicht benutzen.
    Der Kerl war rasend wütend auf sie.
    Das hatte er ihr sogar gesagt.
    Wegen ihres Fluchtversuchs hatte er seine Pläne ändern müssen, und das passte ihm nicht. Sie hatte befürchtet, er könnte ihr in seiner Wut etwas antun, sie schlagen oder Schlimmeres, doch das war bisher nicht geschehen.
    Nachdem er ihr die Augen verbunden und sie gefesselt hatte, steckte er

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