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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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tot, Jeffers!«
    »Mike, bitte«, flehte Jeffers. »Ich brauchte Hilfe.«
    »Du bist … so gut wie … tot!«
    Ness sprang so plötzlich nach vorn, daß er alle überrumpelte. Durch die Wucht, mit der er auf Jeffers prallte, wurde Malone umgerissen. Ferris konnte seinen Partner gerade noch auffangen, bevor er zu Boden ging. Mit einem Satz warf Decker sich auf Ness und zog dessen Hände von Jeffers Hals. Nachdem ihm das gelungen war, hatte er auch keine Mühe, Ness unter Kontrolle zu kriegen. Er zwang ihn, sich mit gespreizten Beinen auf den Bauch zu legen, die Hände auf den Rücken.
    »Aufhören!« kreischte Kelley und hämmerte Decker auf den Rücken.
    Oliver zog sie von Decker weg.
    »Lassen Sie meinen Bruder los!« brüllte Kelley, während sie sich in Olivers Armen wand.
    »Wenn Sie Ihrem Bruder helfen wollen, dann halten Sie sich zurück!« schrie Oliver.
    Plötzlich war es ganz ruhig im Zimmer. Decker band Ness mit seinem Gürtel die Hände auf den Rücken und sorgte dafür, daß er auf dem Boden liegen blieb. Alles, was Kelley ausgeplaudert hatte, würde vor Gericht nicht zulässig sein, weil man ihr ihre Rechte nicht vorgelesen hatte. Aber zumindest würden sie wissen, wonach man sie fragen mußte.
    »Wen nehmen wir denn jetzt alles fest?« fragte Malone.
    Decker richtete Ness auf, hielt ihn aber am Arm fest. Dann sah er Jeffers an. »Wollen Sie ihn wegen tätlichem Angriff anzeigen?«
    »Lassen Sie ihn los«, flüsterte Jeffers.
    »Beantworten Sie meine Frage, Eubie«, sagte Decker. »Wollen Sie ihn anzeigen?«
    »Nein.«
    Decker riß Ness herum. »Sind Sie jetzt friedlich?«
    »Ja, bin ich.« Ness starrte Jeffers wütend an.
    »Ich mein das ernst, Mike«, sagte Decker. »Wagen Sie’s nicht, Eubie auch nur anzugucken. Wenn Sie nur eine falsche Bewegung machen, dann können sich diese Nacht ein paar richtig harte Jungs mit Ihrem Arsch amüsieren. Kapiert?«
    »Ja.«
    Decker ließ Ness los und sagte zu Malone und Ferris: »Gegen Jeffers haben Sie ja Beweise. Nehmen Sie ihn und die Frau mit.«
    »Sie waren tot, als ich dort hinkam!« rief Kelley. »Sie müssen sich gegenseitig erschossen haben …«
    »Kelley, halt den Mund!« sagte Ness.
    »Ich lese Ihnen jetzt Ihre Rechte vor, Ms. Ness«, sagte Oliver. »Bis dahin sollten Sie lieber auf Ihren Bruder hören.«
    »Ich hab doch keinen Mord zugegeben«, faselte sie, »bloß daß ich eine Leiche weggetragen und verbrannt hab …«
    »Halten Sie den Mund, Ms. Ness, und lassen Sie mich Ihnen Ihre Rechte vorlesen.«
    Oliver zog noch einmal seine Karte heraus und las ihr die Rechte vor. Darauf sagte Decker: »Ich habe noch eine kleine Frage an Sie beide. Wer hat Sie denn beauftragt, die Leiche zu entfernen?«
    Kelley starrte Eubie an, dann senkte sie den Kopf. »Niemand.«
    »Hier geht es um Mord, Ms. Ness«, sagte Oliver.
    »Kelley, tu’s nicht!« fiel Ness ihm ins Wort.
    »Mike, ich muß es tun!« Kelley dämpfte ihre Stimme. »Ich muß. Ist schon okay. Ich hab nur eine Leiche weggeschafft.«
    »Wer hat Sie darum gebeten?« fragte Decker.
    Kelley schwieg.
    »Sie haben einfach beschlossen, eine Leiche zu verbrennen, Ms. Ness?« sagte Malone.
    »Ich bin aus persönlichen Gründen zu Dr. Merritt gegangen«, sagte Kelley. »Ich … es war furchtbar. Ich hab gesehen …« Sie zögerte. »Das Image der Beauty-Farm ist mir sehr wichtig. Russ war ein Widerling. Ihn wird niemand vermissen. Warum sollte man die Beauty-Farm in die Sache hineinziehen. Ich hab’ es aus eigenem Antrieb getan.«
    »Sie lügen«, sagte Oliver. »Wen wollen Sie schützen?«
    »Niemand.«
    »Warum sind Sie zu Dr. Merritt gegangen?« fragte Decker.
    »Frauenprobleme.« Ihr Blick wurde hart. »Keine Abtreibung, falls Sie das meinen.«
    Sie hatte wieder auf stur geschaltet. Das hatte sich wohl auch schon früher für sie bewährt. Bruder und Schwester tauschten Blicke – eine Verständigung ohne Worte. Decker fragte sich, was die beiden zu verbergen hatten. Er sah zu Jeffers. »Haben Sie was dazu zu sagen?«
    »Sie ist der Boß«, flüsterte Jeffers.
    »Gehn wir«, sagte Malone.
    »Kelley«, rief Ness, »sag bloß nichts, und, Eubie, du auch nicht, bis ihr mit einem Anwalt gesprochen habt.« Er fuhr zu Decker herum. »Wollen Sie vielleicht Ihren Gürtel zurückhaben? Im Augenblick nützt er weder Ihnen noch mir was.«
    Decker sah Ness ins Gesicht. Der pure Trotz. Gespeist von Wut oder von Angst oder von beidem? Er knotete seinen Gürtel auf und schlang ihn sich um die Taille.
    Ness rieb sich die

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