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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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auch was in der Hand.« Marge wirkte nachdenklich. »Ich möchte wetten, daß Davida gegen eine Menge Leute was in der Hand hat. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb Captain Morrison den Fall so schnell wie möglich gelöst haben will.«
    Decker unterdrückte ein Gähnen. Erneut rührte sich irgendwas in seinem Unterbewußtsein, aber er kriegte es einfach nicht zu fassen. Vielleicht lag das daran, daß das Gespräch zu weit abdriftete. »Könnten wir damit nicht morgen weitermachen und zum eigentlichen Anlaß deines Besuchs kommen? Ich geh mal davon aus, daß du nicht hier bist, weil du nicht schlafen kannst.«
    »Wohl wahr. Ich bin hundemüde!« Sie richtete sich auf, hob den Aktenkoffer auf ihren Schoß und ließ die Verschlüsse aufschnappen. »Ich bin den Fall noch einmal durchgegangen …«
    »Welchen Fall?«
    »Lilahs Vergewaltigung.«
    »Den haben wir doch gelöst, Marge.« Decker schloß die Augen. »Du warst doch ganz begeistert, daß Totes der Bösewicht ist.«
    »Bin ich im Prinzip immer noch. Aber laß mich mal einen Augenblick Advocatus Diaboli spielen.«
    Decker öffnete die Augen und wartete.
    »Pete, ich bin das Beweismaterial dreimal durchgegangen. Fasern, Haare, Fingerabdrücke – das ganze Zeug. Das einzig Konkrete, was wir gegen Totes haben, ist, was auf dem Laken war. Nichts im Zimmer, nichts an Lilah – nicht unter ihren Nägeln oder in irgendeiner Öffnung.«
    »Das ist nichts Neues.«
    »Weiß ich. Hollander hat heute den Stall durchsucht. Das einzig Versteckte, was er gefunden hat, war ein altes verknittertes Foto von Lilah. Das hatte Totes unter seinem Kopfkissen. Nichts, was auf den Diebstahl hinweist – kein Schmuck, keine Papiere, gar nichts.«
    »Hast du denn tatsächlich erwartet, daß er was finden würde?«
    »Nein. Und ich hab auch eigentlich kein Problem damit, daß der einzige Beweis auf dem Laken ist. Wenn er nicht in ihr gekommen ist, ist das ja nur plausibel.«
    »Was quält dich dann?«
    »Ich hab’ über das Gespräch nachgedacht, das wir am Morgen mit Totes geführt haben. Irgendwas stört mich, und ich weiß nicht, was.« Marge legte den Aktenkoffer auf den Couchtisch aus Treibholz. »Nachdem ich mir das Band angehört hab, insbesondere Totes’ Stimme, als du ihn gefragt hast, ob er Lilah in der Nacht, in der sie vergewaltigt wurde, gesehen hat … bin ich mir sicher, daß irgendwas zwischen ihnen gewesen ist.«
    »Aber du glaubst nicht, daß er sie vergewaltigt hat.«
    »Nein, aber nicht weil wir zu wenig Beweise haben. Ich hab über die Vergewaltigung nachgedacht, über die Geschichte mit dem Pferd und darüber, daß Lilah offenbar verrückt ist. Vielleicht hat sie das Ganze selbst inszeniert.«
    »Warum sollte sie das tun?«
    »Darüber möchte ich gar nicht nachdenken, wenn mir noch nicht mal klar ist, wie sie es gemacht hat.« Marge rieb sich erneut die Augen. »Hör mal, Totes hat geschworen, daß er die ganze Nacht im Stall war. Und er hörte sich an, als würde er die Wahrheit sagen. Pete, er hat sich erst dann verheddert, als du ihn gefragt hast, ob ihn jemand in der Nacht, in der Lilah vergewaltigt wurde, besucht hat. Lilah ist zu ihm gekommen.
    Doch wenn das der Fall ist, dann kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, wie sein Sperma auf ihr Laken gekommen ist.«
    »Vielleicht haben sie ja tatsächlich gebumst.«
    »Wie sollen die in Lilahs Bett bumsen, wenn Carl den Stall überhaupt nicht verlassen hat?«
    »Vielleicht haben sie ja ein paar Tage vorher gebumst, und es war altes Sperma.«
    »Laut Laborbericht nicht. Das Zeug war frisch. Wie konnte sie frisches Sperma von ihm auf ihr Laken kriegen, wenn sie ihm nicht im Stall einen runtergeholt hat oder so und das Zeug per Hand in ihr Bett getragen hat.«
    Decker schlug sich an die Stirn. »Verflucht!«
    »Was ist?«
    Decker sprang auf, schnappte sich seine Jacke und wühlte in den Taschen nach seinem Notizbuch. Schließlich zog er es heraus, blätterte einige Seiten durch und fing an zu lesen. »Meine verdammte Handschrift … hätte meine Bögelchen mehr üben sollen.« Er überflog in rasendem Tempo seine Aufzeichnungen, dann klatschte er in die Hände. »Oh, Mann, manchmal hat man ja doch Glück! Totes’ Klamotten waren schmutzig, aber seine Bettlaken waren sauber!«
    »Ich kann dir nicht folgen, Pete.«
    »Was hältst du von folgendem, Marge? Lilah besucht Totes im Stall und holt ihm einen runter. Sie nimmt seine schmutzigen Laken mit und gibt ihm dafür saubere. Dann benutzt sie diese

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