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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ihn in seinen Schreibtischsessel zurück. Selbst da tat Brecht nichts weiter, als zu atmen und die Augenlider zu bewegen.
    Schließlich flüsterte Brecht: »Sind Sie sicher?«
    »Wir erzählen Ihnen alles von Anfang an, wenn Sie uns sagen, was Sie über den Diebstahl der Memoiren wissen«, sagte Marge.
    Brecht leckte sich die Lippen. »Ich … ich will, daß Sie mir glauben, daß ich mit dem Tod von Kingston nichts zu tun habe.«
    »Aber Sie wissen etwas über den Diebstahl der Memoiren«, sagte Marge.
    Brechts Augen waren immer noch glasig. »Wie kann ich der einzige Nachkomme von Hermann Brecht sein? Was ist mit Lilah?«
    Decker strich seinen Schnurrbart glatt. »Das mit Lilah ist auch eine lange Geschichte. Gehen wir doch eine Geschichte nach der anderen durch.«
    Brecht sprach wie unter Hypnose. »Ich hab es immer gewußt … tief in meinem Inneren wußte ich, daß ich nicht der sein konnte, der ich laut meiner Mutter war. Das konnte ich einfach nicht sein …« Er drückte eine Faust auf seinen Mund, dann atmete er kräftig aus. »All die Jahre hat sie mich angelogen … mir das Gefühl gegeben, ich wär der Abschaum der Menschheit. Diese intrigante Hexe!« Er sah Decker an. »Wer war denn meine wirkliche Mutter?«
    »Alles zu seiner Zeit, Doc«, sagte Decker. »Erst erzählen Sie uns, wie Ihre Mutter …«
    »Davida Eversong ist nicht mehr meine Mutter!« schrie Brecht. »Wenn Sie was über Davida wissen wollen, fragen Sie nach Davida. Benutzen Sie nie wieder die Worte Mutter und Davida in einem Kontext!«
    »Na schön, Doctor«, sagte Marge. »Wie hat Davida Sie in den Diebstahl der Memoiren hineingezogen?«
    »Sie erwarten doch wohl nicht, daß ich zugebe, in ein Verbrechen verwickelt zu sein?« sagte Brecht.
    »Es ist die einzige Möglichkeit, wie wir Ihrer Mut … wie wir Davida etwas nachweisen können. Verdammt, es ist doch nur ein simpler Diebstahl. Wir könnten vermutlich einen anständigen Deal für Sie …«
    »Deal?« Brechts Lachen war hoch und hysterisch. »Warum sollte ich einen Deal brauchen? Wenn das, was Sie behaupten, wahr ist, dann hatte ich überhaupt nichts mit einem Diebstahl zu tun. Dann habe ich nur zurückverlangt … was mir rechtmäßig von Anfang an gehörte.«
    »Bravo, Doc, da haben Sie recht!« Marge zog ihr Notizbuch hervor. »Die Memoiren haben Ihnen von Anfang an gehört. Nun erzählen Sie uns, wie Davida Sie eingespannt hat.«
    Brecht nickte. »Ja, ich erzähle Ihnen, wie Davida mich benutzt hat. Womit soll ich denn anfangen?«

31
    Davidas Bungalow lag, eingezäunt und durch wildwuchernde, blühende Büsche vor neugierigen Blicken verborgen, auf einer Anhöhe etwa hundert Meter hinter dem Haupthaus der Beauty-Farm. Decker kam sich vor als wäre er auf Safari, als er mit Marge über den Plattenweg hinauf zum Eingangstor ging. An einem Zaunpfosten war die Sprechanlage angebracht. Marge drückte den roten Knopf, und eine kratzige Stimme fragte, wer da sei. Decker nannte seinen Namen. Das Tor wurde aufgedrückt, und sie betraten das Grundstück – ein grünes hügeliges Gelände im Schatten einer riesigen Eiche. Davidas Haus war auf der Spitze des Hügels. Er und Marge begannen die Natursteintreppe hinaufzusteigen.
    »Ich fang schon an zu schwitzen«, sagte Marge.
    »Das ist die Nachmittagshitze«, sagte Decker. »Die raubt einem die ganze Energie.«
    »Dieser ganze Fall raubt mir meine Energie.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Was hat denn Morrison gesagt, als du ihn auf den Durchsuchungsbefehl angesprochen hast?«
    »Er war nicht sehr glücklich darüber«, sagte Decker. »Aber schließlich ist er ein guter Cop. Hat gleich gesagt, ich soll ihn mir besorgen, aber dann hinzugefügt, es möglichst vor der Presse geheim zu halten.«
    »Und was passiert, wenn wir Davida zum Verhör mitnehmen?«
    Decker machte ein säuerliches Gesicht. »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist. Erst mal durchsuchen wir das Haus, dann werd ich irgendwie zur Befragung übergehen und versuchen, sie zu irgendeiner unbedachten Äußerung zu verleiten.«
    »Viel haben wir ja gerade nicht gegen sie in der Hand.«
    »Noch nicht.«
    Davida erwartete sie an der Tür. Ihr Lächeln war in etwa so einladend wie ein Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht.
    »Da haben wir Sie ja endlich erwischt«, stellte Marge fest.
    Davidas Lächeln wurde breiter. »Mich erwischt? Das klingt aber bedrohlich.«
    Decker präsentierte ihr den Durchsuchungsbefehl für den Bungalow. Davida warf einen flüchtigen Blick darauf,

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