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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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über Schwangerschaften?«
    Decker hatte keine Lust, sich auf diese Diskussion einzulassen. »Du überanstrengst dich.«
    »Warum sagst du das? Sehe ich müde aus?«
    »Nein, Rina. Du siehst großartig aus.«
    Und das tat sie auch. Von hinten konnte Decker nicht erkennen, daß sie schwanger war. Von vorne war es allerdings eine andere Sache. Sie war im sechsten Monat, doch ihr Gesicht war so zart und schön wie immer. Ihre milchige Haut war makellos, und ihre tiefblauen Augen waren leuchtend und klar. Ihre Haare waren sehr lang geworden. Sie hatte sie geflochten und trug eine Baskenmütze auf dem Kopf. Nach jüdischem Gesetz müssen verheiratete Frauen ihr Haar bedecken, doch im Augenblick ließ Rina den pechschwarzen Zopf über ihren Rücken baumeln. Er war dick und glänzte. Sie sah aus wie das blühende Leben.
    Kessler meldete sich wieder am Telefon. Decker hob eine Hand.
    »Okay«, sagte der Arzt. »Ich hab alle Tests durchgeführt, die Sie wollten, und die Ergebnisse ins Labor geschickt. Sie war an der Vagina verletzt, aber es gab keinerlei Spermaspuren.«
    Decker sah zu seiner Frau. »Könnten Sie einen Augenblick warten, Doc? Ich möchte an einen anderen Apparat gehen.«
    »Mach dir wegen mir keinen Streß«, schmollte Rina. »Ich geh ins Nebenzimmer.«
    »Rina …«
    »Nein, ich bestehe darauf.« Sie öffnete die Hintertür, um den Hund hereinzulassen. »Komm, Ginger. Du kannst mir Gesellschaft leisten.«
    Decker wußte, daß es keinen Zweck hatte zu protestieren, und wartete, bis sie außer Hörweite war. Dann sagte er: »Sie haben auch einen Abstrich von Mund und Anus gemacht?«
    »Haben wir. Niemand hat in irgendeine ihrer Körperöffnungen ejakuliert.«
    »Die Bettlaken rochen nach Sperma.«
    »Dann ist er auf dem Laken gekommen, aber nicht in ihr«, sagte Kessler. »Ich habe ein wenig getrocknete Samenflüssigkeit an ihrem Bein gefunden. Die hab ich auf einen Objektträger getan und ins Labor geschickt.«
    »Doc, haben Sie sie gefragt, ob zuvor ein freiwilliger Geschlechtsverkehr stattgefunden hat?«
    »Ich hab alles im Griff, Sarge. Ich wußte doch, daß Sie unverfälschte Ergebnisse wollten. Sie hat gesagt, nein.«
    Ein Vergewaltiger mit vorzeitigem Samenerguß? Decker wußte, daß viele von ihnen unter diesem Problem litten. »Gab es irgendwelche Verletzungen im analen oder oralen Bereich?«
    »Jedenfalls keine klinisch relevanten.«
    »Irgendwelche fremden Haare?«
    »Nichts Offenkundiges – weder am Schambein noch auf dem Kopf. Sie ist überall blond, irgendwas Dunkles wäre mir also sofort ins Auge gesprungen. Beim Kämmen zieht man immer irgendwelche Haare heraus. Ob sie von ihr stammen oder nicht, wird das Labor feststellen. Aber wenn auf dem Bettlaken Sperma ist, dann haben Sie doch was in der Hand.«
    »Was haben Sie mit ihrer Kleidung gemacht?«
    »Alles in Plastiktüten verpackt«, sagte Kessler. »Der Fahrer des Krankenwagens hat mir gesagt, Sie wollten die Sachen selbst abholen.«
    »Yeah, ich bin in zirka zwei Stunden da. Glauben Sie, daß ich mit ihr reden kann?«
    »Wie bereits gesagt, sie ist zwar noch ein bißchen benommen. Aber sie wird wohl in der Lage sein, einige Fragen zu beantworten. Da fällt mir gerade ein, sie hat nach Ihnen gefragt.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, sie hat sogar namentlich nach Ihnen gefragt. Zweimal. ›Ist Sergeant Deckman hier?«‹
    »Deckman«, sagte Decker. »Ist ja ziemlich nah dran. Sie kann sich also von heute morgen an mich erinnern?«
    »Sieht so aus«, sagte Kessler. »Wenn ihr Verstand klar bleibt, sollte sie sehr bald wieder gesund werden. Sie ist in ausgezeichneter körperlicher Verfassung – ihr Puls war langsam, ihr Blutdruck schön niedrig. Ihre Lungen sind in Ordnung. Sie hatte heute früh eine kurze neurologische Untersuchung, und für morgen ist noch eine vorgesehen. Ihre Reflexe sind normal, und sie hat ein gutes Gesichtsfeld. Im fein- wie im grobmotorischen Bereich hat sie völlig normal reagiert. Der Muskeltonus ist auch gut.«
    Decker erinnerte sich an ihren Griff. Ihr Muskeltonus war mehr als gut gewesen.
    »Ihr Gesicht ist geschwollen«, fuhr Kessler fort. »Subkutane Blutungen unterhalb der Augen. Sieht aus, als hätte ihr jemand auf die Augen geschlagen. Sie sind grün und blau und verquollen. Aber es sind keine Gesichtsknochen gebrochen. Das ist gut. Sie ist eine äußerst attraktive Frau. Man kann ihre Schönheit trotz der Blutergüsse und Schnittwunden erkennen.«
    »Das stimmt. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr jemand sagen

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