Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
deshalb.«
    »Hat Davida den Auftrag gegeben, ihren eigenen Sohn zu ermorden?« fragte Marge.
    »Q-Bee ist zwar eine kaltblütige Schlange, aber das ist nicht ihr Stil.« Ness zuckte die Achseln. »Sie hat die Leute lieber lebendig, damit sie sie besser aussaugen kann. Ich glaube, daß Davida die Wahrheit sagt – daß die beiden sich gegenseitig erschossen haben. Aber wissen tu ich es natürlich nicht, weil ich nicht dabei war.«
    »Aber Sie haben in Merritts Büro nachgesehen.«
    Ness zuckte erneut die Achseln. »Was spielt das denn für eine Rolle? Ist ja eh alles nur reine Theorie von mir.«
    »In Merritts Büro wurden zwei Männer erschossen, aber es wurden dort keine Waffen gefunden, Mike«, sagte Decker. »Haben Sie zufällig auch eine Theorie bezüglich der Waffen?«
    »Vielleicht sollte man eher fragen, was ist aus den Waffen geworden? Und die Antwort könnte lauten: Walzblech. Recycling ist sehr gut für die Umwelt. Können wir jetzt dieses Thema beenden und diesen ganzen Schlamassel vergessen?«
    »Schlamassel ist das richtige Wort«, sagte Marge.
    »Yeah, das war echt ein Schlamassel.« Ness schwieg einen Augenblick. »Nicht daß es nicht auch sein Gutes gehabt hätte. Nachdem wir uns erst mal über die Grundregeln geeinigt hatten, war Q-Bee ganz umgänglich. Wußten Sie schon, daß Davida eine eigene Beauty-Farm aufziehen will … noch viel toller als VALCAN. Wir dachten, Palm Springs wäre ein guter Ort.«
    »Wir?« sagte Marge.
    »Kelley und ich wären dann stille Teilhaber«, sagte Ness. »Unsere Sachkenntnis ist unser Beitrag zu der Partnerschaft. Wir haben schon fast alle Papiere unterzeichnet – es müssen nur noch ein paar Kleinigkeiten ausgebügelt werden. Endlich krieg auch ich mein Stück vom Kuchen. Kelley und ich haben eine Menge von Lilah gelernt. Aber es wird Zeit für was Neues.«
    »Sie machen Lilah also Konkurrenz«, sagte Marge.
    Ness grinste. »Ich mache Lilah keine Konkurrenz, Detective. Das tut Davida.« Er sah zum wiederholten Mal auf seine Uhr, dann auf das Jahrbuch. »Kann ich das haben?«
    »Warum ist das so wichtig für Sie, Mike?« sagte Decker. »Sie hätten Lilah doch einfach erzählen können, der Name Michelle Ness sei ein Druckfehler.«
    Ness’ Lachen klang gezwungen. »Sie haben sich das offenbar nicht sehr genau angeguckt. Im Gegensatz zu Davida.«
    »Was haben wir denn übersehen?« fragte Marge.
    Ness begrub sein Gesicht in den Händen, dann blickte er auf. »Was soll’s? Ich bin schon so oft gedemütigt worden, da kommt’s auf einmal mehr auch nicht an. Vielleicht haben Sie ja sogar Mitleid mit mir.«
    Im Zimmer herrschte Stille.
    »Mike Ness«, flüsterte er schließlich. »Alias Michelle Ness – Tennis-Team, Volleyball-Team, Softball-Team, Basketball-Team und … Cheerleader-Truppe.« Er lachte leise. »Ja, ich war Cheerleader. Kein Mädel auf der Welt konnte so hoch springen wie ich. Das kam von all den Hormonen, wissen Sie.«
    »Sie haben männliche Hormone genommen?« fragte Marge.
    »Die brauchte ich nicht zu nehmen, Detective. Die hatte ich von Geburt an. Wenn Sie sich meine Geburtsurkunde ansehen, werden Sie feststellen, daß ich ein männliches Wesen bin.«
    »Das wissen wir.«
    »Sie wissen …«, Ness lachte. »Sie sind ja wirklich eifrig. Kann ich jetzt das Album haben?«
    »Noch eine Frage, Mike«, sagte Decker.
    »Ich weiß schon, was kommt. Eine Variante der alten Frage: Wer bin ich? In diesem Fall heißt sie: Was bin ich?«
    Decker schwieg. Er beobachtete, wie Ness sich einen weiteren Scotch einschenkte. Er schien sich hier zu Hause zu fühlen. Decker fragte sich, wie oft Davida ihn hierher bestellt hatte – mit sexuellen oder anderen Wünschen. Ness nahm einen großen Schluck Whisky.
    »Ich leide an einer sogenannten kortikalen Adrenalhyperplasie. Mir fehlt dieses eine Enzym … eine genetische Panne. Ohne dieses Enzym spielen die Nebennierendrüsen verrückt und stoßen literweise zusätzliche Hormone aus – Androgene.«
    Er sah sie an. Seine Augen blitzten vor Wut.
    »Wissen Sie, was Androgene bei Föten tun? Sie machen aus kleinen Mädchen kleine Jungen. Erst als ich anderthalb war, kam irgendein Arzt darauf, daß meine Hoden sich nicht senken würden, weil ich keine hatte. Ich war ein Mädchen, das mit zusammengewachsenen Schamlippen geboren worden war, die wie ein Hodensack aussahen, und mit einer Klitoris so groß wie ein Pimmel. Ich bin so geworden, weil meine Nebenniere mich von der Zeugung an mit Testosteron gefüttert hatte.«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher