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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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1.6.1965.«
    Decker gab Miss Jones das Datum durch. Sie bat ihn, sich einen Augenblick zu gedulden.
    »Wir haben keine Garantie, daß er in Fountainville geboren wurde, Pete.«
    »Ist ja nur ein Versuch.«
    »Weißt du, Pete, wenn Mike mal eine Michelle war, dann ist verständlich, daß Kelley ihn selbst wegen eines geringfügigen Verbrechens decken würde. Stell dir mal vor, er käme ins Gefängnis. Egal wo man ihn hinsteckte, sie kann sich sicher sein, daß er große Probleme bekäme.«
    »Absolut.«
    Marge lächelte. »Er sieht gut aus.«
    »Ganz hübsch.«
    »Yeah, er ist hübsch.«
    »Sergeant?« meldete sich Miss Jones.
    »Ja?« sagte Decker in den Hörer.
    »Sergeant, ich habe nichts über eine Michelle Ness. Aber wir haben einen Michael Ness, der am 1.6.1965 geboren wurde. Möchten Sie eine Kopie seiner Geburtsurkunde?«
    Decker antwortete nicht.
    »Sergeant?«
    »Yeah, ich bin noch dran. Miss Jones, sind Sie sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    »Könnten Sie vielleicht einen Blick auf die Geburtsurkunde werfen?«
    »Sie meinen jetzt sofort?«
    »Ja, jetzt sofort.«
    »Das dauert einen Augenblick. Sie ist auf Mikrofiche.«
    »Ich warte«, sagte Decker.
    »Du siehst aus, als hättest du auf eine saure Zitrone gebissen«, sagte Marge.
    »Keine Michelle Ness«, sagte Decker. »Nur Michael.«
    Marge erwiderte seinen säuerlichen Blick. »Damit ist die Theorie im Eimer. Verdammt, es wär doch so schön gewesen, etwas zu haben, was wir gegen Davida verwenden könnten. Warum bist du immer noch am Telefon?«
    »Sie sucht gerade die Geburtsurkunde. Ich will wissen, ob bei Geschlecht das Wort männlich steht.«
    »Du bist aber gründlich«, sagte Marge.
    »Bin ich doch immer«, sagte Decker.
    Miss Jones kam wieder an den Apparat. »Ich habe eine Fotokopie der Geburtsurkunde von Mr. Ness. Soll ich sie Ihnen faxen?«
    »Das wär nett. Ich möchte vorher nur noch eines wissen. Was steht bei Geschlecht des Babys?«
    »Bei Geschlecht?« sie klang verwirrt. »Da steht männlich … das heißt nur M.«
    Decker seufzte. »Sind Sie sicher?«
    Sie lachte. »Natürlich bin ich mir sicher.«
    »Der Name auf der Geburtsurkunde lautet also Michael Ness?« versuchte Decker es noch einmal.
    »Ja, Michael Ness … Michael Steven Ness.«
    »Okay. Danke für Ihre Hilfe, Miss Jones. Ich geb Ihnen jetzt meine Faxnummer.« Er nannte die Nummer seiner Dienststelle, bedankte sich noch einmal und hängte ein.
    »Mikey ist ein Junge«, sagte Decker. »Es war vermutlich ein schlichter Druckfehler. Sollen wir für heute Schluß machen, Detective?«
    »Pete, wie ist Kingston Merritt in Lilahs inneren Safe eingebrochen?«
    »Ja, ich weiß«, sagte Decker. »Laß uns Davida fragen.«
    Beide lachten. Dann war es einen Augenblick still im Zimmer, bis sie beide hörten, wie ein Schlüssel in die Haustür gesteckt wurde. Decker legte einen Finger auf seinen Mund. Kurz darauf wurde die Tür vorsichtig geöffnet und dann ganz aufgestoßen. Mike Ness kam auf Zehenspitzen hinein, blieb dann abrupt stehen und starrte sie völlig entgeistert an.
    »Überraschung!« rief Marge. »Wir sind immer noch da!«
    »Ich komm später wieder«, sagte Ness. Decker hielt das Jahrbuch hoch. »Suchen Sie das hier?«
    Ness wurde weiß im Gesicht.

33
    Decker legte das Album auf den Couchtisch und beobachtete, wie Ness es fixierte. »Wie geht’s Ihnen, Mike?« fragte er.
    Die blauen Augen richteten sich ruckartig nach oben und konzentrierten sich nun auf Deckers Gesicht.
    »Kommen Sie rein und reden Sie es sich von der Seele«, sagte Marge.
    Ness machte leise die Tür zu. Er trug eine abgeschnittene Jeans, ein erbsengrünes Muskelshirt und Nikes. Seine nackten Beine waren kräftig behaart. Auch unter den Achselhöhlen hatte er lange schwarze Haare. Er nahm einen Schluck aus einer Thermoskanne, dann wischte er sich den Mund mit dem Arm ab.
    Einen Augenblick sagte niemand etwas.
    Schließlich sagte Ness: »Davidas Anwalt hat Eubie und meine Schwester bereits letzte Nacht ohne Kaution freigekriegt. Kell und Eubie waren heute morgen schon wieder bei der Arbeit. Das muß doch wohl heißen, daß Sie nichts Wesentliches gegen die beiden in der Hand haben.«
    Decker wartete ab.
    »Was Davida betrifft …« Ness lachte leise. »Sie meinen, Sie haben Freddy auf Ihrer Seite? Vergessen Sie’s, Sergeant. Davida hat ihn fest an den Eiern. Sie umgurrt und umturtelt ihn … und schon tut er wieder, was sie will. Sie haben Ihre Zeit verplempert.«
    »Alle mäkeln ständig an uns rum«, sagte

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