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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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herbitten und möchte, daß Sie ihm die Männer beschreiben, die Sie überfallen haben.«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich möchte Sie außerdem bitten, einige Fotos von Straftätern durchzusehen, die ich in meiner Aktentasche habe. Vielleicht haben diese Tiere schon mal so was getan, und Sie erkennen sie wieder.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Er reichte ihr die Fotos von Sexualverbrechern aus der Gegend und rief über das Krankenhaustelefon bei der Polizei an. Während er wartete, daß sich jemand meldete, bemerkte er, wie Lilah ziemlich desinteressiert die Fotos durchblätterte. Schließlich bekam er den Polizeizeichner an den Apparat und hängte kurz darauf ein.
    »In etwa zwanzig Minuten wird jemand hier sein«, sagte Decker. »Keiner von diesen Männern sieht aus wie …«
    »Nein, keiner.«
    »Sie sind sicher …«
    »Ganz sicher.« Lilah ließ sich zurück in die Kissen sinken. »Gott, bin ich müde.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Decker. »Warum sind Sie vorhin herumgelaufen?«
    »Ich hab nur versucht mich wieder … wie ein Mensch zu fühlen.« Sie wischte sich eine Träne aus dem Auge. »Das Äußere heilt wieder. Es tut zwar weh, aber ich weiß, daß es heilt. Doch innerlich …« Sie sah ihn an und nahm seine Hand. »Darf ich Ihre Hand halten?«
    »Natürlich«, antwortete Decker.
    Er wußte, daß Frauen sehr unterschiedlich auf ein Sexualverbrechen reagierten. Manche konnten den bloßen Anblick eines Mannes nicht mehr ertragen; andere wollten nach diesem furchtbaren Erlebnis sofort mit ihren Männern oder Freunden schlafen. Manche verkrochen sich in ein Schneckenhaus und kamen nie wieder heraus; andere taten so, als ob nichts Besonderes passiert wäre. Wenn ein Mann in der Sache ermittelte, entwickelten die Vergewaltigungsopfer häufig eine affektive Bindung zu ihm, die gut oder schlecht sein konnte, je nach dem wie das Verhältnis zwischen den beiden war. Einige Frauen waren so dankbar für Deckers mitfühlendes Ohr gewesen, daß sie ihre Kinder nach ihm genannt hatten. Doch Lilah hatte eindeutig etwas Merkwürdiges an sich.
    »Fühlen Sie sich in der Lage, noch ein paar Fragen zu beantworten?« fragte Decker.
    Lilah führte seine Hand an ihre Wange und nickte.
    »Okay. Dann möchte ich folgendes wissen: Wann ist es Ihnen gelungen, die Täter so deutlich zu erkennen?«
    »Ich hab sie gesehen, sobald sie mich angefaßt haben.« Ihre Unterlippe begann zu zittern. »Ich war so … können Sie mich in den Arm nehmen, Peter? Nur einen kurzen Augenblick.«
    Sie näherte sich ihm, dann wich sie abrupt zurück und legte eine Hand auf ihren Mund. »Nein, vergessen Sie, was ich gesagt habe. Ich sehe an Ihrem Ring, daß Sie verheiratet sind. Es ist bloß, daß ich mich im Augenblick so verletzlich fühle. Ich brauche jemand, an den ich mich anlehnen kann. Darf ich Ihre Hand wieder nehmen?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie die Hand und begann, an seinem Ehering zu spielen. Er hatte ja schon viele Vergewaltigungsopfer getröstet, aber keine dieser Frauen hatte sich so aufreizend verhalten, hatte so offen versucht, ihn sexuell anzumachen, wie diese hier. Er verzog jedoch keine Miene und fragte: »Haben Sie einen Freund, den ich anrufen soll?«
    Lilahs Blick wurde plötzlich eisig. »Nein.«
    »Wie wär’s mit Ihrem Bru …«
    »Lassen Sie mich in Ruhe!« Unvermittelt ließ sie seine Hand los.
    »Wäre es Ihnen lieber, wenn Sie von einer Frau vernommen würden?«
    »Wäre es Ihnen lieber, wenn ich von einer Frau vernommen würde?«
    »Lilah, ich will diese Monster schnappen, die Ihnen das angetan haben. Ich will dafür sorgen, daß sie nicht mehr frei herumlaufen und anderen Frauen das gleiche zufügen. Aber dazu brauche ich Ihre Hilfe. Ich brauche wirklich Ihre Hilfe.«
    Ihre Augen wurden wieder feucht. »Es ist bloß so schwer.«
    »Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid.«
    Sie packte sein Handgelenk, bevor er es wegziehen konnte, und führte seine Hand an ihre Wange. »Ich stelle eine Verbindung zu Ihnen her.«
    Decker ignorierte den Drang, seine Hand wegzuziehen, und sagte: »Freut mich, daß Sie eine Verbindung zu mir herstellen. Vielleicht können Sie mich dann mit Ihren Angreifern weiterverbinden.«
    Lilah brach gleichzeitig in Lachen und in Weinen aus. Dann küßte sie langsam nacheinander seine Finger.
    Gegen seinen Willen spürte er ein Ziehen in der Leistengegend und beschloß, den körperlichen Kontakt zu beenden. »Können Sie darüber reden, was passiert ist?«
    Sie lehnte sich

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