Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
Sandalen.
    »Normalerweise sind die Mitarbeiter hier äußerst hilfsbereit.« Er drehte sich zu Marge um. »Ich bin Dr. Frederick Brecht, ich arbeite hier als Arzt. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Schon möglich.« Marge streckte ihre Hand aus. »Detective Dunn. Vielleicht könnten wir uns kurz unterhalten.«
    Brecht sah auf ihre Hand, dann schüttelte er sie schließlich. »Ich habe schon mit der Polizei gesprochen. Ich kann Ihnen nichts sagen. Ich wünschte, ich könnte, aber ich weiß nichts.«
    Marge richtete den Blick auf sein Gesicht. Der Mann war zwar leger gekleidet, doch er wirkte verkrampft wie jemand, der an einem nervösen Magen leidet. »Ich würde mich gern mit Ihnen über die Beauty-Farm unterhalten und über die Leute, die hier arbeiten. Schließlich liegt die Kurklinik direkt neben dem Haus Ihrer Schwester.«
    »Niemand hier würde meiner Schwester auch nur ein Haar krümmen. Alle ihre Angestellten lieben sie. Auf den Straßen von Los Angeles laufen doch Tausende von Wahnsinnigen herum. Warum fangen Sie nicht an, die zu überprüfen?«
    Marge wollte gerade antworten, als die scharfzügige Ms.
    Purcel an ihren Platz hinter dem Empfangstisch zurückkehrte.
    »Nett, daß du uns Gesellschaft leistest, Fern«, sagte Brecht.
    Marge lächelte, als Ferniemausi rot wurde.
    »Ich … es tut mir furchtbar leid …«
    Brecht brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen, dann sah er Marge an. »Irgendwo da draußen läuft ein Wahnsinniger herum, der Frauen schlägt und vergewaltigt. Finden Sie ihn.«
    »Sie können sich darauf verlassen, daß wir intensiv ermitteln«, sagte Marge. »Doch im Augenblick würde ich mich ganz gern mit den männlichen Mitarbeitern von Miss Brecht unterhalten. Nur um ganz … gründlich zu sein.«
    Brecht seufzte gequält. »Ich nehme an, daß es machbar ist. Aber versuchen Sie, diskret zu sein, Detective. Wir haben hier eine sehr exklusive Klientel.«
    »Na so was!« dröhnte eine tiefe Baritonstimme. »Wer hat dich denn aus der Gosse gezogen?«
    Marge und Brecht drehten sich zu der Stimme um. Der Mann war groß und hatte eine gute Figur. Er schien Mitte bis Ende Vierzig zu sein, hatte eisblaue Augen, blasse Lippen und eine römische Nase. Sein Gesicht zeigte eine kräftige Farbe und war an Nase und Wangen kreuz und quer von winzigen Äderchen durchzogen. Seine grau melierten Haare waren lang genug, daß sie lockig herunterfielen, aber gerade noch kurz genug, um ordentlich zu wirken. Er trug einen dunkelblauen Leinenblazer, ein weißes Hemd, eine blaue Seidenkrawatte im Jacquardmuster und eine blau-weiß gestreifte Leinenhose. Um die schlanke Taille hatte er einen weißen Eidechsgürtel mit goldener Schnalle. Seine Füße steckten in weißen Cole-Haan-Slippern aus Kalbsleder. Aus seiner Brusttasche guckte ein weißes Einstecktuch aus Seide. Marge sah ihn an, dann schaute sie wieder zu Brecht, dessen kahler Schädel rot vor Wut geworden war.
    »Was zum Teufel willst du denn hier?« fauchte Brecht.
    »Mutter besuchen, Frederick.«
    »Du bist hier aber nicht willkommen«, schoß Brecht zurück. »Verschwinde sofort, oder ich laß dich rausschmeißen.« Er sah zu Marge. »Machen Sie sich nützlich, Detective, und verhaften Sie diesen Mann. Dr. Merritt betritt widerrechtlich privates Gelände.«
    »Ich wurde hierher gebeten …«
    »Verhaften Sie ihn, Detective!«
    »Dr. Brecht …«, sagte Marge.
    »Verhaften Sie ihn sofort«, sagte Brecht mit kläglicher Stimme.
    Merritts schmale Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln. Er trat einen Schritt vor; Marge stellte sich ihm in den Weg. Merritts Augen verengten sich.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Ich bin von der Polizei, Dr. Merritt«, sagte Marge. »Warum setzen wir uns nicht hin und versuchen, uns wie zivilisierte Menschen zu unterhalten …«
    »Sie kennen diesen Mann nicht«, sagte Brecht. »Mit ihm kann man nicht zivilisiert reden.«
    Merritt warf ihm einen verächtlichen Blick zu, dann wandte er sich an Marge. »Warum ist die Polizei hier?«
    »Wir ermitteln wegen Ihrer Schwester …«, sagte Marge.
    »Was hat Lilah denn nun schon wieder angestellt?« fragte Merritt.
    »Sie hat überhaupt nichts angestellt«, sagte Brecht.
    Merritts Augen hatten ein wenig von ihrem selbstbewußten Ausdruck verloren. »Weshalb ermitteln Sie dann?« fragte er Marge.
    »Wenn sie gewollt hätte, daß du es erfährst, hätte sie es dir schon gesagt, Kingston. Warum läßt du die arme Lilah nicht in Ruhe? Sie braucht dich nicht mehr.«
    Merritts

Weitere Kostenlose Bücher