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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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das, ohne daß es zu einer Szene kommt?«
    »Yeah, ich werd schon mit ihm fertig.«
    »Warum hast du das denn dann vorhin nicht schon gemacht, Blödmann?«
    »Weil man nicht zwischen zwei kämpfende Hunde packt.« Ness verschränkte die Arme über der Brust. »Ihr beide wart ja für keinerlei Rat empfänglich.« Er lachte. »Gott, ihr Jungs müßt euch ja wirklich hassen.«
    »Du merkst aber auch alles.«
    Ness zog die Augenbrauen hoch. »Willst du darüber reden?«
    Brecht verzog den Mund zu einem spöttischen Grinsen. »Nein, ich will mit dir über gar nichts reden! Sieh zu, daß du ihn hier rauskriegst. Sag mir Bescheid, wenn er weg ist. Und ich will nicht, daß Mutter erfährt, daß er hier war.«
    »Der Typ wirkte sehr entschlossen, Doc. Er wird sie bestimmt anrufen.«
    »Darum kümmere ich mich, wenn’s soweit ist. Sag auf jeden Fall meiner Mutter nichts von seinem Besuch. Ich brauche Zeit, um rauszufinden, was die beiden vorhaben.«
    Ness grinste. »Verschwiegenheit ist teuer, Doc.«
    »Du bist der letzte Dreck, Michael.«
    Brecht nahm seine Brieftasche heraus. Ness streckte die Hand aus.

12
    Wieder hatte sich Morrison eingeschaltet. Decker sah auf die Uhr – halb zwölf. Besser sich gleich um den Mist kümmern, damit er das Mittagessen genießen konnte. Er rief aus dem Zivilfahrzeug an und wurde kurz darauf zu Morrison durchgestellt.
    »Captain«, sagte Decker.
    »Wie kommen Sie im Fall Brecht voran?«
    »Jede Menge Notizen …«
    »Pete …«
    »Captain, wir machen Fortschritte – reichlich Verdächtige –, aber es gibt eben keine konkreten Beweise.« Decker informierte ihn über die Einzelheiten und merkte, wie Morrison hörbar seufzte, als er davon sprach, daß Lilah sich im Kopf ein Bild von ihren Angreifern gemacht hätte.
    »Diese Lilah Brecht«, sagte Morrison, »ist die ein bißchen bekloppt oder was?«
    »Sie könnte uns auf Umwegen etwas sagen wollen.«
    »Meinen Sie, sie könnte uns Ärger machen?«
    »Ihre Beauty-Farm hat hauptsächlich VIPs als Kundschaft«, sagte Decker. »Ich denke, es wäre äußerst unklug von ihr, den Überfall publik zu machen. Schlecht fürs Geschäft.«
    »Aber sie hört sich ziemlich abgedreht an«, sagte Morrison. »Und Sie kennen doch diese perversen Hollywood-Arschlöcher. Die stehen auf Klatsch – je schlüpfriger, desto besser.«
    »Ich glaube, wenn wir jeden mit Respekt behandeln«, sagte Decker, »werden sie auch Rücksicht auf unsere Ermittlungen nehmen.«
    »Was ist mit Davida Eversong?« fragte Morrison. »Kümmert’s die überhaupt einen Dreck, was mit ihrer Tochter passiert ist?«
    »Vermutlich schon. Es ist schwer zu sagen. Sie hat die meiste Zeit über ihren Schmuck geredet.«
    »Davida Eversong kennt viele Leute, Pete«, sagte Morrison. »Wir haben es hier neben der Vergewaltigung zu allem Überfluß auch noch mit einem Einbruchdiebstahl in siebenstelliger Höhe zu tun. Das ist ’ne Menge Arbeit für Sie, Marge und Hollander. Ich zieh noch ein paar Detectives vom Einbruch hinzu.«
    »Von mir aus«, sagte Decker. »Die kennen die Hehler besser als ich. Bloß …«
    »Spucken Sie’s aus, Pete.«
    »Ich möchte die Freiheit, den Fall so zu behandeln, wie ich das für richtig halte. Nicht daß ich vorhab, irgendwelchen Bonzen auf die Zehen zu treten, aber wenn es passiert, möchte ich mir deswegen keine Sorgen machen müssen.«
    »Sie machen Ihren Job, Pete«, sagte Morrison, »und ich mache meinen.«
     
    Nachdem das erledigt war, meldete Decker sich per Code sieben ab und steuerte die Sicherheit und Normalität seines trauten Heimes an. Zunächst war er nur einmal pro Woche zum Mittagessen auf seine Ranch gefahren. Doch während der letzten fünf Monate hatte er seine Besuche auf dreimal pro Woche ausgedehnt. Das Essen war besser und trotz Rinas gelegentlichen Weinanfällen und Wutausbrüchen war es wunderbar, mit ihr zusammen zu sein. Ob sie miteinander redeten oder einfach nur herumsaßen, er hatte nie das Gefühl, sie unterhalten zu müssen. Reden wie Schweigen war für sie ein ganz natürlicher Zustand. Gott, wie er es liebte, sie im Haus herumwerkeln zu sehen. Und darin war Rina richtig großartig.
    Er parkte den Plymouth in der Einfahrt und betrat pfeifend das Haus. Das Wohnzimmer war immer noch in einem machomäßigen Neowestern-Stil, doch Rina hatte es mit Spitzengardinen und mit Zierkissen auf der Wildledercouch sowie den Ledersesseln ein bißchen gemütlicher gemacht. Zierkissen mit Rüschenrändern. Yep, er war eindeutig verheiratet.

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