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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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aufgeblasene Egos.«
    Decker lächelte.
    »Wir kommen vom Thema ab«, sagte Davida. »Diese Memoiren könnten durchaus eine Ausgeburt von Lilahs lebhafter Phantasie sein. Finden Sie meinen Schmuck. Wenn Sie den haben, wird es auch für alles andere eine Erklärung geben.«
    »Vielleicht.« Decker bemerkte, daß Davida ihn anstarrte. »Möchten Sie dem noch etwas hinzufügen, Ms. Eversong?«
    Davida klopfte mit ihren Fingernägeln auf das ausklappbare Tischchen. »Sie scheinen ein sehr skeptischer Mensch zu sein, Peter.«
    Decker klappte seinen Notizblock zu und steckte ihn in die Jacke. »Deshalb bin ich ja auch Cop und kein Cowboy, Ms. Eversong.«
     
    Ness saß im Lotussitz auf dem Fußboden und beobachtete, wie Freddy herumtobte. Da Freddy nicht in der Verfassung war, sich mit den Damen und ihren medizinischen Fragen zu beschäftigen, waren sie nicht in dessen Büro, sondern in das von Kell gegangen. Mann, Sonnyboy konnte ja ganz schön jähzornig werden, aber das war nichts im Vergleich mit den Wutausbrüchen der alten Dame. Diese Hexe konnte mit ihrer scharfen Zunge Glas schneiden. Ness fragte sich oft, ob es zischen würde, wenn man sie mit Wasser begösse.
    »Ich rede mit dir!« brüllte Brecht.
    »Ich hör dich, Doc«, sagte Ness ganz ruhig.
    »Dann antworte mir gefälligst! Was will der hier?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Zum Teufel noch mal!« brüllte Brecht. »Du warst doch gestern Abend bei Mutter.«
    »Sie hat nichts von irgendeinem Besuch erwähnt. Bis heute wußte ich ja noch nicht mal, daß Kingston überhaupt existiert.«
    »Das ist Unsinn!«
    Ness antwortete nicht, sondern beobachtete, wie Doc auf und ab ging. Die kleine Null konnte Druck nicht gut aushalten. Das war vermutlich der Grund, weshalb Davida ihm nicht traute.
    »Was will er hier?« murmelte Brecht. »Er muß irgendwas mit der Sache mit Lilah zu tun haben!«
    »Könnte schon sein.«
    »Tu nicht so, als ob dich das nichts anginge. Oder ist dir etwa egal, daß Lilah geschlagen und … vergewaltigt wurde?«
    »Natürlich ist mir das nicht egal, Doc. Du weißt doch, wie ich zu deiner Schwester stehe. Ich meine nur, daß es nichts bringt, sich wie ein Idiot …«
    »Willst du damit sagen, ich war ein Idiot?«
    »Also bitte, Doc, jetzt reg dich doch nicht so auf, okay?«
    »Das liegt an Kingston«, tobte Brecht. »Er macht mich absolut wahnsinnig.« Dann berührte er mit den Fingerspitzen seine Stirn. »Ich hab mich wohl sehr blöde aufgeführt.«
    »Schon gut. Deine Schwester wurde vergewaltigt. Da erwartet niemand von dir, daß du dich normal verhältst.«
    »Mutter hat also nicht erwähnt, daß ihr Sohn Kingston zu Besuch kommen würde?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    »Ich glaub dir nicht.«
    »Das ist dein gutes Recht.«
    »Warum will er denn Mutter besuchen?« tobte Brecht weiter. »Ausgerechnet jetzt! Und hier! Mutter würde ihn nie hierher bitten.«
    »Ich weiß nicht.« Ness war genervt, beherrschte sich aber. »Warum fragst du sie nicht?«
    »Das werde ich tun, sobald ich sie sehe.«
    »Wo ist sie überhaupt?«
    »Redet mit der Polizei über den Diebstahl ihres Schmucks.«
    Plötzlich spürte Ness, wie Brecht ihn genau musterte. »Stimmt was nicht, Doc?«
    »Du weißt nicht zufällig was über den Diebstahl, oder?«
    »Glaubst du etwa, ich würde deine Mutter bestehlen?«
    »Du würdest stehlen, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Klar würd ich stehlen.« Ness grinste. »Aber nicht von Davida. Ich bin doch nicht blöd.«
    Brecht anwortete nicht, sondern begann wieder auf und ab zu gehen. Ness spreizte seine Finger über den Knien. »Beruhig dich, Doc, und meditier ein bißchen. Das ist Balsam für die Seele.«
    Aber Brecht hörte ihm nicht zu. Ness schloß die Augen, hielt jedoch die Ohren offen.
    »Kingston hat irgendwas vor. Das weiß ich einfach!« murmelte Brecht. »Er und Mutter intrigieren hinter meinem Rücken. Du hast nicht zufällig was davon gehört?«
    Ness öffnete die Augen. »Nein, hab ich nicht.«
    »Ich glaub’ dir nicht.«
    Ness stand ohne die Hände zu benutzen auf. »Was willst du dann von mir, Doc?« Er legte eine Hand auf Brechts Schulter. »Was soll ich tun? Mir das Handgelenk aufschlitzen und mit meinem Blut eine Erklärung unterzeichnen? Bis heute wußte ich überhaupt nicht, daß du einen Bruder hast. Und über die Sache mit Lilah weiß ich ganz bestimmt nichts.«
    Brecht schwieg.
    Ness klopfte ihm auf die Schulter. »Willst du, daß ich deinen Bruder rausschmeiße?«
    »Schaffst du

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