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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Luftzirkulation, breitete sich sehr rasch ein strenger Geruch aus. Einige verkrafteten das besser als andere, und Mike Hollander schien es trotz seiner fast fünfzig Pfund Übergewicht mit am wenigsten auszumachen.
    Es lag nicht in seinem Naturell, sich übermäßig über irgend etwas aufzuregen. Nicht daß er ein Dummkopf gewesen wäre, er war einfach … entspannt.
    Er hatte noch etwas Zeit, bevor er zum Gericht mußte, und tunkte genüßlich ein Doughnut in seinen Kaffee. Dann hievte er seinen massigen Körper von seinem Stuhl hoch und walzte zu Deckers Schreibtisch hinüber. Auf dessen verkratzter Holzplatte lagen ein brauner Umschlag vom Labor, mehrere Polizeizeichnungen und eine Liste von Straftätern, die eine Ähnlichkeit mit den Männern auf den Zeichnungen hatten. Hollander wischte die Krümel aus seinem walroßartigen Schnurrbart, nahm sich die Liste und ließ sich mit seinem dicken Hintern wieder auf seinen Stuhl fallen.
    Dann nahm er das Telefonbuch und fing an, die Kerle zu überprüfen. Er hatte bereits zwei von der Liste gestrichen, als Decker hereinkam. Hollander legte den Hörer auf und biß erneut in sein Doughnut.
    »Du hast einen Bericht aus dem Labor über den Fall Brecht bekommen. Außerdem hat Leo die Zeichnungen vorbeigebracht und eine Liste mit Namen aufgrund der Beschreibung von deiner Tussi. Ich hab die ersten beiden überprüft. Die sitzen noch im Bau.«
    Decker zog seine Jacke aus und ging schnurstracks zur Kaffeemaschine. »Danke, Mike. Wen hat sie rausgepickt?«
    »Keine Kerle, die was mit Vergewaltigung zu tun hatten.«
    »Mit Raubüberfall denn?«
    »Yeah, aber das heißt nichts. Die meisten bekannten Genies sind wegen Raubüberfall da.«
    »Das stimmt.«
    »Ich hab’ die Seiten mit ihren Fotos markiert, wenn du sie mit den Zeichnungen vergleichen willst. Ach ja, die Telefongesellschaft hat zurückgerufen. An dem Morgen ging tatsächlich um 7.46 Uhr ein Anruf mit der Vorwahl von Malibu an Frederick Brecht. Ich habe die Nummer nachgeschlagen. Es ist die von Davida Eversong.«
    Decker nickte. »Schön, jemand zu sehen, der sich an die gute alte Arbeitsmoral hält, Detective Hollander.«
    »Sag es nicht weiter, aber ab und zu ist mir so richtig danach.« Hollander zog eine Pfeife aus der Tasche und steckte sie in den Mund, ohne sie anzuzünden. »Was hast du, Rabbi?«
    »Nichts.«
    »Es ist Morrison, was?« sagte Hollander. »Was hat er gemacht?«
    »Nichts. Er will, daß ein paar Jungs vom Einbruch sich um den gestohlenen Schmuck kümmern.«
    »Es geht um reichlich Knete. Und sie haben die Kontakte. Laß sie’s doch machen.«
    »Das seh ich genauso.«
    »Weshalb bist du dann sauer? Glaubst du, daß Morrison nicht genug Vertrauen zu dir hat oder was?«
    »Ich bin nicht sauer.« Decker zögerte. »Nun ja, ein bißchen schon. Mir stinkt es, daß wir diesen ganzen Scheiß am Hals haben, bloß weil jemand Mist gebaut hat.«
    Hollander zuckte die Achseln. »Das waren die andern, nicht wir. Wer das nicht glaubt, der kann mich mal.« Er kaute auf dem Mundstück seiner Pfeife herum. »Diese Lady – diese Lilah kommt die dir ganz ehrlich vor?«
    Decker betrachtete die Zeichnungen. »Warum fragst du?«
    »Guck dir mal die Zeichnungen genau an und sag mir, was dir auffällt, Rabbi.«
    »Viel radiert. Und die obligaten zotteligen Haare und schielenden Augen.«
    »Schielende dunkle Augen«, sagte Hollander. »Offenbar hat jeder, der schielt, dunkle Augen.«
    »Um deine Frage zu beantworte: Die Dame ist sehr merkwürdig.«
    »Leo hat erzählt, daß die Dame von dir sehr, sehr angetan zu sein schien.«
    Decker fuhr mit dem Kopf hoch. »Was hat sie ihm erzählt?«
    »Das weiß ich nicht. Ich wiederhole nur, was er gesagt hat. Im übrigen würd ich mir keine allzu großen Sorgen deswegen machen. Du weißt doch, wie Vergewaltigungsopfer manchmal sein können.«
    Decker sah ihm in die Augen. »Warum hast du’s dann überhaupt erwähnt, Mike?«
    Hollander hob beschwichtigend die Hände. »War nicht bös gemeint, Rabbi. Bloß daß Leo das sehr, sehr vor angetan stark betont hat. Wenn sie nicht ganz dicht ist, wär’ es vielleicht nicht schlecht, Marge oder mich hinzuzuziehen, um der Dame zu zeigen, daß du nicht ihr persönlicher Gesetzeshüter bist. Besonders weil sie so gut aussieht.«
    »Was hat ihr Aussehen damit zu tun?«
    »Hey, wir sind doch alle nur Menschen …«
    »Ich kann nicht glauben, daß du mir so einen Mist erzählst, Hollander. Ich mach meinen Job schon fast so lang wie du.«
    »Deck,

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