Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
ich sag doch gar nicht, daß du nicht in der Lage bist, mit Lilah Brecht oder sonst einem Vergewaltigungsopfer klarzukommen. Aber du weißt doch genauso gut wie ich, wie nervig solche Bekloppten sein können. Deine Frau ist schwanger, und ich versuche nur, dir Ärger zu ersparen. Aber wenn du den Helden spielen willst, bitte.«
    Hollander holte sich noch eine Tasse Kaffee und ging an seinen Schreibtisch zurück.
    Decker rieb sich die Augen. »Yeah, du hast ja recht. Sie könnte Trouble machen. Sie und ihre Mutter.«
    »Miz Davida Eversong«, sagte Hollander. »Hast du mal ’nen Film mit der gesehen? In ihrer Glanzzeit war sie ’ne heiße Nummer.«
    »Sie sieht immer noch recht gut aus. Gut erhalten.«
    »Von Natur oder mit Hilfe der Chirurgie?«
    »Wohl beides. Hör mal, Mike, danke für das Angebot, aber ich komm schon klar mit dem Fall.«
    »Wollt’ dir ja bloß helfen.« Hollander hakte einen weiteren Namen auf der Liste ab. »Ein gewisser Bobby Ray Gatten. Mal gespannt, was mit dem los ist.« Er nahm den Hörer und wählte.
    Decker setzte sich hin und brach das Siegel von dem Umschlag mit dem Laborbericht. Er enthielt eine Spermaanalyse, die ihnen allerdings nichts nützen würde, bevor sie einen Verdächtigen hatten. Außerdem hatte man anhand der wenigen fremden Schamhaare eine DNA-Analyse gemacht. Interessant war, daß keines dieser Haare vom Auskämmen oder von ihren Kleidern stammte. Sie waren alle, zusammen mit einem halben Dutzend kurzer, dunkler Kopfhaare, auf dem Bettuch gefunden worden. Kein Blut, keine Fasern von fremder Kleidung. Und natürlich auch keine Fingerabdrücke.
    Lilahs Finger- und Zehennägel waren sauber, was bedeutete, daß sie sich nicht gewehrt hatte oder nicht hatte wehren können. Ihre Vagina hatte kein Sperma enthalten. In dem Umschlag waren auch Polizeifotos, die im Krankenhaus aufgenommen worden waren. Wieder wurde Deckers Argwohn von Mitleid überlagert, als er ihre geschwollenen Augen sah. Es gab auch ein Foto von einem heftigen Bluterguß an ihrem rechten Oberschenkel.
    Die Arme.
    Er hörte Marges Stimme und drehte sich um.
    »Hallo, Dunn.«
    »Hallo, Rabbi.« Sie kam zu ihm und warf einen Blick auf den Laborbericht. »Irgendwas gefunden?«
    »Haare und Sperma. Sonst nichts.«
    »Das reicht, wenn wir einen Verdächtigen finden.«
    »Hast du was erreicht?«
    »Ich hab mit dem Küchenpersonal der Beauty-Farm gesprochen«, sagte Marge. »Alle sagen, sie wären in der Nacht, in der Lilah überfallen wurde, zu Hause gewesen. Angehörige und Freunde bestätigen das.«
    »Und was glaubst du?«
    »Ich glaube, die waren wirklich zu Hause. Könnten die Haare von einem Hispanic stammen?«
    »Die Kopfhaare waren kurz und dunkel. Mal sehen …« Decker blätterte in den Unterlagen herum. »Ah, hier … unter dem Elektronenmikroskop hat man festgestellt, daß es sich um glatte Haare handelt. Mehr steht da nicht.«
    »Könnte also ein Hispanic sein.« Marge zog einen Stuhl an Deckers Schreibtisch und setzte sich. »Bei glatten Haaren können wir Schwarze vermutlich ausschließen.«
    Decker dachte darüber nach. »Hätten wir denn welche?«
    »Eubie Jeffers, der Tennislehrer der Beauty-Farm, ist schwarz.« Marge zog sich einen weiteren Stuhl heran, streifte die Schuhe ab und rieb ihre Füße aneinander. »Er ist zwar ein sehr hellhäutiger Schwarzer und sehr angepaßt. Aber trotzdem schwarz.«
    »Ist er verdächtig?«
    »Er war in der fraglichen Nacht in der Beauty-Farm und rückte nur sehr ungern damit raus. Da er nicht auf dem Gelände wohnt, hab ich ihn gefragt, was er dort gemacht habe. Er sagte, er hätte einer Patientin eine außerplanmäßige Privatstunde gegeben.«
    »Im Matratzensport?«
    »Nehm ich an.«
    »Sag’s mir nicht: Sie ist verheiratet.«
    »Dann sag ich’s dir auch nicht.«
    »Nett. Der Ehemann blecht dafür, daß seine Frau ein bißchen Ruhe und Entspannung kriegt, und sie bumst mit einem vom Personal herum.«
    »Vielleicht hat Frauchen ja ein Abkommen mit ihrem Gespons. Ich glaub nicht, daß Jeffers fürchtet, von einem zornigen Ehemann niedergeschossen zu werden. Ich hatte eher den Eindruck, daß er Angst vor einer Klage à la Mike Ness und Ms. Betham hat.«
    »Hast du darüber was rausgekriegt?«
    »Ich bin die Akte zum Fall Betham durchgegangen. Es scheint wirklich sehr fragwürdig. Offensichtlich hat Ms. Betham schon andere aus dem gleichen Grund angezeigt – ihren Friseur, ihren ehemaligen Masseur. Ich glaube nicht, daß es zum Prozeß kommt. Aber damit ist Ness

Weitere Kostenlose Bücher