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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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gesagt?«
    »Ich habe ihr gesagt, ich weiß nichts davon. Sie sollte mit dem Partner reden, mit Shaul Gold.«
    »Shaul Gold«, sagte Decker milde. »Hat Ms.Milligan Ihnen auch Fragen über Shaul Gold gestellt, Sir?«
    »Ja, und ich frage mich, warum.«
    »Was für Fragen?«
    »Ob ich ihn gesehen habe, ob ich seit den Morden etwas von ihm gehört hätte, ob ich weiß, ob er sich in Israel aufhält?«
    »Und was haben Sie darauf gesagt?«
    »Ich erzählte ihr gar nichts.« Menkovitz stellte eine schlichte Tatsache fest. »Ich mag Milligan nicht. Es gefällt mir nicht, wie sie vorgeht. Sie hat Macht und nutzt sie rücksichtslos aus. Sie hätte sich sehr gut als Nazi gemacht.«
    »Warum, glauben Sie, hat sie nach Gold gefragt?«
    »Ich weiß nicht, ich frage auch nicht danach. Denn wenn ich frage, könnte ich etwas Falsches sagen.«
    Decker fragte: »Haben Sie etwas von Gold gehört?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Er ist aus den Vereinigten Staaten verschwunden. Er behauptet, daß er nach Ihren Enkelsöhnen sucht. Ich würde nur gern wissen, wo er ist und warum er so plötzlich aus Amerika geflohen ist.«
    »Wenn er nach Israel geht, ist das nicht fliehen.«
    Decker spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. »Dann ist er hier, stimmt’s?«
    »Er hat nichts mit dieser fürchterlichen Sache zu tun. Er ist ein ehrlicher Junge. Er hat Dalia geliebt.«
    »Das habe ich auch schon gehört.«
    »Sie hören, aber Sie verstehen es nicht.« Menkovitz schüttelte den Kopf. »Ja, er liebte sie. Aber es ist nichts zwischen ihnen gewesen, nachdem sie Arik geheiratet hat. Sie ist ein gutes Mädchen. Er ist ein guter Junge.«
    »Shaul Gold sucht nach Ihren Enkeln, habe ich recht?«
    Es trat Stille ein. Decker wartete nicht erst eine Antwort ab. »Mr. Menkovitz, wissen Sie, wo Ihre Enkel sind?«
    Wieder schüttelte Menkovitz den Kopf.
    »Aber sie sind hier.«
    Menkovitz nahm sich ein Gurkensandwich. Er steckte es in den Mund und kaute langsam. »Nehmen Sie etwas zu essen. Es wird Ihnen beim Denken helfen.«
    Decker bedankte sich und nahm Eiersalat, aß und nahm einen Schluck Tee und tat alles, um nichts zu überstürzen. Dann wiederholte er: »Wo sind Ihre Enkel, Mr. Menkovitz?«
    »Ich weiß es nicht.« Er wandte sich an Yalom. »Weißt du, wo sie sind, Moshe?«
    »Nur daß sie hier sind, nicht wo.«
    »Wir haben vor etwa zwei, drei Tagen von ihnen gehört«, sagte Menkovitz. »Meine Frau … sie war so glücklich, daß sie noch leben. Dov, der Kleine, sagte, daß sie hier in Israel sind. Sie sind beide hier, aber nicht zusammen.«
    »Sie haben sich getrennt?« fragte Decker.
    Menkovitz nickte.
    Na, großartig! dachte Decker. »Und Shaul sucht nach ihnen?«
    »Shaul weiß, daß die Jungen Angst haben. Er dachte, sie wären nach Israel gekommen, um sich bei uns zu verstecken. Shaul weiß, daß wir den Jungen helfen, wo immer wir können. Shaul sucht nach ihnen, um herauszufinden, warum sie Angst haben. Weil Shaul nämlich auch Angst hat. Wenn er herausfindet, warum die Jungen weggelaufen sind, findet er vielleicht auch heraus, wer meiner Tochter diese schrecklichen Dinge angetan hat.« Er sah Yalom an. »Unseren Kindern.«
    »Wissen Sie, wo Shaul Gold ist?« fragte Decker.
    »Lo. Shaul sagt, er sucht nach den Jungen, dann wird er mich anrufen. Ich frage, Shaully, wo bist du! Aber er will es nicht sagen. Er sagt, es ist besser, wenn ich es nicht weiß. Ich glaube, er hat recht.«
    Decker fiel auf, daß Shaul inzwischen zu Shaully geworden war.
    Menkovitz richtete sich in seinem Sessel auf. »Ich wünschte, ich könnte helfen, aber Dov hat mir nichts gesagt. Shaul hat mir nichts gesagt.«
    »Hat Dov Ihnen nicht irgendeinen Anhaltspunkt gegeben, wo er sich aufhalten könnte?«
    »Lo. Nur daß Gil und er sich getrennt haben und daß wir nicht nach ihnen suchen sollen. Ich möchte es natürlich, aber Dovie sagt nein, nein, nein! Sucht nicht, und er ruft später wieder an.«
    Decker klopfte sich innerlich selber auf die Schulter. Er war der richtige Mann für diesen Fall, weil er Jude war. Rina hatte es ihm immer wieder eingebleut. Jeder bekennende Jude betrachtete Zeit seines Lebens Israel als Zufluchtsort. Die Yalom-Jungen waren da keine Ausnahme. Und wenn Honey eine Zuflucht brauchte, war sie mit ihrer Familie wahrscheinlich auch hier. Er sagte: »Bisher hat Dov Sie noch nicht wieder angerufen?«
    »Noch nicht. Also warte ich.« Menkovitz nahm einen Schluck von seinem Tee. »Ja, ich warte. Meine Frau wartet. Die Yaloms

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