Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
genau?«
    »Omah, ob Sie’s glauben oder nicht. Kann ich Ihnen mit irgend etwas behilflich sein?«
    »Ja, das können Sie in der Tat. Ich bin Detective Sergeant Peter Decker vom Los Angeles Police Department.« Decker nahm seine Dienstmarke heraus und zeigte sie dem Mann aus Nebraska. »Ich bin dienstlich hier. Ich suche zwei halbwüchsige Brüder – Gil und Dov Yalom. Ihre Eltern sind vor etwa einer Woche in Los Angeles ermordet worden, und sie sind verschwunden. Wir versuchen sie zu finden – nur um mit ihnen zu reden.«
    Der junge Mann betrachtete Deckers Dienstmarke, dann sah er auf. »Und Sie glauben, daß sie hier sind?«
    »Ich weiß, daß sie in Israel sind. Ich habe Grund zu der Annahme, daß der jüngere der beiden – Dov – sich in einer Jeschiwa versteckt haben könnte.«
    »Und gerade in Or Tora?«
    Decker sagte: »Ein verängstigter Junge in einem fremden Land. Da ist eine Jeschiwa doch der perfekte Zufluchtsort.«
    »Was soll das denn heißen?« Der Mann war beleidigt.
    »Mein Mann meinte nur, daß der Junge in Schwierigkeiten sein könnte. Wahrscheinlich will er sich an Haschern um Führung wenden.«
    »Kennen Sie Dov Yalom?« fragte Decker.
    »Absolut nicht.«
    Eine zu schnelle Antwort? Decker musterte den jungen Mann. »Die Eltern von Dov Yalom sind ermordet worden. Er ist weggelaufen, weil ihm jemand angst gemacht hat. Es ist überaus wichtig, daß wir ihn finden, bevor es jemand anderer tut.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich glaube, daß der Junge in Gefahr ist. Und, offen gesagt, jeder, der ihn bei sich aufnimmt, könnte ebenfalls in Gefahr sein.«
    Der Mann trat einen Schritt zurück und kreuzte die Arme über der Brust. »Wer genau sind Sie beide?«
    Decker sah ihm durchdringend ins Gesicht. »Hat sich sonst noch jemand nach Dov Yalom erkundigt, Sir?«
    »Nein.« Wieder zu schnell. »Ich glaube, ich sollte besser die Polizei rufen.«
    Decker stieg auf seinen Bluff ein. »Tun Sie das. Dann durchsuchen wir hier alles gemeinsam.«
    Der Mann schwieg. Er wiegte sich auf den Hacken vor und zurück. Rina legte auf hebräisch los. Der Mann erwiderte in ärgerlichem Ton. Decker biß sich auf die Zunge, als die beiden eine ganze Weile so debattierten. Am Ende schien Rina den Sieg davongetragen zu haben. Der Mann ließ die Arme herunterhängen und starrte Decker an.
    »Sie beide sind verheiratet?«
    Decker nickte.
    »Sie ist nicht Ihre Partnerin?«
    Decker antwortete nicht gleich. Jetzt war er sicher, daß schon jemand vor ihm da gewesen war. Jemand, der diesem jungen Mann gesagt hatte, daß ein Cop und seine weibliche Partnerin auf der Suche nach Dov Yalom waren. Wer? Gold? Milligan? Beide wußten, daß Marge Deckers Partnerin war.
    »Nein, sie ist nicht meine Partnerin. Sie übersetzt für mich.« Decker ließ die Zunge in den Backentaschen spielen. »Haben Sie auch einen Namen, Sir?«
    »Moti.« Er streckte die Hand aus. »Moti Bernstein.«
    »Moti Bernstein aus Omaha.« Decker nahm seine Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Moti. Und nun erzählen Sie mal, wer Ihnen gesagt hat, daß ich vielleicht hier auftauchen und rumschnüffeln würde.«
    »Niemand hat mir etwas gesagt.«
    »Warum dachten Sie dann, daß diese charmante junge Frau, die ihr Haar bedeckt, meine Partnerin sei?«
    Bernstein zögerte. Dann sagte er: »Hören Sie, ich würde Ihnen ja gerne helfen, aber hier gibt es keinen Dov Yalom. Tut mir leid.«
    »Er könnte einen Decknamen benutzen.« Decker gab Bernstein eine Handvoll Highschool-Fotos von Dov. »Kommt Ihnen dieser Junge bekannt vor?«
    Der gläubige Mann ging die Bilder durch, dann gab er sie zurück. »Ich habe den Jungen nie gesehen.«
    »Ich würde mich trotzdem gern mal umsehen.«
    »Sie glauben mir nicht.«
    »Ich glaube Ihnen, Moti«, widersprach Decker. »Aber manchmal sehe ich Dinge, die kein anderer sieht.«
    »Wissen Sie, die Eltern haben große Bedenken, ihre Kinder zu uns zu lassen. Israel steht in ziemlich schlechtem Ruf, weil die ausländischen Zeitungen es als ein viel gefährlicheres Land schildern, als es tatsächlich ist. Wenn ich Sie hier rumschnüffeln lasse, wird das einen unglaublichen Ärger geben.«
    Decker antwortete behutsam. »Sie sind bereit, das Leben eines Kindes aufs Spiel zu setzen, um den guten Ruf hier zu wahren?«
    Bernsteins Wangen nahmen einen rosigen Schimmer an. »Ich sage nur, daß ich den Jungen auf dem Bild nicht kenne. Unter welchem Vorwand sollte ich Sie also hier herumschnüffeln und die Leute stören lassen?«
    Wieder hielt

Weitere Kostenlose Bücher