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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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die Hand. »Nein, das würde er nicht tun. Ich rede dummes Zeug.«
    »Was würde er nicht tun?« fragte Marge.
    »Wenn er meinem Bruder weh getan hat, bringe ich ihn um.« Orit nickte heftig. »Ich schlage ihm den Kopf ab.«
    Wieder sahen Decker und Marge sich an.
    Marge sagte: »Haben Sie Shaul im Verdacht, etwas mit dem eventuellen Verschwinden Ihres Bruders zu tun zu haben?«
    »Ob ich ihn in Verdacht habe?« seufzte Orit. »Ich weiß es nicht. Sie sind seit Jahren Partner. Aber die Zeiten ändern sich, die Menschen ändern sich. Das Diamantengeschäft ist eine launische Angelegenheit. Die Gewinne sind groß, die Verluste auch. Shaul ist düster und schwermütig. Werden Sie mit ihm reden?«
    »Ohne Frage«, bestätigte Marge.
    Decker sagte: »Sonst noch jemand, mit dem wir reden sollten, Orit?«
    Orit hielt inne, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Ich frage Sie das nicht gern, Mrs. Bar Lulu«, begann Marge zögernd. »Aber wissen Sie, ob Ihr Bruder oder auch Ihre Schwägerin eine Affäre hatte?«
    Orits Augen weiteten sich, dann schnalzte sie mit der Zunge. »Also, Ihr seid doch wirklich furchtbar.«
    Marge und Decker schwiegen,
    Orit ließ ein schwaches Lächeln sehen. »Nicht daß ich wüßte. Arik ist ein sehr gut aussehender Mann. Als wir klein waren, in Israel, hatte er viele Mädchen. Ich bin sicher, er könnte, wenn er wollte. Aber er ist Dalia sehr ergeben, sorgt sehr gut für sie.«
    »Das heißt nicht, daß er nicht noch jemand anderen haben könnte.«
    »Vielleicht. Aber wenn es so ist, weiß ich nichts davon.«
    Marge sagte: »Haben sie irgendwelche engen Freunde, von denen wir wissen sollten?«
    »Ich mache Ihnen eine Liste von den Freunden, die ich kenne.«
    »Das wäre sehr hilfreich«, nickte Decker. »Hat Mrs. Yalom Familie hier?«
    »Alle in Israel«, sagte Orit.
    »Und Ihre Eltern leben auch in Israel?« fragte Decker.
    »Ja.«
    »Haben Sie Ihre Eltern angerufen –«
    »Dort sind sie nicht«, unterbrach Orit. »Da bin ich ganz sicher.«
    Decker schwieg einen Moment. Dieser resolute Ton gefiel ihm nicht. Hielt sie etwas zurück? Darum würde er sich später kümmern. »Haben Sie noch andere Verwandte in den Staaten?«
    Orit schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie Telefonnummer und Adresse von Shaul Gold?« fragte Marge.
    »Nur die Nummer in der Innenstadt«, antwortete Orit. »Im Diamantenzentrum. Ich gebe Ihnen die Büronummer von meinem Bruder. Ich weiß nicht, ob Shaul da ist oder nicht.«
    »Wir werden ihn schon finden«, versicherte Marge. »Erzählen Sie uns ein bißchen von Dalia und den Jungen.«
    »Was soll ich erzählen? Sie ist lieb. Sie sind gute Kinder.«
    »Sie sagen, der Jüngere von den beiden ist mit Ihrer Tochter befreundet?«
    »Ja. Dov und Sharoni sind gute Freunde.«
    »Ich würde gern mit Ihrer Tochter sprechen, Mrs. Bar Lulu«, bat Decker.
    »Natürlich«, drängte Orit. »Gehen Sie in ihre Schule. Sprechen Sie gleich mit ihr. Vielleicht weiß sie etwas, was ich nicht weiß.«
     
    Decker hängte das Mikrofon zurück an das Sprechgerät im Wagen. »Die Sekretärin sagt, Gold sei bei einer Besprechung und kommt erst morgen früh wieder ins Büro.«
    »Eine Finte?« fragte Marge.
    »Wer weiß?« Decker klappte die Sonnenblende in seinem Zivilfahrzeug herunter, um die westliche Sonne abzuhalten. »Wir werden seine Privatnummer herausfinden und es heute Abend dort versuchen. Wenn er sich in Luft aufgelöst hat, haben wir entweder unseren ersten Verdächtigen oder ein weiteres Opfer.«
    »Was meinst du dazu, daß Gold und Yalom nicht miteinander ausgekommen sind?« grübelte Marge. »Glaubst du, sie will ihn in Verdacht bringen?«
    »Was glaubst du?«
    »Sie wirkte nervös.«
    »Ja, das tat sie. Aber ihr Bruder ist schließlich verschwunden.«
    »Du meinst, sie ist sauber?«
    »Ich halte mich mit meinem Urteil zurück«, sagte Decker. »In einem Punkt hat Mrs. Bar Lulu recht. Daß die Jungen auch verschwunden sind, bedeutet, daß etwas nicht stimmt. Entweder, die Familie ist überstürzt abgereist, oder jemand hat sie zusammengetrieben und irgendwohin verschleppt. Wenn wir bis morgen nicht weiterkommen, sollten wir vielleicht die Medien einschalten.«
    »Das mit den Jungen macht dir richtig zu schaffen.«
    Decker seufzte. »Meine Jungen sind ungefähr im gleichen Alter.«
    Marge sah ihn an. »Du hast Kinder in so gut wie jeder Altersstufe, was?«
    »Eine so eben Erwachsene, zwei Teenager und ein Baby. Ich ziehe mein eigenes Enkelkind groß.«
    Marge lächelte. »Sollen wir

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