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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Er warf einen Blick in die Höhlung unter dem Silbergehäuse.
    Leer – wo war das Pergament mit dem heiligen Gebet?
    Hatte es je ein Pergament gegeben?
    Er zeigte Orit den leeren Behälter. »Darf ich das zur Beweisaufnahme einpacken?«
    »Beweis für was?« fragte Orit.
    »Ich möchte es nach Fingerabdrücken überprüfen lassen.«
    »Sie glauben, Arik hat da drin Geld versteckt?«
    Marge fragte: »Was glauben Sie, Mrs. Bar Lulu?«
    »Ich finde, es ist seltsam, daß die Schma nicht da ist, ja. Aber Arik ist kein religiöser Mensch.«
    »Warum dann überhaupt eine Mezuza aufhängen?«
    »Vielleicht der Jungen wegen.« Orit wedelte mit der Hand. »Ja, nehmen Sie es als Beweisstück. Solange es wieder zurückkommt.«
    »Mrs. Bar Lulu«, sagte Decker, »hat Ihre Schwägerin ein Hausmädchen?«
    »Im Moment nicht. Dalia hatte sechs Jahre lang eine wunderbare Hilfe. Aber Amelia ist vor einem Monat nach El Salvador zurückgegangen. Dalia sucht immer noch nach einem geeigneten Ersatz. Sie nimmt es sehr genau damit, wer sich in ihrem Haus aufhält.«
    »Und wer hat dann hier im Haus geputzt?« fragte Marge.
    »Meine Perle, Bonita, hilft Dalia einmal in der Woche. Außer der Wäsche ist nicht viel zu tun. Die Jungen kümmern sich selber um ihre Zimmer. Morgen sollte Bonita kommen. Was soll ich ihr sagen?«
    »Sagen Sie ihr, sie soll warten, bis wir herausgefunden haben, wo die Familie ist«, schlug Marge vor.
    »Das denke ich auch.«
    Decker sagte: »Wissen Sie irgend etwas über die Porzellanhunde vorne im Foyer?«
    »Hunde? Was für Hunde?«
    Das war wohl Antwort genug, dachte Decker.
    »Wollen Sie die Hunde auch mitnehmen?«
    Decker schüttelte den Kopf. »Nur die Mezuza. Sie müßten mir noch eine Bestätigung unterschrieben, daß wir sie mit Ihrer Zustimmung mitgenommen haben«, bat er. »Nur um sicherzugehen, daß hier alles nach Plan B gelaufen ist.«
    »Plan B?« fragte Orit.
    »Daß alles koscher ist, wie wir uns verhalten haben«, erklärte Decker.
    »Ah, das verstehe ich.«

5
    An diesem Eßtisch von der Größe eines Konferenztisches kam Decker sich vor wie ein Filmmogul. Die Platte bestand aus einem einzigen, mit blauen und weißen Schlieren durchzogenen Marmorstück – zweifellos eine Auftragsarbeit aus irgendeinem exotischen Steinbruch. Orit Bar Lulu saß rechts von ihm; Marge befand sich auf der gegenüberliegenden Seite dieses marmornen Meeres. Orit wirkte ängstlich. Daß sie beide so lange dageblieben waren, hatte ihre Vermutungen bestärkt, und das war gar nicht gut. Decker legte sein Notizbuch auf die Steinplatte und fragte sich, ob er wohl würde schreiben können, ohne die Oberfläche zu zerkratzen. Er gab Marge ein Zeichen anzufangen.
    »Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen, Mrs. Bar Lulu«, sagte Marge.
    »Natürlich. Weshalb wäre ich sonst hier?«
    Marge räusperte sich. »Wann haben Sie Ihren Bruder zum letzten Mal gesehen oder von ihm gehört?«
    »Vor zwei Tagen.« Orit seufzte. »Wir haben zusammen Mittag gegessen. Arik kam rüber ins Büro – das Immobilienbüro, wo Dalia und ich arbeiten.«
    »Name?«
    »Manor One Realty.«
    Marge notierte es sich. »Beim Essen irgend etwas Besonderes passiert?«
    »Nichts. Alles war ganz normal.«
    »Sie kamen Ihnen nicht nervös vor? Oder vielleicht aufgeregt?«
    »Ich habe nichts bemerkt. Natürlich habe ich nicht darauf geachtet, ob etwas vielleicht nicht in Ordnung ist, wissen Sie?«
    Marge nickte. »Was ist dann passiert?«
    »Was passiert ist?« Orit zuckte die Achseln. »Nichts ist passiert. Wir aßen zu Mittag, sprachen über die Kinder. Dann gingen Arik und Dalia.«
    »Zusammen?«
    »Ja. Es war schon kurz vor Geschäftsschluß, also ging sie mit. Am nächsten Tag kam Dalia nicht zur Arbeit. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Immobilienmakler arbeiten oft von zu Hause aus. Möglicherweise wollte sie sich den Morgen frei nehmen. Am Nachmittag wollte ich bei ihr anrufen und sie bitten, Sharoni abzuholen. Es nahm niemand ab. Ich habe es vielleicht zwei-, dreimal versucht. Kein Anrufbeantworter, nichts. Das fand ich seltsam, also rief ich bei meinem Bruder im Büro an. Sein Kompagnon sagte mir, er sei heute nicht gekommen – keine Erklärung, nichts. Shaul war wütend, das konnte ich hören. Ich wollte nicht, daß Arik Schwierigkeiten bekommt, also habe ich fade Entschuldigungen vorgebracht.«
    »Was für Entschuldigungen?« fragte Marge.
    »Ach, das Übliche. Es ist etwas dazwischengekommen … ähhh, er hat bestimmt etwas Wichtiges zu

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