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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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hochgegangen ist. Aber ich habe nur halb hingehört. Irgendwo geht immer gerade eine Bombe hoch. Und ich bin sowieso völlig aus dem Häuschen vor Angst.«
    »Das darfst du nicht. Einer von uns muß bei Verstand bleiben.« Er hielt inne. »Ich weiß, daß ich auf Reserve laufe. Und wenn schon. Bis der Kolbenfresser kommt, geht’s noch. Bringt dich irgendwas von meinem ganzen Zeug bei euch drüben weiter?«
    »Ich habe auch Neuigkeiten. Nichts Dramatisches.«
    »Gott sei Dank.«
    »Ja, Gott sei Dank trifft es. Hast du deinen Notizblock da?«
    »Yep. Schieß los.«
    »Zuerst mal Milligan«, berichtete Marge. »Ich habe mir ihre Finanzen angesehen. Denn wenn es eine Verbindung zwischen ihr und Yalom gibt, dann geschäftlich. Ich habe mich gefragt, hinter was könnte sie her sein?«
    »Hinter billigem, unerschlossenem Land, das sich zum Fördern von Diamanten anbietet und das sie superteuer an VerHauten verkaufen könnte.«
    »Fast. Ich glaube, sie ist hinter billigem, unerschlossenem Land her, das sich zum Fördern von Diamanten anbietet. Punkt.«
    »Sie will es selbst erschließen?«
    »Warum den Profit mit VerHauten teilen?«
    »Wo soll sie das Kapital hernehmen, um eine Diamantenmine zu erschließen?«
    »Eins nach dem anderen«, sagte Marge. »Zunächst mal, wo soll sie billiges, unerschlossenes Land finden, das sich zum Fördern von Diamanten anbietet? Ich habe Diamantenfirmen überprüft, die nicht mit VerHauten verbunden sind. Und ich habe deinen Ex-Schwiegervater angerufen, Jack Cohen, den Anwalt, und er hat mich an seinen Broker verwiesen.«
    »Barry ›Der Deal‹ Orblatt?«
    »Du kennst ihn?«
    »Jack läßt ihn seit Jahren für sich investieren.«
    »Ist er gut?«
    »Sagen wir’s mal so, Marge. Jack arbeitet immer noch für seinen Lebensunterhalt. Hat Orblatt dir irgendwas sagen können?«
    »Ja, das hat er. Es gibt eine Menge afrikanische Diamantenfirmen, die nicht von VerHauten kontrolliert werden. Natürlich alles nur kleine Klitschen, aber manche haben immerhin Profit eingefahren.«
    »Sind irgendwelche davon unterbewertet?«
    »Das ist das Problem. Die profitablen Firmen verkaufen Aktien zum Marktpreis. Selbst die, die ein wenig unterbewertet aussehen, verkaufen zu sehr viel höherem Kurs als dem Buchwert. Weißt du, was der Buchwert ist?«
    »Die Summe der noch bleibenden Vermögenswerte, wenn die Firma liquidieren würde.«
    »Du kennst dich aus. Also, die wirklich, wirklich billigen Firmen sind tatsächlich überhaupt nicht unterbewertet. Weil sie nämlich außer roten Zahlen nichts hervorgebracht haben.«
    »Da ist also nichts zu holen.«
    »Oberflächlich gesehen vielleicht nicht. Aber wenn man ein bißchen tiefer gräbt, kommen ein paar interessante Dinge zutage.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ein kleines Vögelchen hat mir Milligans Steuerunterlagen der letzten zwei Jahre in den Schoß fallen lassen.«
    Marges Kontakt hörte sich nicht wie ein Spitzel an, schon eher wie ein ehemaliger Liebhaber. In Windeseile ging Decker im Kopf das Drehkarussell mit Marges Ehemaligen durch. »Ah, das Vögelchen, das bei Health Alliance gearbeitet hat?«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis fürs Vogelbeobachten.«
    »Was hat der Piepmatz dir denn erzählt?«
    »Weißt du, Pete, es ist wirklich erstaunlich. Gib einem Computer eine Sozialversicherungsnummer ein, und er spuckt dir eine komplette Lebensgeschichte aus. Es gibt einfach keine Privatsphäre mehr im Zeitalter der Elektronik.«
    »Mach schon, Marge«, drängte Decker. »Das hier ist ein Ferngespräch.«
    »Milligan hat seit mehr als zwei Jahren heftig in die kaputten Firmen investiert.«
    »Also schon bevor Yalom angefangen hat, VerHauten böse Briefe zu schreiben.«
    »Ganz genau. Aber nicht bevor Yalom sich in seine afrikanischen Firmen eingekauft hat. Vielleicht haben Milligan und Yalom ein bißchen gemeinsam investiert. Es tauchten nämlich ständig dieselben Firmen auf.«
    »Warum sollte Milligan mit Yalom investieren?« fragte Decker. »Wozu braucht sie ihn?«
    »Wenn sie für VerHauten arbeitete, konnte sie nicht gut bei der Konkurrenz investieren.«
    »Er war ihr Strohmann?«
    »Vielleicht«, sagte Marge. »Nur daß sie sich offenbar irgendwann mittendrin getrennt haben. Vielleicht wegen Southwest Mines. Arik kaufte sich ein, als die Firma noch operationsfähig war. VerHauten und Milligan kauften, als sie eingegangen war. Immerhin, wenn VerHauten je entscheiden sollte, die Mine zu erschließen, werden Milligan und wer immer Ariks Aktien besitzt eine

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