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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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der Einbrecher hat seine eigene Vorstellung. Er hält dir trotzdem die Pistole an die Stirn, befiehlt, mach den Tresor auf. Und da sieht er nicht Bargeld, er sieht Steine, die ihm kaum ein Hehler abnimmt.«
    »Ich nehme an, Sie haben den Tresor überprüft?«
    »Gleich nachdem Sie angerufen und mir gesagt haben, daß die Familie verschwunden ist, habe ich im Gemeinschaftstresor nachgesehen. Es fehlt nichts.«
    »Hat Arik eine eigene, private Inventarliste?«
    »Ich glaube nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Wir sind Partner.«
    Decker lächelte. »Haben Sie noch nie davon gehört, daß ein Partner den anderen betrügt?«
    Gold winkte ab. »Das ist für uns kein Problem, das kann ich Ihnen versprechen.«
    Decker schwieg einen Moment. »Sie überprüfen ihn, nicht wahr, Mr. Gold?«
    »Betrug ist für uns kein Problem«, wiederholte er.
    »Ich frage mich nur, ob Mr. Yalom Diamanten besitzt, die mit Ihrer geschäftlichen Partnerschaft nichts zu tun haben. Vielleicht Diamanten, die mit Mrs. Yaloms Vermögen erworben wurden.«
    Gold zuckte die Achseln, dann zündete er sich eine neue Zigarette an. »Vielleicht. Ich habe nie gedacht, daß … aber vielleicht.«
    »Der Gedanke scheint Sie zu beschäftigen.«
    Gold versteckte sich hinter einer Nikotinwolke. »Was geht es mich an, was Arik mit seinem Geld macht?«
    »Ich frage mich, Mr. Gold, was ein Einbrecher im Haus nehmen würde, wenn der Tresor doch hier im Diamantenzentrum steht?«
    »Vielleicht hat Arik zu Hause einen Safe. Wir sind Partner, aber ich weiß nicht bis ins letzte über sein Privatleben Bescheid.«
    »Wie kam es dazu, daß Sie beide Partner wurden?«
    »Er hat mich als Verkäufer ins Diamantengeschäft gebracht. Arik ist furchtbar als Verkäufer.« Gold setzte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich kann alles verkaufen. Glauben Sie mir, Mr. Detective, wenn ich gewollt hätte, hätte ich sogar Ihnen einen Diamanten verkaufen können. Es ist also eine gute Methode, daß Arik die Diamanten aussucht und sagt, wann verkauft wird. Und ich schaffe die Kunden ran und suche die Steine für sie aus. Ich wünschte nur, wir könnten mehr von der wirklich guten Ware bekommen. Es ist nicht immer einfach, Steine zum richtigen Preis aufzukaufen. Die Menge wird limitiert, wissen Sie.«
    »Wer tut das?«
    »VerHauten. Kennen Sie sie?«
    »Das ist eine südafrikanische Diamantenfirma, nicht?«
    »Mehr als eine Firma. VerHauten ist eine Nation für sich.«
    »Erzählen Sie mir von ihnen.«
    »Was gibt es da zu erzählen? Sie besitzen achtzig Prozent der Diamantenminen. Wenn VerHauten mehr schürft, werfen sie mehr Diamanten auf den Markt und verdienen Geld daran. Wenn sie weniger schürfen, stoßen sie weniger Diamanten ab, der Diamantenpreis geht hoch, und sie verdienen wieder Geld. Ihnen gehören nicht nur die Minen, ihnen gehört auch das Verteilersystem. Niemand kann mit ihnen konkurrieren.«
    Decker hatte das Gefühl, daß Gold aus persönlicher Erfahrung sprach. »Sie haben versucht, mit ihnen zu konkurrieren?«
    Gold brach in Gelächter aus. »Ich? Ich bin ein Nichts. Ein Klumpen Spucke. Ich kann doch nicht mit VerHauten konkurrieren.« Wieder lachte er. »Nein, das ist sogar für die großen Händler unmöglich, ganz zu schweigen von kleinen Fischen wie Arik und mir. Niemand würde das auch nur versuchen.«
    »Sie sagten, ihnen gehören achtzig Prozent der Minen«, sagte Decker. »Wem gehören die restlichen zwanzig Prozent?«
    »Es gibt andere Minen – in Afrika, in Kanada, in Rußland«, antwortete Gold. »Große Minen, im Norden von Rußland. Die Gegend heißt Jakutien. Die Minen sind Regierungseigentum. Das letzte, was ich gehört habe, war, daß die russische Regierung ein Joint Venture mit VerHauten anstrebt. Ein geschickter Zug. Die Russen sind ja eventuell in der Lage, Diamanten zu schürfen, aber sie können sie ohne VerHautens Segen nicht in Umlauf bringen.«
    »Warum nicht?«
    »Wo sollten sie ihren Laden aufmachen?«
    »Warum nicht in Rußland?«
    »Wenn VerHauten auf einen Konkurrenten aufmerksam wird, kaufen sie ihn entweder auf, oder sie ruinieren ihn durch Dumpingpreise. Ihnen gehört der Markt. Aber was hat das alles mit Arik zu tun?«
    Decker zuckte gleichgültig die Achseln. »Sie haben gesagt, Arik wollte immer horten. Vielleicht hat er für VerHautens Geschmack zu viel gehortet.«
    Gold grinste. »Wissen Sie, wie groß unser Bestand ist? Um die zwei Millionen. Das hört sich zwar viel an, aber in diesem Geschäft kann niemand überleben, dessen

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