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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Department Sie gestern gesprochen haben?«
    Holmes machte ein fragendes Gesicht. »Detective Misheria oder Mishtara, Mistara. Er hatte einen breiten texanischen Akzent. Hat er mit Ihnen nicht gesprochen?«
    Decker schüttelte den Kopf. »Nein, wir … müssen uns verpaßt haben.«
    »Ich habe nicht sehr lange mit ihm geredet. Ich war sehr beschäftigt. Aber ich habe den Behörden Zutritt zum Schließfach verschafft. Jedenfalls war es nicht der richtige Zeitpunkt, mit Yaloms ausländischen Kapitalanlagen anzufangen.«
    Wieder tauschte Marge einen bedeutungsvollen Blick mit Decker. »Nun, vielleicht können Sie uns jetzt helfen«, sagte er. »Wer hat Mr. Yaloms Auslandsgeschäfte betreut?«
    Holmes schnaubte. »Geschäfte würde ich das nicht gerade nennen.«
    »Vielleicht eher gefährliche Spekulationsgeschäfte«, unterbrach ihn Marge.
    Holmes spitzte die Lippen. »Ah … Sie haben also die vielen Besitzurkunden in seinem Sicherheitsschließfach gesehen. Ja, er hat in eine ganze Menge spekulative Unternehmungen investiert.«
    »Ihre Idee?« fragte Marge.
    »Selbstverständlich nicht! Unser Geschäft ist es, Geld zu bewahren, nicht es zu verlieren. Ich bin da recht unverblümt gewesen mit Arik. Ich habe es ihm gesagt – offen heraus. Aber wenn es ums Geschäft ging, hatte Arik seinen eigenen Kopf.«
    Marge hakte nach: »Hatte Mr. Yalom mit irgendeiner seiner Mineninvestitionen Erfolg?«
    Holmes kicherte. »Erfolg ist eine Frage des Empfindens.«
    »Und das heißt?«
    »Er fühlte sich erfolgreich.«
    »Und Sie?« fragte Decker.
    »Sergeant, ich hätte dem Mann mit geschlossenen Augen sein Geld verdoppeln können. Zur Zeit empfehlen wir eine gesunde Mischung aus zwanzig Prozent Bargeld, zehn Prozent Belastung und siebzig Prozent Wertpapiere. Das ist nichts Überwältigendes, nichts Exotisches, aber es ist vernünftig. Arik wollte den großen Coup.«
    »Und? Hat er ihn gekriegt?« fragte Marge.
    »Nicht daß ich wüßte. Nicht nur waren seine Bargeldreserven durch einen enormen Diamantenbestand ausgeschöpft, es gingen auch noch sämtliche Gewinne, die er mit seinem eigentlichen Geschäft machte, in dieses Afrika-Projekt. Ich sage ja nicht, daß sich mit dem, was man aus Angolas Minen fördern kann, kein Geld machen läßt. Natürlich kann man da Steine finden. Aber verlassen würde ich mich darauf nicht, und wie die politische Situation in Afrika momentan aussieht, wissen Sie ja – wechselhaft, mit großem W. Mr. Yalom wäre mit einem schlichten, konservativen Ansatz deutlich besser beraten gewesen.«
    »Besonders, nachdem VerHauten den Daumen auf der Diamantenindustrie hält«, sagte Marge.
    Holmes faltete die Hände auf dem Bauch. »Ganz genau.«
    Decker sagte: »Mr. Yalom scheint sich auf eine Konfrontation mit VerHauten eingelassen zu haben.«
    Holmes schwieg.
    Marges bohrte weiter: »Oder wissen Sie nichts von der Korrespondenz mit dem Konzern?«
    »Ich weiß, daß Arik sich so seine Gedanken zu VerHauten gemacht hat. Das geht vielen Leuten so.«
    »Würden Sie das vielleicht näher ausführen?«
    »Was soll ich sagen?« Holmes klatschte in die Hände. »Er behauptete, er hätte Unterstützung von Seiten der Firma. Entweder, er hat gelogen, oder es ging irgend etwas schief, denn das Verhältnis verwandelte sich in Feindschaft, und er legte sich mit VerHauten an. Wie eine Mücke, die einen Löwen besiegen will. Es war klar, daß ihn früher oder später ein Prankenhieb erwischen und zerquetschen würde.«
    »Arik wurde zerquetscht?« insistierte Marge.
    Holmes kicherte. »VerHauten hat die Mittel, und sie mögen es gar nicht, wenn man ihnen dumm kommt. Man kann nicht mit dem Kopf durch die Wand.« Er hielt inne. »Vielleicht sollte ich mich anders ausdrücken. Man kann nicht mit dem Kopf gegen zweihundert Jahre Erfahrung und vier Milliarden Dollar anrennen.«
     
    Decker zog die Fahrertür seines Plymouth zu, steckte den Schlüssel ins Schloß, aber stellte den Motor nicht an. »Jemand sollte Shaul Gold mal sagen, daß es gegen das Gesetz verstößt, sich als Polizeibeamter auszugeben.«
    »Du glaubst, das war Gold?« staunte Marge.
    »Ich weiß, daß er es war. Er hat seinen Cowboy-Akzent bemüht.«
    »Das hier ist eine ganz große Sache, Pete«, sagte Marge. »Es könnte auch einer von VerHautens Lakaien gewesen sein. Vielleicht hatten sie ein verstecktes Interesse daran, daß Yalom und seine Frau … ausgeschaltet wurden.«
    »Das ist ein Milliardenkonzern. Warum sollten die sich mit einem kleinen Fisch

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