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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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unvermittelt.
    Decker verglich die Zeiger der Wanduhr mit seiner Armbanduhr. Zehn vor sieben. Der nächste lange Abend war vorprogrammiert. »Ja, die Uhr stimmt.«
    Gaynor klopfte auf das Glas seiner Uhr und legte den Arm über seinen Wanst. »Auf meiner Uhr ist es erst halb sechs. Sie muss stehen geblieben sein.«
    »Interessiert es vielleicht jemand, was ich konkret zu sagen habe?«, fragte Oliver.
    »Schieß schon los!«, sagte Decker.
    Oliver fuhr sich mit der Hand durchs feuchte, schwarze Haar. »Erstens: Das Blut, das an den Kleidungsstücken festgestellt wurde, deutet von der Menge kaum darauf hin, dass der Träger der Täter ist. Wenn jemand zwei Menschen mit einer Schusswaffe und einem Messer tötet, ist es kaum zu vermeiden, dass eine Hauptschlagader getroffen wird. Das heißt, der Mörder muss eine regelrechte Dusche abgekriegt haben.«
    Webster kratzte sich am Kopf. Wie üblich baumelten die Kopfhörer seines Walkmans um seinen Hals. »Bram war also nicht der Mörder? Aber er war am Tatort.«
    »Vielleicht später. Und rein zufällig …« begann Oliver.
    »Wenn er nichts getan hat, warum schweigt er dann so verbissen?«, hielt Webster dagegen.
    Marge zog ihre graue Kostümjacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. »Um jemanden zu decken.«
    »Wen?«, fragte Decker.
    »Doch höchstwahrscheinlich ein Familienmitglied.«
    »Blödsinn!«, protestierte Oliver. »Du lenkst von Shockley ab.«
    »Vielleicht war’s der Mistkerl ja gar nicht«, entgegnete Marge.
    »Darf ich dir das mal erklären?«, fragte Oliver.
    »Ich bitte darum«, erwiderte Decker.
    »Jemand hat im Curedon-Datenmaterial herumgepfuscht. Sind wir uns soweit einig?«
    »Was diese Computerfreaks für ulkige Ausdrücke haben«, wunderte sich Webster. »Da hackt sich jemand unerlaubterweise in einen fremden Terminal, lässt eigene Programme laufen, und das nennen die dann ein Kuckucksei. Ich würde sagen, da spuckt mir jemand in die Suppe.«
    Marge lächelte und wandte sich an Oliver: »Scott, du stützt dich bei deiner Theorie allein auf die Aussage von Leonards ehemaliger Bettgenossin. Und die kann man kaum als objektive Quelle bezeichnen.«
    »So stimmt das nicht«, wehrte sich Oliver. »Decameron hat gewusst, dass mit dem Datenmaterial was faul war. Schließlich hatten sich erfolgreich laufende Testserien aus heiterem Himmel ins Gegenteil verkehrt. Und wir kennen jetzt den Grund. Shockley hat die Zahlen manipuliert …«
    »Aus welchem Grund denn?«, wollte Webster wissen.
    »Um das Datenmaterial besser, schlechter oder wer weiß wie aussehen zu lassen. Weil er sich auf irgendeine Mauschelei mit Berger eingelassen hat. Dieses Kuckucksei konnte bis zu einem Terminal im New Chris zurück verfolgt werden.
    Wenn weder Decameron noch Sparks dahinter gesteckt haben … Wer dann?«
    »Wie wär’s mit Elizabeth Fulton?«
    »Und? Hat man die Lady vielleicht zusammen mit Shockley bei Fisher/Tyne gesehen?« Oliver ballte die Faust. »Berger hat schon einmal in seinem Leben ein krummes Ding gedreht. Das wissen wir. Shockley und Berger könnten vereinbart haben, die Curedon-Testergebnisse zu verfälschen. Azor ist dahinter gekommen. Shockley hat ihn umbringen lassen. Als nächste erkennen Decameron und Leonard, was er vorhat. Und jetzt sind sie ebenfalls tot. Seht ihr nicht, wo der Hase hinläuft, Freunde?«
    »Oberflächlich betrachtet könnte ein Zusammenhang bestehen«, gab Decker zu. »Der Mord an Azor, Decameron und Leonard – da gibt es Gemeinsamkeiten. Vor allem was die Methode betrifft. Die Opfer wurden erschossen und erstochen, höchst ungewöhnlich.«
    »Die drei Fälle hängen zusammen«, behauptete Oliver. »Daran gibt’s für mich keinen Zweifel.«
    »Berger hat also Forschungsdaten gefälscht«, nahm Webster den Faden wieder auf. »Aber was sollte Shockley veranlasst haben, seinen Job zu riskieren und mit Berger gemeinsame Sache zu machen?«
    »Fisher/Tyne zieht im Hintergrund die Fäden«, behauptete Oliver. »Die Firma steckt mit drin.«
    »Beweise?«, forderte Martinez.
    »Ich hab keine Beweise«, raunzte Oliver. »Wenn ich Beweise hätte, säße Shockley jetzt hinter Gittern.«
    »Ich weiß nicht, wie wichtig es ist«, begann Decker unvermittelt. »Hat mir von vorneherein zu denken gegeben, dass Berger seinen weit zurückliegenden Prüfungsbetrug so bereitwillig und schnell zugegeben hat. Wollte er uns mit diesen ollen Kamellen vielleicht von der Gegenwart ablenken?«
    »Volltreffer!« Oliver klatschte triumphierend in die

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