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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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vernichtet.«
    »Vielleicht wusste er nicht, wie und wo«, warf Martinez ein.
    »Alles wäre besser gewesen, als sie im Wandsafe einzuschließen.«
    »Das bringt mich auf eine andere Frage«, seufzte Martinez. »Wandsafes gehören nicht zur Standardausstattung von Mietwohnungen. Wozu brauchte Bram einen Safe in seinem Apartment?«
    »Um Pornohefte zu verstecken«, antwortete Oliver. »Hab dir doch gesagt, dass dort sein Liebesnest ist.«
    »Braucht man einen Tresor, um Pornohefte zu verstecken?«, konterte Marge. »Die schiebt man doch unter die Matratze.«
    Keiner sagte ein Wort.
    »Sparks’ Goldkreuz liegt neben zwei Leichen«, fuhr Marge fort. »Ein Schlüssel zu seiner Wohnung steckt rein zufällig in der Tasche des toten Decameron. Und dann versucht der Priester, ein bekanntermaßen intelligenter Mann, belastendes Beweismaterial zusammen mit einem Stapel besonders übler Porno-Magazine in einem Tresor in seinem eigenen Apartment zu verstecken.«
    »Was habe ich euch gesagt? Ein abgekartetes Spiel. Es stinkt«, erklärte Oliver.
    »Trotzdem muss er am Tatort gewesen sein«, warf Webster ein.
    »Ja. Nur in welcher Eigenschaft?«, fragte Marge.
    Oliver lachte. »Vielleicht hat er Decameron die letzte Ölung erteilt.«
    Darauf sagte erst einmal keiner etwas.
    »Also angenommen, jemand wollte dem Priester die Sache absichtlich in die Schuhe schieben«, begann Webster. »Warum wehrt der Idiot sich dann nicht?«
    »Weil er jemanden deckt«, antwortete Marge.
    Decker dachte nach. »Möglich. Nur dumm, dass er den Mund nicht aufmacht.«
    »Der Mann tötet mir den Nerv«, gestand Webster. »Hab selten eine so harte Nuss erlebt. Konnte kein vernünftiges Wort aus ihm rauskriegen.«
    »Er ist Priester«, sagte Martinez. »Vielleicht ist er an das Beichtgeheimnis gebunden.«
    »Hat er sich auf das Beichtgeheimnis berufen?«, wollte Decker wissen.
    »Nein, er hat sich auf gar nichts berufen«, antwortete Webster. »Ist nur da gesessen, und hat gebetsmühlenhaft wiederholt, es täte ihm Leid, aber er könne mir nicht helfen.«
    »Auch wenn ihr jetzt denkt, ich hätt ’nen Kratzer in der Platte, der Mann deckt jemanden«, wiederholte Marge.
    »Man kann auch andere decken, ohne sich bewusst zu schaden«, bemerkte Martinez. »Ich bin noch immer der Meinung, dass die Sache einen sexuellen Hintergrund hat. Bram ist vermutlich zu weit gegangen. Und als ihm klar wurde, was er getan hatte, ist er panikartig geflohen und hat die Klamotten in den Safe gesteckt, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.«
    Marge schenkte sich ein Glas Wasser ein. »Euch ist hoffentlich klar, dass Brams Vorliebe für Pornohefte noch lange nicht heißt, dass er in dieser Richtung aktiv ist.«
    »Sehr richtig.« Oliver sah sie lächelnd an.
    »Da hast du mal ins Schwarze getroffen«, lobte Webster. »Ich bin guten Pornoheften nie abgeneigt gewesen. Trotzdem betrüge ich meine Frau nicht.«
    »Ja schon, aber du schläfst eben mit deiner Frau«, gab Oliver zu bedenken. »Und wie reagiert sich ein Priester ab?«
    »Er hat doch Hände, oder?«, bemerkte Gaynor.
    »Masturbation ist eine Sünde«, belehrte Martinez ihn.
    »Dasselbe trifft auf Analverkehr zu«, stellte Oliver fest. »Hast du nicht gerade behauptet, es handle sich um ein Dreiecksverhältnis unter Männern?«
    »Bram, als Priester, muss für all diese Sünden schwere Abbitte leisten«, sagte Martinez. »Aber da er sowieso Buße tun musste, hat er vielleicht beschlossen, gleich aufs Ganze zu gehen.«
    »Kann mir durchaus vorstellen, dass Decameron nur allzu bereitwillig die Gelegenheit ergriffen hat, mit einem Priester zu schlafen«, bemerkte Webster.
    »Ich habe Reggie gemocht!«, erklärte Oliver.
    »Ich habe nichts gegen den Mann«, behauptete Webster. »Trotzdem ist sein Verhalten für mich schwer nachzuvollziehen. Ich meine, wer gabelt unvorsichtigerweise zwei Strichjungen auf und riskiert damit seinen Job? Immerhin war sein Boss bekanntermaßen ein fundamentalistischer, hundertprozentiger Protestant. Also ich finde das krass.«
    Decker sah auf die Uhr. »Hat Bram Kaution gestellt?«
    »Nein.« Gaynor schüttelte den Kopf. »Die Kaution wurde auf zweihunderttausend festgesetzt. Ist ’ne Menge Kies. Allerdings wäre es für den Priester mit dem fetten Bankguthaben kaum problematisch gewesen, zehn Prozent dafür aufzubringen.«
    »Trotzdem hat er’s nicht getan«, sagte Decker. »Er tut Buße. Wofür auch immer.«
    »Klar tut er Buße«, stimmte Martinez zu. »Wetten, dass er’s schon ’ne ganze

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