Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
hat.«
    »Wir zanken uns wie damals als Kinder«, seufzte Luke. »Daran ist der Stress schuld.«
    »Wir mochten unseren Dad alle sehr gern. Ich schätze, ich spreche auch für meine Geschwister. Also, falls Sie Hilfe brauchen, um den zu finden, der …«
    »Absolut«, sagte Maggie.
    »Jederzeit«, bekräftigte Paul. »Finden Sie den Dreckskerl und bringen Sie ihn mir. Ich mache mit dem Hurensohn kurzen Prozess.«
    »Überlassen Sie das lieber der Polizei, bitte«, bemerkte Decker.
    »Verdammter Scheißkerl!«
    »Paul, bitte!«, mahnte Maggie.
    »Vermutlich irgendein verdammter Autodieb.« Luke ging auf und ab. »Unglaublich, was in dieser Stadt alles passiert.«
    Paul sah Decker vorwurfsvoll an. »Das kommt dabei raus, wenn man’s der Polizei überlässt.«
    »Sir, ich weiß …«, begann Decker.
    »Dad hat kein teures Auto gefahren«, fiel Michael ihm ins Wort. »Warum sollte jemand einen Buick klauen?«
    »Sie benutzen diese Sorte Autos, um damit Verbrechen zu begehen«, erklärte Paul. »Sie sehen einen alten Herrn, denken der sei eine leichte Beute. Wie ich Dad kenne, hat er sich vermutlich gewehrt.« Und zu Decker sagte er: »Mein Vater war zäh. Der hätte nie klein beigegeben. Das kann ich Ihnen versichern.«
    Bram kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    »Ein Notfall?«, fragte Michael.
    »Nein, jemand von der Kirche hat nur meine Leitung für den Notfall benutzt. Das passiert heute vermutlich noch öfter. Wo ist Eva?«
    Paul deutete die Treppe hinauf.
    Bram seufzte und sah Decker an. »Kann ich noch Frieden mit meiner Schwester schließen? Wir sind im Augenblick alle etwas überreizt.«
    Decker nickte. Bram ging. »Evas Ehe ist …«, begann Luke und machte eine ambivalente Handbewegung.
    »Das geht ihn doch gar nichts an«, behauptete Michael.
    »Aber es erklärt ihr Verhalten«, beharrte Luke.
    Kurz darauf kam Bram mit einer schluchzenden Eva im Arm die Treppe herunter. »Maggie, kannst du mit Eva in die Küche gehen und ihr eine Tasse Tee geben?«, wandte sich Bram an seine Schwester.
    Maggie nahm die Schwester in die Arme. Auf dem Weg in die Küche begann auch Maggie zu weinen.
    »Schätze, allmählich dämmert uns, was geschehen ist«, seufzte Luke.
    Bram machte die Augen auf und zu. »Wer bleibt bei Mom?«
    »Niemand braucht zu bleiben«, erklärte Michael. »Ich kümmere mich um Mom.«
    »Fährst du nach Hause, Paul?«, erkundigte sich Luke.
    »Nein, heute Nacht will ich nicht nach Haus. Ich könnte einfach nicht ertragen …« Paul seufzte. »Vielleicht mache ich eine Spazierfahrt.«
    »Sei vorsichtig, Bruderherz«, sagte Bram.
    »Ja,ja.«
    »Ich mein’s ernst.«
    »Weiß ich doch, Goldjunge.«
    Ein Moment verstrich. Dann umarmten sich Paul und Bram. »Nimm eine Mütze Schlaf«, riet Bram dem Bruder.
    »Netter Gedanke aber unwahrscheinlich.« Paul ging und zog die Haustür leise hinter sich ins Schloss.
    »Was ist mit dir?«, fragte Bram Luke.
    »Ich bleibe.« Luke wich seinem Blick aus. »Kannst du mir einen Gefallen tun, Goldjunge?«
    »Was denn?«
    »Ruf Dana für mich an.«
    »Lucas …«
    »Abram, ich kann jetzt nicht …« Luke schoss das Wasser in die Augen. Er kniff die Augen zu, während Tränen über seine Backen rollten. Er wischte sie hastig weg und lief in Richtung Küche.
    »Jetzt brechen alle Dämme!« Michael warf die Hände in die Luft. »Aber was habe ich erwartet?«
    »Geh zu den anderen in die Küche, Mike«, sagte Bram. »Trink Tee.«
    Michael machte den Mund auf, schüttelte dann nur den Kopf und ging aus dem Zimmer.
    Decker legte dem Priester die Hand auf die Schulter. »Fertig?«
    Bram nickte. Auf dem Weg zum Wagen sagte er: »Vielen Dank, dass sie mir bei dieser grausigen Pflicht vorhin hinter dem Tracadero’s geholfen haben.«
    »Sind Sie okay?«
    Bram schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich musste ihn sehen … mich vergewissern. Aber, mein Gott, es war … furchtbar.«
    »Hoffentlich sind wir bald weiter.« Decker öffnete die Beifahrertür. »Ich stelle einen Verkehrspolizisten für die Gedenkfeier morgen ab.«
    »Danke.«
    Decker stieg ein und startete den Motor.
    »Sie haben das gut gemacht mit meiner Familie. Ruhe und Zurückhaltung kommt bei ihnen immer gut an.«
    »Die Familie verlässt sich sehr auf Sie, was?«
    Bram sah aus dem Fenster. »Das sehe ich anders.«
    Decker wartete darauf, dass Bram mehr erzählte, aber der Priester hatte sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Pater?«
    »Wie denn?«
    »Passen Sie auf Paul auf.

Weitere Kostenlose Bücher