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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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jedenfalls der Grund, weshalb Decameron den Testbericht in Sparks’ Faxgerät gelesen hat«, sagte Marge abschließend. »Das Fax war eine gute Nachricht. Bei der Behandlung mit Curedon war die Sterblichkeitsrate erhöht gewesen. Die neueste Testreihe wies wieder positive Ergebnisse auf. Decameron behauptet, er habe einfach nicht warten können, bis Sparks ihm die Resultate mitgeteilt hätte.«
    »Das war der einzige Grund? Deshalb war Sparks so verärgert?«, wunderte sich Decker. »Seid ihr sicher, dass es nicht um mehr ging?«
    »Nicht, wenn man Decameron glauben darf«, seufzte Oliver. »Aber vielleicht hat einer seiner Kollegen eine andere Version auf Lager.«
    »Die Frage ist, warum Decameron sich wegen dieses Medikaments derart ins Hemd macht. Ist doch Sparks’ Angelegenheit gewesen«, überlegte Decker laut. »Decameron sieht davon keinen Penny, oder?«
    »Nein, sieht er nicht, behauptet er selbst«, schränkte Oliver ein. »Aber …«
    »Seiner Aussage nach fungiert er gegenwärtig als Koordinator zwischen Fisher/Tyne, der Gesundheitsbehörde und Sparks’ Labor.« Marge hielt inne. »Ich weiß nicht recht, aber Decameron scheint seinen Job verdammt ernst zu nehmen. Er ist sehr stolz auf seine Arbeit. Und er hat persönlich Anteil an der Entwicklung von Curedon, auch wenn es ihm keine finanziellen Vorteile bringt.«
    »Hmmm«, murmelte Decker skeptisch.
    »Haben Sie andere Informationen?«, fragte Oliver.
    »Nein. Bin nur von Natur aus misstrauisch. Jemand sollte mit den Leuten von Fisher/Tyne sprechen. Findet raus, wie viel die Firma Sparks für die Produktions- und Vertriebsrechte an dem Medikament bezahlt hat. Wenn Geld im Spiel ist, könnte es ein Mordmotiv sein.«
    »Wir kennen nicht mal die Adresse dieser Firma Fisher/Tyne, Chef«, stöhnte Oliver.
    »Fragt Decameron«, riet Decker.
    »Was ist, wenn die Firma ihren Sitz in einem anderen Staat hat?«, gab Marge zu bedenken.
    »Wenn nötig, schicke ich euch quer durch Amerika«, antwortete Decker.
    »Wir hoffen auf Florida«, bemerkte Oliver lächelnd.
    »In Florida gibt’s Alligatoren«, sagte Marge.
    »Ah, Alligatoren gibt’s überall, Margie. Und die meisten haben nur zwei Beine.«
    Decker trank einen letzten Schluck Kaffee, hängte das Mikro ein und wuchtete seine lange Gestalt aus dem Wagen. Er tauchte ein in den kalten Nebel und sah auf die Uhr.
    Mitternacht.
    Bettzeit für die meisten Leute.
    Hm, Bett war ein angenehmer Gedanke.
    Bert Martinez trat auf ihn zu. Decker bot dem Detective einen Becher Kaffee aus seiner Thermosflasche an.
    »Nein, danke«, wehrte Martinez ab. »Meine Frau hat mir eine ganze Kanne mexikanischen Kaffee mitgegeben. Starkes Gebräu. Würziger Geschmack. Möchtest du einen Becher von mir?«
    »Wo warst du vor zehn Minuten, bevor ich mir diese Lorke reingeschüttet habe?«
    Martinez grinste.
    Decker steckte die Hände in die Taschen und wippte vor und zurück, um den Blutkreislauf in Schwung zu bringen. Mann, es war kalt hier draußen! Der Nebel legte sich wie eisige Nadelspitzen auf die Haut. War kein Vergnügen, sich die Nacht in einem Hinterhof um die Ohren zu schlagen, wo die Luft vom Gestank fauliger Essensreste geschwängert war, und die feuchte Kälte des Asphalts durch die Schuhsohlen in Füße und Beine kroch.
    »Vermutlich gibt es nichts Neues. Sonst würden wir nicht über Kaffee reden«, seufzte Decker.
    Martinez zog den Reißverschluss seiner Windjacke zu. Mit Silberfäden durchzogene schwarze Haarsträhnen klebten feucht auf seiner Stirn. Er wärmte sich die Hände an seinem Atem und steckte sie in die Taschen. Martinez war breit für seine Größe und hatte die Muskelpakete eines Boxers.
    »Das Problem ist, dass die Spülküche des Restaurants genau zum Hinterhof hinaus liegt.«
    Selbst bei geschlossener Küchentür konnte Decker das Summen der Maschinen hören, in das sich rhythmische Trompetenklänge mischten. Jemand hatte das Radio laufen.
    »Du denkst, hier draußen ist es laut, aber du solltest mal hören, was da drinnen los ist. Der Geschirrspüler klackert unaufhörlich, das Radio plärrt, in der Küche nebenan herrscht Dauerlärm. Geräte werden ein- und ausgeschaltet, es wird mit Töpfen und Pfannen hantiert, und der Chef brüllt.«
    »Es hat also niemand was gehört?«, fragte Decker.
    »Das kriegst du als Standardantwort«, stöhnte Martinez. »Ich hab mir jeden in der Spülküche einzeln vorgenommen, nur Spanisch mit denen geredet. Zwischen Salsa-Rhythmen und dem Dröhnen von Geschirrspülern

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