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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ihr zu. Drew starrte die Polizisten an. »Sie können von der Küche aus telefonieren.«
    »Sie erwähnten gerade, dass Ihre Frau und Dr. Sparks ein enges Verhältnis zueinander hatten«, rekapitulierte Marge.
    »Ja, das ist richtig.«
    »Inwiefern?«, fragte Oliver.
    »Inwiefern was?« Er rümpfte die Nase. »Wollen Sie von mir wissen, ob die was miteinander hatten? Glaub ich nicht. Liz ist nicht der Typ. Sie ist wie …« Seine Hand fuhr durch die Luft. »Geradlinig wie ein Pfeil. Zumindest denke ich das. Aber verdammt, ich versteh nicht viel von Frauen. Sie könnte mich vor meiner Nase betrügen und ich würd’s nicht schnallen.«
    »Und Sie? Sind Sie geradlinig wie ein Pfeil, Sir?«, wollte Marge wissen.
    »Wie?«
    Oliver lächelte schmierig. »Sie meint, vögeln Sie rum?«
    Drew erwiderte das Lächeln, sagte jedoch nichts.
    Oliver legte die Hand auf Drews knochige Schulter. »Ich meine, sie ist doch sowieso kaum zu Hause, oder?« Er zwinkerte. »Ich weiß, wie das ist.«
    Drew begann zu schaukeln und bedachte Oliver mit einem verschwörerischen Lächeln. »Liz wird immer ganz sauer auf mich. Aber verdammt, es war nicht meine Idee zu heiraten.«
    »Kann ich mir lebhaft vorstellen«, murmelte Marge.
    Oliver warf ihr einen bösen Blick zu. »Wie hat sie Sie denn dazu überredet?«, wollte Oliver wissen.
    Drew lächelte kryptisch.
    »Sie haben sie geschwängert. Sie hat Ihnen ein Ultimatum gestellt?«
    »He, es war mir egal. Ich mag Liz. Ich liebe das Kind. Mann, er ist ein dufter kleiner Kerl. Wissen Sie, das macht ihr zu schaffen. Ich bin viel mit dem Kind zu Hause. Wir sind ein gutes Gespann. Dann an den Wochenenden kreuzt sie hier auf und kapiert nicht, dass der Kleine nicht zu ihr will. Weil er an mich gewöhnt ist, kapiert?«
    »Kapiert«, sagte Oliver.
    »Das macht sie stinksauer. Ich sag ihr dauernd, dass das nur so ist, weil ich so viel zu Hause bin. Sie soll sich keine Sorgen machen. Wenn Henry erst mal begreift, was für eine Flachpfeife sein alter Herr ist, dann will er sowieso nichts mehr mit mir zu tun haben. Also genieß ich’s mit ihm, solange ich in seinen Augen noch jemand bin.«
    Drew schüttelte den Kopf und roch an seinen Achseln. »Ich stinke wirklich. Entschuldigung.«
    Olivers Lächeln war aufrichtig gemeint. »Sie haben schließlich keinen Besuch erwartet.«
    »Nein, das sicher nicht.«
    »Sind Sie Musiker?«, erkundigte sich Marge.
    »Ja. Bassist. Ich gehöre zur Hausband im Smokey. Regulärer Job. Regelmäßiges Einkommen. Nicht viel, aber regelmäßig. Ich meine, was erwartet Liz? Man fängt irgendwann in diesem Geschäft an und hält sich für den nächsten Eddie Vedder oder Axl Rose. Mann, ich bin vierunddreißig. Kaum jemand schafft mit vierunddreißig den Durchbruch. Ich bin Liz richtig dankbar. Ich meine, echt dankbar. Der Rest der Band lebt beschissen, und ich hab dieses hübsche Haus und ’nen anständigen Wagen. Ist kein Porsche, aber auch keine Schrottkiste.«
    Oliver sah aus dem Fenster und in die Einfahrt. Ein rotes Miata-Cabrio stand dort. »Nette Kutsche.«
    »Danke. Liz hat mir den Wagen nach Henrys Geburt gekauft. Sie arbeitet verdammt hart.« Seine Augen verdunkelten sich. »Mann, ich hoffe, sie verliert ihren Job nicht.«
    »Bestand denn die Gefahr, dass sie ihn verliert?«, hakte Marge nach.
    »Wenn’s so war, hat sie’s mir nicht erzählt. Sie erzählt mir nie viel über ihre Arbeit.« Drew zog scharf die Luft ein. »Soll ich duschen oder was?«
    Ja, schrie es innerlich in Marge. Laut sagte sie: »Nicht nötig. Wir gehen sowieso gleich. Hat sie je erwähnt, dass ihr Job in Gefahr sein könnte?«
    »Dass ihre Stelle gestrichen werden könnte?«, ergänzte Oliver.
    Drew legte die Stirn in Falten. »Na, sie hat immer gesagt, dass sie als Letzte ins Team gekommen sei, also auch als Erste gehen müsse, falls es sich ergibt. Aber ich habe den alten Herrn ein paar Mal getroffen. Er schien sie zu mögen. Hab ich ihr auch gesagt, nachdem wir zum Essen bei ihm gewesen waren. Ich hab ihr gesagt, dass er sie mag, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht.«
    »Darf ich mal was fragen?«, begann Marge. »Als Sie bei Sparks zum Essen eingeladen waren – wie hat Sparks da auf Sie reagiert?«
    »Sie meinen, so wie ich aussehe?« Drew schaukelte hin und her. »O Mann, ich hatte mich hübsch gemacht. Ich hatte Anzug und Krawatte an, mein Haar zum Pferdeschwanz gebunden. Ich wollte nicht riskieren, dass Liz wegen mir ihren Job verlor. Er war verdammt höflich, zu uns

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