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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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zusammen mit einigen ähnlichen Aufnahmen. Er war sich sicher, die Stimmen zu identifizieren. Mal sehen, ob er recht hat.« Decker stapelte die Verbrecheralben aufeinander und stand auf. »Ich muss den weiten Weg nach Newport Beach fahren. Hast du Lust mitzukommen?«
    »Was ist denn in Newport – na klar, der Hauptwohnsitz der Kaffeys. Ich könnte mal wieder in die Kunstgalerien gehen, vielleicht gibt es ja botanische Bilder, die zu unserer Sammlung passen.«
    Decker runzelte die Stirn. »Zwei Drittel unserer Sammlung sind in Wandschränken verstaut. Und wir haben noch nicht mal etwas dafür bezahlt. Warum willst du noch mehr davon und dafür sogar Geld ausgeben?«
    »Ich gebe Geld für gar nichts aus, Peter. Ich sammle. Ich rede über das, was ich habe, und der Galeriebesitzer erzählt mir, was er so hat. Manchmal verkaufe ich, manchmal kaufe ich. Es macht Spaß.«
    »In meiner Vorstellung von Spaß verkaufen wir die Sammlung und legen das Geld auf die Bank.«
    »Das ist Ansichtssache.«
    »Aber nicht deine, und deshalb bin ich ein Kunstbanause und du eine Fachfrau.«
    »Du hängst nicht an den Bildern, so wie ich. Ich sehe mir eins an und denke an Cecily Eden und daran, wie gerne wir über Pflanzen und Gärten geredet haben, obwohl es mir immer noch ein Rätsel ist, warum sie mir und nicht ihren gesetzmäßigen Erben die Bilder vermacht hat.«
    »Sie wusste, du würdest sie zu schätzen wissen, und das tust du ja auch.« Er küsste sie auf den Kopf. »Los geht’s. Wenn ich eine freie Minute habe, begleite ich dich in ein paar der Galerien. Es würde mir riesige Freude bereiten, dir zuzusehen, wie du mit einem echten Martin Heade vor den weit aufgerissenen Augen des Kunsthändlers herumwedelst.«
     
    Die achtzig Kilometer lange Fahrt ging schnell vorüber, beschleunigt noch durch gute Gespräche und einen strahlend blauen Himmel, der sich im glitzernden Wasser spiegelte. Mit seiner Hügellandschaft im Osten, die vor Wildblumen geradezu zu explodieren schien, und den Sandstränden, die den Westen des Kontinents begrenzten, qualifizierte sich Newport als einer der landschaftlich schönsten Plätze auf dem ganzen Planeten. Von erlesener Schönheit, war der Hügel auch mit einem erlesenen Preisschild versehen: Wer nach dem Preis fragen musste, konnte es sich dort nicht leisten.
    In der Gegend wimmelte es von Autos und Touristen. Die Konjunkturflaute konnte dieser Marina offenbar nichts anhaben. Hier stapelten sich Segelboote, Speedboote, Katamarane, Kajütboote und Motoryachten in allen Formen und Größen. Galerien, Boutiquen und Cafés schienen die beliebtesten Geschäfte zu sein. Decker setzte Rina vor einer Galerie ab, sah dann auf seinen Stadtplan und fuhr in Richtung der Wohngebiete weiter.
    Die Kaffeys hatten ihr Anwesen »Windspiel« getauft. Es lag hinter einer schmiedeeisernen Toranlage, zu der auch ein Wachhaus inklusive Personal gehörte, und einer dreieinhalb Meter hohen Hecke, die sich endlos hinzog. Nach einigen Verhandlungen mit einem der Wachmänner genehmigte man Decker und seiner alten Klapperkiste, die gewundene Auffahrt entlangzubrausen, die umgeben war von einem wahren Wald aus Pinien, Tannen, Platanen, Ulmen und Eukalyptusbäumen. Er hätte zum Gaffen angehalten, aber es gab zu viele Wachen, die ihn ständig weiterwinkten. Als er den mit Kieselsteinen angelegten Parkplatz erreichte, zeigte sich auch das Herrenhaus.
    In Deckers Kindheit hatten er und seine Familie einen Ausflug zum Biltmore Estate nahe Asheville unternommen, und obwohl er wusste, dass das Anwesen nicht so weitläufig sein konnte, wirkte es doch ganz weltentrückt. Offensichtlich hatte Guy Kaffey den Renaissancestil von Biltmore kopiert. Wie sein Vorbild war es mit Indiana-Kalkstein gebaut und hatte viele spitze blaue Dächer aus Schiefer mit zahlreichen Giebeln und Kaminen. Decker hätte noch mehr Details in sich aufgesogen, wäre er nicht von einem Wachposten gestoppt worden. Der Mann wirkte stämmig und brutal und hielt eine imposante Waffe fest in der Hand. Nachdem er Deckers Personalien geprüft und dann jemanden über sein Walkie-Talkie angefunkt hatte, beschloss er, dass einem Polizisten aus Los Angeles Zugang gewährt werden durfte. »Das Auto bleibt hier. Wir bringen Sie in einem Golfwagen zum Eingang. Und wir behalten Ihre Waffe.«
    Decker lächelte. »Das mit dem Auto geht klar. Das mit dem Golfwagen geht auch klar. Aber niemand fasst meine Waffe an.«
    Noch mehr Gefunke übers Walkie-Talkie, bis der Wachposten

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