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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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unter gesenkten Lidern und starrte gebannt auf das Spiel seiner Muskeln, die sich bei jeder Bewegung anspannten und hervortraten.
    Was war nur los mit mir, fragte ich mich erneut. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass ich einen athletischen Typen sah. Mark war ebenfalls ziemlich gut gebaut - genau wie Logan, Bach und die anderen. Sie alle hatten Waschbrettbäuche und muskulöse Oberarme, also was war so besonders an diesem Kerl? Warum hatte er eine so merkwürdige Wirkung auf mich?
    Als wir oben ankamen, nahm er die Hand von meinem Arm und sofort verschwand die angenehme Wärme und ließ mich frierend zurück. Verloren. Und seltsam unsicher.
    Trotz des Gefühlswirrwarrs, das in mir tobte, machte ich keine Anstalten, mich in mein Auto zu flüchten. Ich stand einfach da, sah zu, wie er mich musterte, und fragte mich, was nun kommen sollte.
    »Es war schön, dich kennenzulernen ...« Seine Stimme verlor sich mit einem fragenden Unterton.
    »Tempest. Ich heiße Tempest.«
    »Ich bin Kona.«
    Kona. Ich überlegte einen Moment. »Du bist Hawaiianer?«
    »So ähnlich«, sagte er mit einem Lächeln.
    »Samoaner?« Mein Vater hatte in den letzten Sommerferien eine Inseltour durch den Pazifik mit uns unternommen. Ich war vollkommen begeistert gewesen, vor allem vom kristallklaren Wasser und den fast durchsichtigen Wellen.
    »Ich bin ein bisschen was von allem. Ich mag es nicht, mich eindeutig festzulegen.«
    Ich wurde rot. »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich habe letztes Jahr ein paar Inseln besucht und war absolut begeistert. Die Leute waren wahnsinnig nett.«
    »Du hast mich nicht beleidigt.« Diesmal griff er nach meiner Hand und strich mit dem Daumen über die Innenseite meines Handgelenks. Abgesehen von Mark hätte ich normalerweise jeden, der mich so berührte, geohrfeigt, aber Kona hatte etwas Unwiderstehliches an sich, etwas, das Geborgenheit statt Bedrohung vermittelte. »Welche hat dir am besten gefallen?«
    Das Gefühl seiner Haut, die über meine glitt, nahm mir den Atem. Ich versuchte die Frage zu beantworten, doch die Wörter, die er sagte, ergaben für mein erotisiertes Hirn keinen Sinn. »Was?«
    »Die Inseln? Welche hat dir am besten gefallen?«
    »Alle.« Ich befahl mir, die Hand fortzuziehen, aber wieder befanden sich mein Körper und mein Geist nicht auf der gleichen Wellenlänge. Nur dass die Verständigungslücke diesmal nicht ganz so schlimm zu sein schien. »Jede hatte irgendwas Besonderes. Vielleicht hat es mir auf den Fidschi-Inseln am besten gefallen. Auf Tahiti und Bora Bora war zu viel los.«
    »Wow. Du bist wirklich herumgekommen.«
    »Mein Dad war jahrelang Profisurfer. Wir fahren jeden Sommer irgendwohin, wo es gute Wellen gibt.« Irgendwohin, wo wir vielleicht meine Mutter entdecken würden, aber das erzählte ich Kona nicht. Die kleine Obsession meines Dads ging niemanden etwas an.
    »Cool. Du bist ein ganz schönes Glückskind.«
    Seine Worte rissen mich aus dem merkwürdigen Trancezustand, in den ich beim ersten Blick auf ihn gefallen war. Ich fühlte mich ganz und gar nicht wie ein Glückskind, jetzt, wo der Verlust meiner menschlichen Identität unmittelbar bevorstand.
    Ich zog mein Handy heraus und tat, als habe ich es eilig. »Ich muss los.«
    »Was ist? Verwandelst du dich um zwanzig nach zwölf in einen Kürbis?«
    »Woher weißt du, wie spät es ist?« Ich musterte ihn von oben bis unten: das Einzige, was er anhatte, war ein Paar rot-weißer Boardshorts, von einer Uhr oder einem Handy war nichts zu sehen.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Du meine auch nicht.«
    »Das ist eine Gabe.«
    »Was? Die Sache mit der Uhrzeit oder Fragen auszuweichen?«
    »Beides.« Kona grinste leicht.
    Ich war mir nicht sicher, ob er mich auslachte oder nicht. Der Gedanke ließ mich erstarren. Ich trat zurück und wühlte in meiner Tasche nach den Schlüsseln. »Jedenfalls danke, dass du mir raufgeholfen hast. Vielleicht bis bald mal.«
    Mein so offensichtlich forcierter Abgang schien ihn nur noch mehr zu amüsieren. »Ich denke, du kannst dich darauf verlassen, dass wir uns bald Wiedersehen, Tempest.«
    Seine Worte trieben mir abermals die Röte ins Gesicht, diesmal jedoch aus anderen Gründen. Was völlig lächerlich war. Mark bedeutete mir viel. Ich war nicht auf der Suche nach etwas - jemand - Neuem.
    Doch als Kona sich abwandte und in die andere Richtung davonging, rief ich ihm nach: »He!«
    Mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue drehte er sich um.
    »Wo ist

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