Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
Vom Netzwerk:
brennen.«
    Ich nicke ihm dankbar zu. »Gracias, Diego. Ich hätte kosten sollen, bevor ich einen großen Bissen genommen habe, es hat nur so appetitlich ausgesehen und so gut gerochen, dass ich mich nicht zurückhalten konnte.«
    Er wird rot bei dem Kompliment. Aber er entschuldigt sich noch eine volle Minute lang wortreich, bevor er wieder abzieht. Ich bleibe zurück unter dem prüfenden Blick dieses brillanten, viel zu sexy wirkenden Künstlers, der meinetwegen noch keinen Bissen gegessen hat.
    »Bitte essen Sie«, nötige ich ihn sanft. »Ihr Essen muss inzwischen schon ganz kalt sein.«
    »Probieren Sie erst einmal, ob Ihres jetzt in Ordnung ist.«
    »Oh nein«, protestiere ich, »ich werde es bestimmt nicht probieren, während Sie zuschauen, wie ich wieder so dämlich bin, mich lächerlich zu machen.«
    Schalk blitzt in seiner Miene auf. »Ich liebe es, Sie zu beobachten. Sie regen meine Kreativität an.«
    Mein Herz macht einen Hüpfer. »Sie können nicht gleichzeitig essen und mich beobachten.«
    »Darüber ließe sich streiten, aber damit Sie in Ruhe essen können, lassen Sie uns gemeinsam zugreifen.« Die letzten Worte sind doppeldeutig. Oder will ich sie nur so verstehen?
    »Gut«, stimme ich zu. »Zusammen.«
    Seine Mundwinkel zucken, und das tun meine auch. Ohne den Blickkontakt zu lösen, greifen wir beide nach einem Taco und schauen erst weg, nachdem wir jeder einen Bissen genommen haben. Diesmal explodieren in meinem Mund würzige, köstliche Aromen, und ich stöhne vor Wonne. Entweder ist dies eine Delikatesse, oder ich bin zu hungrig, um es besser zu wissen.
    Chris schluckt seinen Bissen mit feuriger Soße, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, und sieht mich mit einem Ausdruck an, den ich nur hungrig nennen kann. »Ist das ein Laut der Zufriedenheit?«
    Ich finde mein eigenes Feuer wieder, aber diesmal so, dass mein Blut durch unangemessene Teile meines Körpers fließt, wenn man bedenkt, dass wir an einem öffentlichen Ort sind. »Was soll ich sagen?«, bringe ich heraus. »Das Ende der Fastenzeit ist ziemlich köstlich.« Ich benutze den Löffel neben meinem Teller, um die grüne Soße zu kosten. »Und die hier auch. Es schmeckt.«
    Er hält mir sein Bier hin, um mir noch einen Schluck anzubieten, und ich bin mir fast sicher, dass er mich mit Absicht an unseren intimen Augenblick des Teilens erinnern will.
    Ich starre auf das Bier, erinnere mich an Chris’ Mund, wo mein Mund gewesen ist, bevor ich mich zwinge, ihm in die Augen zu sehen. »Nein. Danke.«
    Er mustert mich mit unergründlicher Miene, dann hebt er langsam die Flasche an die Lippen und nimmt einen langen Schluck. Wieder beobachte ich seinen Adamsapfel, wie er auf und ab hüpft, und spüre, wie sich meine eigenen Muskeln tief in meinem Bauch anspannen. Was macht dieser Mann mit mir?
    Er lässt die Bierflasche sinken, und ich greife schnell und schuldbewusst nach meinem Taco und mache mich über meine Mahlzeit her. Chris tut das Gleiche, und ich muss an all die Fragen denken, die ich ihm so gern stellen möchte. Wann malt er? Wo malt er? Was inspiriert ihn? Wie sieht sein Lieblingspinsel aus? Fragen, von denen ich weiß, dass er sie eine Million Mal gehört hat und wahrscheinlich nicht beantworten will. Also halte ich mich zurück.
    »Dies ist die perfekte Ecke, um Leute zu beobachten«, bemerkt er.
    Ich folge seinem Beispiel und schaue durch das Glas auf das Treiben auf der Straße. Mir fällt ein, wie grau ich mein Leben habe werden lassen, obwohl ich es mir bunt wünsche. Wir verfallen in ein überraschend behagliches Schweigen, während wir die Leute auf der Straße vorbeieilen sehen. Ein Mann und eine Frau, Arm in Arm. Eine Frau, die sich müht, einen kleinen Jungen in seinen Mantel zu bekommen. Eine andere Frau, die ihren Mantel fest um sich zieht und zu weinen scheint.
    Chris wendet sich mit einem nachdenklichen Blick zu mir um. »Jeder hat eine Geschichte. Welche ist Ihre, Sara McMillan?«
    Die Frage trifft mich unvorbereitet, und ich kämpfe gegen die Antwort, die mir sofort in den Sinn kommt. Ich habe keine Geschichte, jedenfalls keine, die ich vor mir hertragen würde. »Ich bin nur ein einfaches Mädchen, das einen Sommertraum auslebt: von der Kunst umgeben zu sein, die es liebt.«
    »Erzählen Sie mir etwas über sich, das ich nicht bereits weiß.«
    »Ich habe überhaupt keine künstlerische Ader, daher muss ich stellvertretend durch Sie leben.«
    »Erlauben Sie mir, Sie zu malen, und Sie können es tun.«
    Ich nage

Weitere Kostenlose Bücher