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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Pack.«
    Bevor Miller eine Chance bekam, tiefer zu dem Fremden vorzudringen, drehte sich dieser vom Tresen weg und schien einen alten Bekannten entdeckt zu haben.
    »Entschuldigen Sie mich, da kommt meine Verabredung. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend«. Dann verschwand der Fremde mit den Getränken zu einem älteren Mann an einem der im Schachbrettmuster gehaltenen Mahagonitische.
    So sehr Miller sich auch anstrengte, etwas von der nachfolgenden Unterhaltung mitzubekommen, so vergeblich war es. Die Geräuschkulisse in der gut gefüllten Bar war einfach zu laut. Allerdings erkannte er nun das Gesicht des älteren Herrn nach kurzem Überlegen wieder. Es gehörte ebenfalls zu einer der Personen, die heute mit dem Hubschrauber des Präsidenten mitten auf der Park Avenue gelandet waren und die dann irgendwo abgetaucht waren. Wer immer diese Männer waren, sie schienen zum engeren Zirkel um George T. Gilles zu gehören. Es machte Miller wütend, dass er nicht an die Information gekommen war, die er sich aus dem kurzen Gespräch mit dem Fremden erhofft hatte. Informationen waren Gold wert, insbesondere wenn man in einer Branche arbeitete, die ihr Geld mit dem Tod machte.
    Als sich die beiden Fremden nach einer Stunde aus den Sesseln erhoben, schnappte Miller ein einziges Wort aus der gedämpft geführten Unterhaltung auf. Das Wort, welches wie der Geheimcode zu einem streng gehüteten Geheimnis klang, lautete NUSA.

DRITTES BUCH
    Der Countdown
    KAPITEL 30
11.03., 06.03 Uhr
Pazifischer Ozean
    A n Bord des Raketenversorgungsschiffes Sea Launch Commander verpasste an diesem frühen Morgen kein einziges der zweihundertundfünfzig Crewmitglieder den spektakulären Sonnenaufgang in den pazifischen Gewässern rund 1500 Meilen südlich von Hawaii. Die im matten Weißgrau angestrichene Fähre operierte irgendwo auf dem 54. Grad westlicher Länge, während auf der in einigen Meilen Abstand treibenden Abschussplattform Sea Launch Odyssey der Countdown für die Zenit-3SL Rakete und die darin integrierte Raumfähre der NUSA ohne Unterbrechung ablief.
    Die Sea Launch Commander und die Sea Launch Odyssey bildeten eine Operationseinheit und waren Eigentum der Sea Launch Company, einem internationalen Konsortium für kommerzielle Raketenstarts auf hoher See. Zu dem Konsortium gehörten vier Firmen aus den Vereinigten Staaten, Russland, der Ukraine und Norwegen. Die Sea Launch Company blickte auf eine fast zehnjährige Erfahrung im Starten von Trägerraketen in der Nähe des Äquators zurück. Im Gegensatz zu vielen Raketenstarts an Land bot die günstige Lage im Pazifik den Nutzern der Plattform die Gelegenheit, Raketen mit mehr Gewicht abzuschießen, da die hiesige Rotationsgeschwindigkeit einen günstigen Orbit ermöglichte.
    Jack Hunter saß im abgedunkelten Mission Control Center des großen Schiffes und starrte auf die Zahlenkolonnen, die auf seinem Monitor den aktuellen Status der Rakete wiedergaben. Nervös knabberte er an einem Schokoriegel, als der Countdown in die letzte Phase ging und eine Sprecherin über die Kopfhörer den Zeitpunkt bis zum Start mit zwei Minuten angab.
    »Bist du auch schön artig und gehst den Leuten nicht mit deinen bekloppten Ideen auf den Nerv?«, erkundigte sich Spacy aus dem Cockpit des Mini-Shuttles Independence , welches die Endstufe auf der Spitze der sechzig Meter hohen Zenit-Trägerrakete bildete.
    »Da mach dir mal keine Gedanken. Irgendwie schlage ich die Zeit hier schon tot«, erwiderte Hunter und lutschte ein paar übrig gebliebene Schokoreste von seinen verklebten Fingern.
    »Denk daran, wir sind hier nur zahlende Gäste. Nicht, dass du mir irgendwas kaputt machst. Admiral Adamski würde das, glaube ich, nicht so lustig finden«, lästerte Spacy weiter, während die mithörenden Techniker im Mission Control Center amüsiert grinsten und sich über die beiden komischen Vögel wunderten, die hier so seltsam relaxed dem Start des NUSA Prototypen entgegensahen.
    »Fragt sich nur, wer von uns beiden immer James Bond spielen muss und dauernd Dellen in meine Apparate macht.«
    »Keine Sorge, ich bringe dir die Kiste schon wieder heil zurück. Wir sehen uns in der Mojave-Wüste wieder.«
    »Alles klar. Ich drück dir die Daumen.«
    Die Schwimmkörper der nicht verankerten Plattform, auf der sich Spacy nun als einziger Mensch befand, waren bereits Stunden vorher geflutet worden und hatten das technische Monstrum fast auf Meeresspiegelniveau abgesenkt. Die Odyssey selber war vor einigen

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