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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Wochen zusammen mit der Zenit-Rakete und der NUSA Eigenentwicklung Independence von Long Beach ins Zielgebiet geschleppt worden. Der Seegang war schwach, und die Techniker an Bord des Schiffes hatten wenig Mühe, per GPS die schwimmende Insel in Position zu halten.
    Spacy lag waagerecht in seinem Raumanzug und war mehr oder weniger zum Nichtstun verurteilt, da die Startautomatik der Rakete per Fernzündung von Bord der Sea Launch Commander erfolgte. Er war jetzt voll auf seine Aufgabe konzentriert und verschwendete keinen Gedanken an die letzten Wochen, die mit den Geschehnissen am Empire State Building einen vorläufigen brutalen Höhepunkt genommen hatten. Seitdem war es still geworden um die HAMAS, und insgeheim hofften alle Involvierten, dass das nächste Ultimatum verstreichen würde, ohne dass ein Ex-Präsident oder Astronaut sein Leben lassen musste. Präsident George T. Gilles hatte an jenem denkwürdigen Abend im Waldorf Astoria in New York Spacys Vorschlag zugestimmt, dass die NUSA weitere Gelder zur Erprobung des Mini-Shuttles erhalten sollte, um für einen eventuellen Rettungseinsatz im All gerüstet zu sein. Spacys Analyse der Terroristen-Pläne waren dem Präsidenten noch sehr präsent gewesen, und er wollte plötzlich nicht mehr ausschließen, dass es gegebenenfalls einen Anschlag auf die Atlantis geben könnte. Da die NASA keinen aktuellen Rettungs-Shuttle hatte, gab schließlich das Independence Konzept von Spacy und Admiral Adamski Präsident George T. Gilles das benötigte Argument, auf einen wahrscheinlich nie eintretenden Anschlag auf die NASA zumindest theoretisch vorbereitet zu sein. Die Independence war im Grunde genommen eine verkleinerte Version der NASA Space Shuttles, allerdings weniger wartungsintensiv und nur für eine geringe Nutzlast ausgelegt. Jack Hunter und seine Crew hatten jahrelang experimentiert, bis die Spezifikation festgelegt war und der Bau des Prototyps erfolgen konnte. Und heute war es endlich soweit, es ging ab in den Orbit.
    Über den Kopfhörer hörte Spacy, wie die letzten zehn Sekunden herunter gezählt wurden. Alles, was er von der Außenumgebung sehen konnte, spielte sich auf zwei kleinen, nebeneinander angeordneten Monitoren ab, die per Kabel zu winzigen und rückwärtsgerichteten Außenbordkameras führten. Sie vermittelten ihm einen Eindruck davon, wie er sich beim Start von der Erde entfernte und später dann in den Weltraum schaute. Ansonsten hatte er keine Sicht durch ein Außenfenster, da die Independence , quasi als Paket, in dem von Boeing konstruierten Frachtmodul eingebettet war.
    »Zündung!«
    Mit einem gewaltigen Grollen entzündete sich die unterste Stufe, und das hochexplosive Gemisch aus Kerosin und flüssigem Sauerstoff erzeugte den notwendigen Schub, um die Rakete pünktlich in die Höhe zu hieven. Das für den geostationären Transferorbit von Satelliten ausgelegte Trägersystem hätte die Independence mühelos in die Tiefen des Alls getrieben, was allerdings beim heutigen Test nicht notwendig war. Spacy, der im Inneren der Raketenspitze heftig durchgeschüttelt wurde, wollte lediglich in eine niedrige Erdumlaufbahn gehen, welche in etwa der derzeitigen Position der Internationalen Raumstation ISS entsprach. Im ständigen Kontakt mit der Bodenstation stehend, bestätigte Spacy per Funk alle Daten der Rakete, die auf seinen beleuchteten Instrumenten angezeigt wurden, an den Leiter von Mission Control auf der Sea Launch Commander . Hunter, der als verlängerter Arm von Spacy seinen Dienst auf dem Frachtschiff versah, kontrollierte die Manöver seines Freundes, der sich mit rasender Geschwindigkeit von ihm weg bewegte und nach rund dreißig Minuten den höchsten Punkt seiner elliptischen Umlaufbahn erreichte.
    Als die dritte und letzte Antriebsstufe ausgebrannt war und vom Boeing-Modul abgesprengt wurde, lösten sich die Bolzen der Außenkapsel. Wie riesige Schalen einer Walnuss glitten zwei metallische Hüllen in den Weltraum, um dort später beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zu verglühen. Die Independence war nun auf sich alleine gestellt, und es krächzte erneut in der Leitung, als der Startleiter der Sea Launch Company sein letztes Kommando durchgab.
    »NUSA Control übernimmt nun die Überwachung der Flugphase, Mark. Ihr alter Spezi Jack hat das Kommando«, war die Stimme vom Boden zu hören.
    »Verstanden, dann lassen Sie mal den Amateur ans Funkgerät«, antwortete Spacy und genoss währenddessen zum ersten Mal die freie Sicht aus dem

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