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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Atlanta angesiedelt hatten. Beim gestrigen Treffen im George State Capitol hatte auf Einladung des afroamerikanischen Bürgermeisters ein Bankett stattgefunden, bei dem sämtliche Vorstände der Fortune-500-Unternehmen anwesend waren, die sich wie das Who`s Who der amerikanischen Wirtschaft lasen. Vorstände von Coca Cola, CNN, UPS, Delta Airlines und anderen global operierenden Firmen hatten aufmerksam seinen Ausführungen gelauscht, wobei seine Berater die Gunst der Stunde genutzt hatten, um die hohen Repräsentanten für parteipolitische Unterstützung zu gewinnen. Präsident Gilles buchte die Reise schon jetzt als Erfolg ab, zumal ihn die Medien wohlwollend in ihren heutigen Artikel bedachten.
    Der eng gesteckte Terminkalender sah nun eine dreißigminütige Podiumsdiskussion unter Moderation des Universitätsleiters vor. Anschließend sollte es mit dem Hubschrauber weiter in das knapp drei Flugstunden entfernt liegende Cape Canaveral gehen, wo die Atlantis auf das GO FOR LAUNCH wartete.
    Einige ausgewählte Studenten kamen nach vorne auf das Podest, um in einer im Halbkreis aufgebauten Stuhlreihe Platz zu nehmen. Freudig erregt warteten sie auf die Begegnung ihres Lebens.
    Plötzlich traten der mitgereiste Sicherheitsberater, General Grant, sowie der Stabschef des Weißen Hauses, Joshua Rove, auf ihren Vorgesetzten zu und flüsterten ihm etwas ins Ohr. Obwohl sich seine Miene angesichts der Worte seiner Berater eigentlich hätte verfinstern müssen, wahrte George T. Gilles die Contenance und antwortete lediglich mit einem leisen Oh mein Gott und einem So machen wir das. Dann bat er General Grant darum, den Hubschrauber sofort startklar zu machen und den Secret Service zu informieren. Die ganze Aktion dauerte nicht mehr als eine halbe Minute und die Studenten bekamen nicht mit, worum es ging.
    Gilles schritt die Stuhlreihe ab und begrüßte die zehn Studenten einzeln per Handschlag, wobei er freundlich aber bestimmt darauf achtete, nicht in einen Small Talk verwickelt zu werden. Er bat die Anwesenden Platz zu nehmen und ging auf das Podest zu, welches man mit dem Präsidentenwappen dekoriert hatte und an dem die Mikrofone noch immer offen standen. Die Videokonferenztechnik des großen Saals fing aus einem Regieraum das Gesicht von Gilles ein und übertrug es per Beamer als digitales Bild überlebensgroß auf eine Leinwand.
    Aus den hinteren Reihen meldete sich ein vorwitziger junger Schwarzer mit einem nicht zu überhörenden Ruf, der Präsident solle sich als bekennender Jazzmusiker ein Instrument geben lassen und Ray Charles` Georgia on my mind , die Hymne des Bundestaates Georgia, zum Besten geben. Applaus brandete kurz auf und verebbte fast augenblicklich, als George T. Gilles die Zuhörer aufforderte, Platz zu nehmen. Mit fester Stimme, deren Klang Autorität und Souveränität verspüren ließ, sprach er nun zu den Studierenden.
    »Es hat Präsidenten gegeben, die in Situationen, als unser Land bedroht wurde, so getan haben, als sei nichts geschehen«, eröffnete Gilles mit einer Anspielung auf George W. Bush, der am 11. September 2001 zunächst unbeirrt von den Anschlägen auf das World Trade Center einen öffentlichen Grundschulbesuch in Florida fortgesetzt hatte. »Ich gehöre nicht zu dieser Art von Präsidenten!«
    Gilles hatte nun die volle Aufmerksamkeit des Auditoriums. Niemand sagte etwas, alle starrten gebannt auf das Rednerpult oder die Videoleinwand. Die Spannung in dem abgedunkelten Saal, deren Verfolgungsscheinwerfer den Präsidenten im direkten Fokus hatten, war mit einem Mal voll da. Keiner wagte auch nur zu husten, geschweige denn eine flapsige Bemerkung oder einen wie auch immer gearteten Zwischenruf loszulassen.
    General Grant stand mit Mitarbeitern des Secret Service sowie dem nach einer Herzoperation erstmals offiziell im Rang des Stabschefs agierenden Joshua Rove seitlich vom Rednerpult an einem Vorhang und dachte für einen kurzen Moment über die Worte des amtierenden Präsidenten nach.
    Er hat genau wie alle anderen gelogen, da er schon länger von den Morden an den Astronauten wusste. Mal sehen, was jetzt kommt .
    Dennoch stellte Grant seine Loyalität dem Präsidenten gegenüber nicht eine Sekunde in Frage.
    Gilles stand mit einem Blick, der Besorgnis, Wut und Entschlossenheit gleichermaßen ausdrückte, vor dem Mikrofon und zeigte mit ausgestreckter Hand in den großen Saal hinein, so als würde er eine mahnende Predigt halten.
    »Ich spreche hier vor der Bildungselite unseres

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