Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
Vom Netzwerk:
er stets im Saal umherschaute, um zu registrieren, was sich hinter seinem Rücken und auf der verglasten Besucherempore abspielte.
    »Nicht ganz. Wenn der automatische Boden-Start-Sequenzer aktiviert wird und der Zugriffsarm zum Orbiter wegklappt, bleiben noch fast neun Minuten bis zum Start, wobei die Computer fast vollautomatisch diese letzte Phase regeln. Die Startkontrolle – Nicole Borman am Cape – kann bis dreißig Sekunden vor dem Start noch eingreifen und abbrechen. Danach kann nur noch das automatische Abschalten der Haupttriebwerke den Start verhindern. Ist aber erst einmal vorgekommen«, versicherte Forrester.
    »1999 bei der Columbia , sechs Sekunden vor dem Lift Off. Wegen eines Alarms im Gas-Detektor-System. Die Messinstrumente zeigten damals einen erhöhten Druck im Haupttank an. Falscher Alarm, wie sich später herausstellte.«
    Flugdirektor John Forrester drehte sich mit seinem Sessel zu dem namenlosen Mann um, der ihn amüsiert fixierte und kleine Rauchkringel an die Decke pustete. »Mir scheint, Sie sind wirklich bestens informiert, was die technischen Abläufe anbelangt, Mister …«
    » Armstrong . Nennen Sie mich einfach Armstrong. Ich bin zwar nicht der erste Mann auf dem Mond, aber immerhin der erste Mann, der ein Space Shuttle entführt.« Dann lachte er lauthals auf und gab Forrester einen leichten Stoß mit der Kalaschnikow, als solle der Flugdirektor seinen seltsamen Humor mit ihm teilen.
    In diesem Augenblick trat einer der vermummten Männer auf Armstrong zu und flüsterte ihm etwas in einer fremden Sprache ins Ohr, wobei sich der Anführer herunter bücken musste. Das bedrohliche Lachen von Armstrong verebbte zu einem leisen und gemeinen Kichern, dann stieg er auf einen Tisch und hielt die Waffe mit ausgestrecktem Arm an die Decke gerichtet.
    Er ließ einen kurzen Feuerstoß los, wobei das Mündungsfeuer aus dem Lauf der AK-47 deutlich aufblitzte. Erschreckt zuckten die Techniker zusammen und unterbrachen sofort ihre Arbeit. Alle Augenpaare im Kontrollzentrum waren nun auf den Mann gerichtet, der in diesen Stunden über ihr Schicksal entscheiden würde.
    »Auf diesen Tisch zu steigen war nur ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit, haha.«
    Irritiert sahen sich die Wissenschaftler an. Dann streckte der Mann einen Zeigefinger auf die großen Übertragungsleinwände des Saals, auf denen aus verschiedenen Blickwinkeln die angestrahlte Atlantis zu sehen war. Es war ein wahrhaft majestätischer Anblick.
    »Heute ist ein großer Tag, Sie alle werden Geschichte schreiben. Bald schon wird sich dieses mächtige Ding erheben und auf einem Feuerstrahl zur Internationalen Raumstation fliegen. Und Sie alle haben Ihren wertvollen Beitrag zu dieser Mission zugesteuert. Sie haben Großartiges geleistet und können stolz auf sich sein. In wenigen Momenten treten wir in die letzte entscheidende Phase ein, und ich möchte klarmachen, wie wichtig ein reibungsloses Gelingen ist. Es darf keine Panne geben, der Zeitplan muss minutiös eingehalten werden.«
    Dann drehte er sich um und hielt mit dem ausgestreckten Arm die Kalaschnikow auf die verglaste Zuschauertribüne, die freischwebend über dem Kontrollzentrum hing und auf der etwa einhundert Personen – Journalisten, Politiker und einige Angehörige – gefesselt saßen und mit ängstlichen Blicken über Lautsprecher mithörten, was der Mann zu sagen hatte.
    »Man hat mir mitgeteilt, dieses Gebäude sei mittlerweile umstellt und es stünde vielleicht ein Angriff der Cops bevor. Um das zu verhindern, haben wir uns vorbereitet. Der gesamte Zuschauerbereich ist mit Sprengfallen hergerichtet, und wir betrachten alle da oben als unseren menschlichen Schutzschild.«
    Was alle Zuhörer längst vermutet hatten, wurde nun endgültig zur tödlichen Gewissheit. Armstrong würde in dem Moment alles hochjagen, wo der Zugriff erfolgte. Einen Augenblick lang ließ er seine Worte wirken, dann fuhr er fort.
    »Es muss nicht zu einer Erstürmung kommen, bei der wir alle sterben werden. Wenn sich alle ruhig verhalten und besonnen bleiben, haben wir eine gute Chance, hier heil rauszukommen. Als Geste meines guten Willens erlaube ich Ihnen jetzt, ein letztes Mal mit Ihren Angehörigen zu telefonieren. Rufen Sie an, wen immer Sie wollen. Sagen Sie allen, dass Sie nicht sterben wollen und dass es in den Händen der Polizei, der Armee, der Politiker oder sogar des Präsidenten der Vereinigten Staaten liegt, einen Sturm auf das Gebäude zu

Weitere Kostenlose Bücher