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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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verhindern. Sie haben dazu, auf mein Zeichen hin, eine Minute Zeit. Meine Männer beobachten Sie dabei, erzählen Sie also nichts, was Ihnen später leidtun könnte. Außerdem erlaube ich einem TV-Team den Zutritt in den Saal. Wer von den Herren Journalisten sich dort oben den Pulitzer-Preis verdienen möchte – und sei es auch nur posthum – der möge bitte meinem freundlichen Personal Bescheid geben. Und keine faulen Tricks, sonst sind Sie alle schneller Geschichte, als es Ihnen lieb ist.«
    Zufrieden blickte sich der Anführer um, bevor er mit einer geschmeidigen Bewegung vom Tisch sprang und neben Forrester Platz nahm.
    »Beeindruckende Rede«, bemerkte der Flugdirektor voller Spott.
    »Nehme ich doch an«, erwiderte der Hüne und behielt weiterhin die Bildschirme von Forrester im Blick. Dann erhellte sich plötzlich seine Miene und er machte sich bei dem Leiter des Flugkontrollzentrums mit seiner Kalaschnikow bemerkbar.
    »Wenn ich mich recht erinnere, können doch die Feststoffraketen ferngezündet werden. So wie damals bei der Challenger-Katastrophe, als sie nach dem Verlust des Orbiters auf bewohntes Gebiet abzudriften drohten.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Armstrong?«, wurde Forrester plötzlich hellhörig.
    Der Anführer schien Spaß daran zu haben, mit Armstrong angeredet zu werden. Ein diebisches Grinsen zog sich von einem Ohr zum anderen.
    »Nun, ich frage mich die ganze Zeit, wie wir das Bedrohungsszenario gegenüber den Cops aufrecht erhalten können. Wenn das Flugkontrollzentrum von hier aus in der Lage ist, die Feststoffraketen in der Luft fern zu zünden, müsste dies doch auch in Bodenhöhe funktionieren, oder?«
    Forrester registrierte, wie sämtliche Poren seiner Haut zu Sprinkleranlagen mutierten und sich dunkle Flecken auf seinem hellblauen Hemd abzeichneten.
    »Nanu, Mr Forrester? Sie schwitzen ja mit einem Mal noch mehr als sonst. War meine Frage etwa ein wenig … delikat ?«
    Forrester wollte sich um eine Antwort drücken, als plötzlich einer der Wissenschaftler hysterisch aufschrie.
    »Mein Gott, seht nur! Da schwebt was über der Spitze des Shuttles. Das sind Fallschirmspringer!«
    Fassungslos blickte die gesamte Kontrollcrew auf den Schirm. Mit dem Gesichtsausdruck eines angeschlagenen Boxers, der entkräftet und taumelnd auf den letzten Schlag eines übermächtigen Gegners wartete, ließ Forrester die Kinnlade fallen. Belustigt sah ihn der Hüne an und lehnte sich dann entspannt zurück in seinen Sessel.
    »Kein Grund zur Sorge, mein Lieber. Es läuft alles nach Plan. Und nun erzählen Sie mal, wie es sich mit dem Selbstzerstörungsmechanismus verhält.«

KAPITEL 66
24.04., 19.38 Uhr
Cape Canaveral, Startkomplex 39A
    A ls sich die Hauptschirme der drei Fallschirmspringer geöffnet hatten, waren die Trümmer der abgeschossen Lockheed U-2 längst unterwegs zu ihrer letzten Reise auf den Grund des Atlantischen Ozeans. Steve Miller, Hassan und Hyacinth hatten mit dem Ausstieg aus der Maschine bis zur buchstäblich letzten Sekunde gewartet, ehe die beiden Sidewinder-Raketen der Raptor das eigene Flugzeug in Stücke gerissen hatten. Der kontrollierte Absprung der drei Terroristen aus fast 65.000 Fuß Höhe mutete zwar dramatisch an, war aber gängige Praxis im militärischen HAHO-Springen, dem High Altitude High Opening , was für Absprünge aus Höhen von mehr als achttausend Metern und einem möglichst frühzeitigen Öffnen des Schirms stand.
    Während sich die asiatische Pilotin mit dem Schleudersitz aus dem Höhenaufklärer katapultiert hatte, waren Miller und Hassan wie Bomben aus einem Schacht ausgeklinkt worden, um sich kurz darauf als geschlossene Dreierformation auf einen mehr als dreißig Meilen langen Gleitflug zur Küste von Florida zu begeben. Die hervorragenden Gleiteigenschaften der tragflügelähnlichen Flächenfallschirme erlaubten ein zielgenaues Ansteuern des per GPS programmierten Ziels, welches in diesen Sekunden unter ihren Füßen auf den Touch Down wartete. Da die Windgeräusche im freien Fall keine normale Unterhaltung zuließen, hatte das Trio die ganze Zeit über per Funkverbindung Kontakt gehalten. Nun sollte es noch einmal kritisch werden, da ein unerwarteter Seitenwind auf die großen Schirme einwirkte und nochmals für Auftrieb sorgte.
    »Hyacinth, du gehst zuerst runter. Oben auf der Plattform des Gerüstturms. Und keine Experimente. Den Weg runter zum Verbindungskran an die Shuttle-Tür legen wir zu Fuß zurück«, befahl Miller durch seine

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