Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
würde ihre Space Shuttle Mission machen und danach würde sie kürzer treten. Punkt! Und Mark würde jetzt kürzer treten und viel Zeit bei ihr verbringen. Sie wollte keinen großen Helden in der Ferne, sondern einen kleinen Helden bei sich zu Hause. Wenn er sie wirklich liebte, würde er auch ein Opfer bringen. So zumindest hatte es in diesem psychologischen Teil des Frauenmagazins gestanden, welches sie vor ein paar Tagen gelesen hatte.
Sie ging auf den gelandeten Helikopter zu, dessen Rotorblätter langsam aufhörten sich zu drehen. Und mit einem Mal wurden ihre Knie weich.
Mark kam auf sie zu und er sah wie immer umwerfend aus. Er war sonnengebräunt, sein Dreitagebart wirkte extrem maskulin, sein dichtes blondes Haar hatte genau diese ungestylte Art, die Tracy so mochte und die sie an australische Surfer erinnerte. Er steckte in einer eng anliegenden Fliegerkombi und schritt ihr mit einem entwaffnenden Lächeln entgegen, wobei er seine makellosen Zähne zeigte. In einer Hand wedelte er mit dem größten Blumenstrauß, den sie jemals gesehen hatte.
»Die schönsten Blumen der Welt für die schönste Frau der Welt!«, sagte Spacy und umarmte sie.
Mit einer kraftvollen und zugleich sanften Bewegung hob er sie mühelos in die Höhe und zog sie dann erneut zu sich heran. Er nahm ihren Hinterkopf in die Hand und drückte ihre Lippen auf seine. Es folgte ein wilder und leidenschaftlicher Kuss, der Tracy den Atem nahm.
Dann schaute sie ihm in die Augen und wäre am liebsten darin versunken. Ihre Farben erinnerte sie an das Wasser der kleinen Lagune auf Puerto Rico, in der sie im letzten Sommer gemeinsam geschwommen waren. Ihr kam das Bild in den Sinn, wie sie sich anschließend im heißen Sand leidenschaftlich geliebt hatten.
Plötzlich stieg in ihr das Verlangen auf, und sie hatte das Gefühl, als ob Washington im Januar ein tropischer Urlaubsort sei. Ihr wurde heiß und sie begehrte ihn stärker denn je. Aber sie hatte sich etwas vorgenommen, und ihr Wille siegte über das Verlangen. Deshalb löste sie sich aus seiner Umklammerung und drückte ihn mit beiden Armen von sich.
»Du verdammter Mistkerl. Was machst du da mit mir? Willst du, dass ich den Verstand verliere?«, fauchte sie wie eine Katze, allerdings mit eingezogenen Krallen.
»Ich …«
»Du hältst mich ewig an der langen Leine und tauchst dann wie Robert Redford hier auf, um mich um den kleinen Finger zu wickeln. Mark Spacy, Sie verhalten sich nicht gerade wie ein Gentleman!«
»Vielleicht verhalte ich mich nur deshalb so, weil ich kein Gentleman bin«, konterte Spacy und zog sie erneut zu sich heran. »Du bist eine Wildkatze und ich bin hier, um dich zu zähmen.«
Er macht mich wahnsinnig , dachte Tracy und kämpfte halbherzig gegen seine starken Arme an, die sie erneut unter ihm begruben. Es folgte ein weiterer langer Kuss, und sie durchwühlte ihm das Haar. Schwer atmend ließ sie von ihm ab und er ließ sie gewähren.
»Mark, ich muss mit dir reden. Unbedingt. So kann das alles nicht weitergehen. Ich habe eine Entscheidung getroffen. Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten?«
»Okay, kein Problem. Warte nur mal kurz, ich habe uns noch was mitgebracht. Und halte doch bitte die Blumen.«
Etwas unbeholfen drückte er ihr den gewaltigen Blumenstrauß in die Hand.
»Die sind wirklich wunderschön. Wo hast du die denn aufgetrieben?«
»Och, ich habe mich am Dulles Airport einer Frachtmaschine der Thai Airways in den Weg gestellt und dem Piloten gesagt, dass er nicht eher Feierabend hat, bevor er mir ein paar Orchideen plus Grünzeug verkauft. Irgendwie muss ich überzeugend geklungen haben.«
Er rannte zu dem Helikopter, den er auf einer Grünfläche hinter dem Smithsonian gelandet hatte, und kehrte mit einem kleinen Korb zurück.
»Was ist denn drin? Ein Brecheisen für den Haupteingang des Museums? Ich hatte mich schon gewundert, was diese ganze Aktion eigentlich soll. Ich treffe mich hier mitten in der Nacht mit einem Kleinkriminellen, um dem amerikanischen Volk Kunstschätze zu stehlen«, zog sie ihn auf und war sich nicht sicher, was nun folgen würde. Bei Mark musste man auf alles gefasst sein.
»Ich dachte mir, du hättest vielleicht noch etwas Hunger. Kaltes Hühnchen und Kanapees. Dazu der passende Champagner für ein lange überfälliges Wiedersehen.«
Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einem Lieferanteneingang, vor dem bereits ein Nachtwächter wartete.
»Sie müssen Mr Spacy sein«, flüsterte ihm der
Weitere Kostenlose Bücher