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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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weiter.
    »Ich würde sagen, ja und nein. Natürlich können Sie 130 Milligramm auch in fester, pulverisierter Form verabreichen. Genauso wie dreihundert Milligramm. Aber das wäre ja nicht gerade unauffällig, oder? Das wäre doch eine sehr offensichtliche Methode, jemanden umzubringen. Falls es in unserem Fall überhaupt Mord ist. Der Tod würde dann allerdings in spätestens einem Tag eintreten. Der Körper würde plötzlich Achterbahn fahren.«
    »Sie erwähnten eine Menge von 300 Milligramm im Körper. Die ist dann aber sofort tödlich gewesen, oder?« Spacy war ebenso wie der Admiral bereits jetzt verwirrt, da Dr. Janko Pasek sich etwas umständlich ausdrückte.
    »Um zu verstehen, woran 20173 gestorben ist, muss ich Ihnen etwas über rezeptorvermittelte Transportvorgänge, die Störfunktion der Signaltransduktion, den zellulären Energiestoffwechsel und inaktivierte Tumor-Repressor-Proteine erzählen. Ein entscheidender Faktor bei der Einnahme einer solchen Menge wirkt sich auf die Delta-Amino-Laevulin-Säure-Synthetase …«
    »Hören Sie, Doktor, das versteht kein Schwein. Hätten Sie wohl die außerordentliche Güte, es etwas einfacher zu formulieren?«, platzte Admiral Adamski ungeduldig dazwischen.
    Der Doktor stand einen Moment regungslos da und starrte mit offenem Mund in die Gegend. Auf seiner Zunge wanderte das Weingummi hin und her.
    »Wie einfach hätten Sie es denn gerne?«
    »Sehr einfach!«
    Dr. Pasek überlegte und ging um den Tisch herum. Dann zog er dem Toten das übergelegte weiße Tuch bis zur Hüfte runter.
    »Oh Gott!«, stöhnte der Admiral und sah auf die geöffnete Leiche.
    »Sie sagten, Sie hätten ihn zugemacht«, bemerkte Spacy ohne jegliche Regung.
    »Da muss ich wohl was verwechselt haben. Aber da wir gerade mal dabei sind. Jetzt sehen Sie ja selber, was in seinen Organen abgegangen ist.«
    »Wie konnte das passieren, Doktor?«, wollte Spacy wissen und blickte fasziniert und angewidert zugleich in die Innereien des Toten.
    »Das kann ich abschließend wirklich noch nicht sagen. Fest steht, dass er einen ordentlichen Todescocktail intus hat. Ob er sich den selber verabreicht hat oder dazu gezwungen wurde, lässt sich nicht sagen. Jedenfalls gibt es keine Zeichen äußerer Gewalteinwirkung.«
    Spacy griff nach dem Tuch und zog es ganz vom Körper weg, sodass die Leiche nun vollkommen nackt auf dem Tisch lag. Ein Detail schien ihn besonders zu interessieren.
    »Und die Kratzspuren an der Haut? Woher stammen die?«, wollte Admiral Adamski wissen, der sich jetzt einigermaßen vom Anblick der geöffneten Bauchdecke erholt hatte.
    »Der Polizeibericht sagt, dass Sie eine Blutspur in Richtung Kinderzimmer gefunden haben. Er ist durch einen Haufen Scherben gekrochen. Aber das war nicht ursächlich für den Tod, es wird nur ein bisschen gepiekst haben. Falls er zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch was mitbekommen hat. Muss ein grausamer Tod gewesen sein.«
    Dr. Pasek nahm Spacy wieder das Tuch aus der Hand und ersparte den Männern den weiteren Anblick. Eine halbe Ewigkeit lang herrschte Stille, dann meldete sich Spacy zu Wort.
    »Der Admiral wollte wissen, und zwar in möglichst einfachen Worten, wie und woran er gestorben ist. Und ehrlich gesagt, möchte ich das auch.«
    Doktor Pasek schien plötzlich wie verwandelt zu sein und begann in einem sachlichen Ton mit seinen Erklärungen. Wahrscheinlich färbte diese morbide Umgebung auf Dauer auf jeden Menschen ein wenig ab, und Doktor Pasek hatte sich über die Jahre sein ganz eigenes Ventil für den Umgang mit dem Tod geschaffen, sodass er auf Außenstehende beim ersten Treffen immer ein wenig zerstreut und umständlich wirkte.
    »Der Tod ist durch akutes Herz-, Kreislauf- und Lungenversagen eingetreten. Es kam zu Atemnot und dann zum Atemstillstand. Sämtliche Schleimhäute, insbesondere der Magendarmtrakt, wurden starken Reizen unterworfen. Er hat innerhalb kürzester Zeit unter Koliken gelitten, sich erbrochen, sowie seinen Darm und seine Blase entleert. Verursacht wurde das alles durch Arsen, und zwar in den unterschiedlichsten Aggregatszuständen. Wir haben reines Arsen in pulverisierter Form gefunden und Arsensäure. Zusätzlich eine hohe Konzentration an Botulinumtoxin, das in kleiner Dosierung auch in der Schönheitsmedizin eingesetzt wird. Des weiteren Spuren von Sarin, das ist ein Nervengift, was schon Saddam Hussein im Irak gegen die Kurden eingesetzt hat.«
    »Hatte der arme Kerl überhaupt eine Chance?«, wollte Admiral Adamski

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