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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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und fuhr sich aufgeregt durch das Haar. »Diese Sache mit den Teddydingern ist auf keinen Fall auf Darrens Mist gewachsen! Das bedeutet …«
    »Dass es noch eine Bedrohung gibt«, vollendete ich seinen Satz. Denn zu genau diesem Schluss war ich gekommen.
    »Okay, hinsetzen!«, kommandierte Koveena mit zittriger Stimme. »Ich braue uns jetzt was Starkes zusammen und wir bereden das im Sitzen. Ich glaube nämlich nicht, dass meine Beine mich noch viel länger tragen. Sie … sie fühlen sich an wie aus Pudding!«
    Basser nickte und setzte sich an seinen Platz am Kopfende des Esstisches. Cole legte mir eine Hand auf den Rücken und führte mich ebenfalls zum Tisch. Mir ging es wie Koveena. Meine Beine waren so schwach und zittrig, dass ich erleichtert war, die feste Bank unter meinem Hintern zu spüren und mich gegen das Rückenteil lehnen zu können. Manchmal fragte ich mich, warum ausgerechnet ich die Auserwählte sein sollte. Ich fühlte mich nicht besonders heldenhaft und es war nicht nur meine Sicherheit, um die ich mich sorgte. Ich hatte auch stets Angst um Cole. Der Gedanke, ihn zu verlieren war unerträglich. Erneut kam mir zu Bewusstsein, dass er letzte Nacht hätte sterben können. Wir alle hätten sterben können, wäre Julia nicht dagewesen, um Darren zu besänftigen.
    Koveena kam wenig später mit den Kaffeebechern zum Tisch und als jeder einen Becher vor sich hatte, setzte sie sich seufzend. Ich nahm meinen Kaffee und roch vorsichtig daran.
    »Uähh«, machte ich. »Was ist das?«
    »Guter alter Scotch Whisky«, erklärte Koveena. »Probier! Das Zeug hilft am besten gegen Schock. Schon vielfach selbst erprobt. Du hast ja keine Ahnung, durch was Basser und ich schon alles durch sind.«
    Basser legte seine Hand über die seiner Gefährtin und streichelte sie beruhigend.
    Ich nahm zaghaft einen Schluck und verzog das Gesicht, doch nach ein paar weiteren Schlucken hatte ich mich an den Geschmack gewöhnt. Tatsächlich fühlte ich mich etwas ruhiger und in meinem Bauch brannte ein warmes Feuer. Langsam entspannte ich mich. Ich lehnte mich gegen meinen Gefährten und er legte einen Arm um meine Schultern. Ich fühlte mich immer besser, wenn er mich in seinen Armen hielt. Nach und nach legten sich meine wirren Gedanken und die innere Unruhe, die mich erfüllt hatte, verschwand und machte einer bleiernen Müdigkeit Platz.
    »Also gut«, sagte Basser schließlich. »Darren war also nicht der einzige Versuch der Umbra, an Faith heranzukommen. Sie haben sicher noch lange nicht aufgegeben, nur weil Darren es sich anders überlegt hat. Aber davon waren wir ja ohnehin ausgegangen. Fakt ist, dass Faith so lange in Gefahr ist, bis die Umbra zerstört ist!«
    »Also«, sagte ich plötzlich wieder hellwach. Ich stellte meinen Becher vor mich hin. »Das bedeutet, ich muss losziehen und die verdammten Seeker endlich vernichten! Angriff ist die beste Verteidigung, oder nicht? Ich bin es leid, mir Sorgen zu machen, wann und von wo der nächste Angriff kommt!«
    »Whoa! Langsam!«, sagte Cole. »Du kannst nicht einfach bei denen einmarschieren und hoffen, dass sie schön stillhalten und sich vernichten lassen.«
    »Und was ist dein Plan, Mister Ich-weiß-alles-besser?«, fragte ich sarkastisch.
    »Du musst erst einmal mehr Erfahrungen sammeln und dann müssen wir das Ganze wohlüberlegt angehen«, sagte er ruhig.
    Ich hasste es, dass er Recht hatte. Natürlich konnte ich nicht einfach bei der Umbra einfallen. Sie würden mich in kürzester Zeit erledigen. Es waren zu viele. Aber irgendwie musste es schließlich möglich sein, denn die Prophezeiung besagte ja, dass ich, die Auserwählte, die Umbra zerstören würde. Leider sagte sie nichts darüber, wie ich das anstellen sollte oder wann das passieren würde. Sie besagte nicht einmal, ob ich das Ganze überhaupt überleben würde. Vielleicht würde ich zu einer Märtyrerin werden. Der Gedanke behagte mir nicht besonders.
    »Cole hat Recht«, sagte Basser. »Es wäre Wahnsinn. Ja , du bist die Auserwählte, doch das bedeutet nicht, dass du einfach so da hingehen kannst und siegen wirst. Ich denke, wir werden schon sehen, wenn der Zeitpunkt für dich gekommen ist. Bis dahin müssen wir einfach vorsichtig sein. Du und Cole werdet gut zusammenarbeiten müssen. Du kannst nicht immer deiner Gefährtin alles abnehmen, Cole, auch wenn ich deine Beweggründe verstehe. Doch du, Faith, musst auch mehr auf deinen Verstand hören, anstatt einfach loszuziehen, ohne dass du einen Plan hast.

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