Dein fuer immer
setzen.
Die Wirkungen der Teufelskraft waren unglaublich. Ich hatte mich noch nie geistig und körperlich so überlegen gefühlt. Ich wusste, dass ich irgendwann aufhören musste, es zu nehmen, aber mit dem ganzen Stress, den Gefahren des Cheschwan und dem drohenden Krieg war ich froh darüber, dass ich so vorsichtig war. Wenn mich noch einmal irgendeiner meiner zweifelnden Nephilim-Soldaten angriff, würde ich vorbereitet sein.
Nachdem ich Häppchen nachgefüllt hatte und Sprite aus einem schwarzen Kessel, boxte ich mich zum Wohnzimmer durch, um nachzusehen, ob Vee und Scott schon da waren. Das Licht war gedimmt, alle waren verkleidet, und es fiel mir schwer, in der Menge Gesichter zu erkennen. Dazu kam, dass ich auf die Gästeliste gesehen hatte. Marcies Freunde waren in der Überzahl.
»Das Kostüm ist toll, Nora. Aber du bist doch alles andere als ein Teufel.«
Ich sah zur Seite und erblickte Morticia Adams. Ich blinzelte verwirrt, dann lächelte ich: »Oh, hey, Bailey. Ich habe dich beinahe nicht wiedererkannt mit dem schwarzen Haar.« Bailey saß in Mathe neben mir, und wir waren seit der Unterstufe miteinander befreundet. Ich nahm meinen Teufelsschwanz mit dem kleinen roten Stachel am Ende, um ihn vor dem Typen hinter mir zu retten, der ständig aus Versehen drauftrat, und sagte: »Danke, dass du heute Abend gekommen bist.«
»Hast du die Mathe-Hausaufgaben schon fertig ? Ich habe nicht ein Wort von dem verstanden, was Mr. Huron uns heute erklären wollte. Jedes Mal, wenn er eine Aufgabe an der Tafel angefangen hat, hat er bei der Hälfte angehalten, alles wieder weggewischt und neu angefangen. Ich glaube, der wusste selbst nicht, was er da gemacht hat.«
»Ja, wahrscheinlich brauche ich morgen Stunden dafür.«
Ihre Augen leuchteten auf. »Wir könnten uns in der Bibliothek treffen und es zusammen machen.«
»Ich habe meiner Mom versprochen, nach der Schule den Keller sauber zu machen«, wiegelte ich ab. Um ehrlich zu sein, waren Hausaufgaben auf meiner Prioritätenliste in letzter Zeit um einige Punkte gesunken. Es war schwierig, sich wegen der Schule Sorgen zu machen, wenn man fürchtete, dass jeden Tag der unheimliche Waffenstillstand zwischen gefallenen Engeln und Nephilim aufgehoben werden könnte. Die gefallenen Engel hatten irgendetwas vor. Und ich hätte alles dafür gegeben herauszufinden, was das war.
»Oh. Dann vielleicht ein andermal.« Bailey hörte sich etwas enttäuscht an.
»Hast du Vee gesehen ?«
»Noch nicht. Als was kommt sie denn ?«
»Als Babysitter. Ihr Date ist Michael Myers aus Halloween «, erklärte ich. »Wenn du sie siehst, sag ihr doch, dass ich nach ihr suche.«
Als ich es durchs Wohnzimmer geschafft hatte, lief ich Marcie und ihrem Date Robert Boxler in die Arme.
»Essensstatus ?«, fragte Marcie mich herrisch.
»Meine Mom kümmert sich darum.«
»Musik ?«
»Derrick Coleman ist der DJ .«
»Kümmerst du dich um die Leute ? Haben alle Spaß ?«
»Ich habe gerade die Runde gedreht.« Mehr oder weniger.
Marcie beäugte mich kritisch. »Wo ist dein Date ?«
»Ist das wichtig ?«
»Ich habe gehört, du gehst mit einem neuen Typen. Ich habe gehört, er geht nicht zur Schule. Wer ist er ?«
»Von wem hast du das gehört ?« Anscheinend sprach sich das mit Dante und mir allmählich herum.
»Ist das wichtig ?«, äffte sie mich höhnisch nach. Voller Widerwillen rümpfte sie die Nase. »Als was bist du überhaupt verkleidet ?«
»Sie ist ein Teufel«, sagte Robert. »Forke, Hörner, rotes Vamp-Kleid.«
»Vergiss nicht die schwarzen Springerstiefel«, sagte ich und zeigte sie her. Die hatte ich Vee zu verdanken, ebenso wie die roten Glitzerschnürsenkel.
»Das sehe ich«, sagte Marcie. »Aber das Motto der Party ist ›Berühmte Paare‹. Ein Teufel gehört nicht zu einem Paar.«
In dem Augenblick kam Patch durch die Tür. Ich sah zwei Mal hin, um sicherzugehen, dass er es wirklich war, weil ich nicht erwartet hatte, dass er kommen würde. Wir hatten unseren Streit nicht beigelegt, und ich hatte stolz darauf verzichtet, den ersten Schritt zu machen, hatte mich gezwungen, das Handy jedes Mal in eine Schublade einzuschließen, wenn ich versucht war, ihn anzurufen und mich zu entschuldigen. Trotzdem wuchs meine Besorgnis, dass er vielleicht ebenfalls niemals anrufen würde. Mein Stolz wandelte sich sofort in Erleichterung, als ich ihn erblickte. Ich hasste es zu streiten. Ich hasste es, ihm nicht nahe zu sein. Wenn er bereit war, das wieder ins Lot zu bringen,
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