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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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gehen, um den Neuankömmling zu begutachten.“
    Ihm war zu Ohren gekommen, dass der Andrang in der Praxis bereits nachließ, und dass sie bisher alle Einladungen abgelehnt hatte, mit denen sie überhäuft worden war. Als Grund dafür wurde Schüchternheit angenommen, die sich früher oder später bestimmt legen würde. Wenn die Männer von Hades eines reichlich hatten, dann war es Geduld.
    „Sie tun das Erste wesentlich mehr als das Zweite.“ Doch Luc konnte durchaus nachempfinden, dass die Männer sie am liebsten stundenlang betrachtet hätten.
    Sie bewegte sich wie eine Grazie und erweckte Gedanken in einem Mann, die er nicht hegen sollte.
    „Na ja, ich will mich auch gar nicht beklagen. Alle sind sehr nett zu mir, und es ist wohl nur natürlich, Neugier an einer Fremden zu zeigen.“ Sie wünschte, seine Aufmerksamkeit würde sie nicht so nervös machen. Schließlich war es normal, sein Gegenüber anzusehen, wenn man miteinander redete, aber sie glaubte, seinen Blick förmlich zu spüren. „Jetzt erzähl mir mal genauer von deinen Plänen für den Gemischtwarenladen.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“ Normalerweise behielt er seine Pläne lieber für sich, bis er sie tatsächlich in Angriff nahm. Doch neulich, während eines Dinners bei Sydney und Shayne, hatte er Alison von seiner Idee erzählt. „Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich mit dem Gedanken spiele, einen Mittagstisch für Mütter und ihre Kinder einzuführen.“
    „Da es hier so wenige davon gibt, würde es aber nicht viel Geschäft einbringen“, wandte sie ein.
    „Es würde reichen. Außerdem ist es nicht mein Ziel, Geld zu scheffeln, sondern den Leuten eine Alternative zu bieten. Meine Mutter hat sich immer beschwert, dass es in Hades keinen Ort gibt, an dem Frauen sich treffen können, ohne dass Männer dabei sind.“ Er sah Interesse auf ihrem Gesicht und fuhr fort: „Ike und ich sind praktisch im Salty aufgewachsen. Unsere Väter waren Brüder und verbrachten dort ihre Freizeit mit ihren Freunden. Wenn wir mit unseren Vätern zusammen sein wollten, mussten wir sie begleiten.“
    „Und eure Mütter hatten nichts dagegen?“
    „Nein. Es ist ja keine Bar, sondern ein Saloon. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Wie ein Pub in England. Ein Ort, an dem sich Freunde treffen, reden, Billard oder Darts spielen.“
    Sie lachte. „Du lässt es klingen, als wäre es ein Gemeindezentrum.“
    „Vielleicht ist es das auch.“
    Sie rutschte auf der Uferböschung herum, da ihr Po wehzutun begann.
    Unwillkürlich rückte sie dabei näher zu Luc. „Warum willst du dann den Esstresen im Gemischtwarenladen einbauen?“
    „Da Männer hier in der Überzahl sind, ist der Salty eher ein Männerlokal. Der Mittagstisch wäre den Frauen und Kindern vorbehalten.“
    „Es ist nett von dir, dass du an so was denkst.“
    Komplimente machten ihn immer verlegen. Er zuckte nur die Achseln und wandte den Blick ab. „He, ich glaube, bei dir hat einer angebissen.“
    Im selben Moment spürte Alison, wie sich die Schnur straffte und die Rute heftig ruckte. „Was immer es ist, es ist stark.“ Sie verstärkte den Griff und stemmte die Füße fest auf den Boden, und doch wurde sie die Böschung hinabgezogen. „Luc!“
    Schon war er bei ihr, umfasste von hinten die Rute. „Lass los. Ich hole ihn für dich ein.“
    Sie lachte leise und umklammerte die Angel noch fester. „Im Leben nicht.“
    Er hörte die Aufregung in ihrer Stimme und konnte es nachempfinden. Es war ein Nervenkitzel, dieser Kampf mit der Natur um die Vorherrschaft. Aber er wusste auch, dass sie jeden Moment im Wasser landen würde. Es war kein kleiner Fisch, den sie da am Haken hatte; es war ein gewaltiger Kämpfer.
    Er schloss die Hände fest um ihre und versuchte zu ignorieren, dass ihr Körper seinen berührte, dass ihm der betörende Duft ihres Parfüms in die Nase stieg und Verlangen erwachte.
    „Zieh!“ rief sie.
    „Das tue ich doch.“
    Sie spürte, wie sich seine Armmuskeln spannten. Es fiel ihr schwer, sich nicht davon beeindrucken zu lassen, sich auf den Fisch und nicht den Mann zu konzentrieren. „Zieh fester. Wir verlieren ihn.“
    Er stemmte sich mit dem ganzen Körper dagegen, und doch wurden sie unaufhaltsam zum Bach gezogen. Alison rang nach Atem, als sie das eisige Schmelzwasser an den Beinen spürte.
    „Spul auf“, ordnete Luc an.
    „Ich spule doch.“
    Luc zerrte an der Rute, so hart er konnte. Alison rutschte auf dem feuchten Untergrund aus, und beide fielen

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