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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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abgeschossen und spürte, dass Finullas Verteidigung schwach war. Er ging gnadenlos zum Angriff über.
    Erst in diesem Moment wurde Finulla fast schmerzhaft klar, dass dieser Kuss etwas ganz Besonderes war und dass sie möglicherweise nicht so sehr Herrin der Lage war, wie sie es gern gehabt hätte. Obwohl sie sich gegen diesen plötzlichen Angriff auf ihre Sinne mit aller Kraft wehrte, wurde ihr schwindelig, und sie konnte sich dem hypnotischen Bann seiner Lippen genauso wenig entziehen, wie er sich aus den Fesseln hatte befreien können, mit denen sie seine Hände zusammengebunden hatte. Sie schmolz in seinen Armen dahin, und jeder Muskel erschlaffte, nur nicht die in ihren Händen, die sich gegen ihren eigenen Willen um seinen breiten Nacken schlangen und sich in den überraschend weichen Locken vergruben, die unter der zurückgeworfenen Kapuze seines Umhangs halb verborgen lagen. Wie war es nur möglich, fragte sie sich verwirrt, dass dieser Mann allein mit dem Spiel seiner Zungenspitze dieses süße Ziehen zwischen ihren Schenkeln auslösen konnte?
    Finulla riss sich von ihm los und stemmte keuchend eine Hand gegen seine harte Brust. Sie sah ihn vorwurfsvoll an und war erstaunt zu sehen, dass in seinem Blick nichts Höhnisches lag und auch sein Mund
nicht zu dem spöttischen Lächeln verzogen war, das sie schon so gut kannte. Nein. Er sah sie mit vor Verlangen halbgeöffneten Lippen an und in seinen grünen Augen loderte... was? Finulla konnte das, was sie sah, nicht benennen, aber es machte ihr ebenso viel Angst, wie es sie erregte.
    Sie musste diesem Wahnsinn ein Ende setzen, bevor die Situation völlig außer Kontrolle geriet.
    »Habt Ihr den Verstand verloren?«, herrschte sie ihn an und merkte erst jetzt, dass ihre Lippen sich von seinem drängenden Kuss wie taub anfühlten. »Lasst mich sofort los!«
    Hugo hob den Kopf. Er war so benommen, als sei er gerade aus tiefem Schlaf gerissen worden. Dann blinzelte er auf das Mädchen in seinen Armen hinab, und obwohl er verstanden zu haben schien, was sie gesagt hatte, verstärkte die Hand, die ihre Brust immer noch umfangen hielt, ihren Griff, als wolle er sie nie mehr loslassen. Als er sprach, klang seine Stimme heiser.
    »Ich glaube, es ist weniger der Verstand, den ich verloren habe, Jungfer Crais, als vielmehr mein Herz.« (…)

Freitag, 5. Mai, 16 Uhr, in der Limousine auf dem Weg zu Dr. G. Stöhrt
    Ich bin schlimm.
    Ich bin ganz schlimm. Ich bin verdorben, fies und hassenswert. Ich verdiene es nicht, JPs Freundin zu sein, geschweige denn, seinen Ring zu tragen.
    Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte! Wie ich es zulassen konnte.
    Und es war alles ganz allein meine Schuld. Michael hat nicht das Geringste damit zu tun gehabt.
    Und wenn, dann höchstens ganz minimal.
    Aber hauptsächlich war ich es.
    Ich bin das schlimmste, abstoßendste Mädchen der Welt. Damit ist bewiesen, dass Grandmère und ich doch blutsverwandt sind, weil ich nämlich genauso böse bin wie sie.
    Vielleicht kommt das alles davon, dass ich so viel Zeit mit Lana verbracht hab? Vielleicht hat sie irgendwie auf mich abgefärbt!
    O Gott, ob ich jetzt meine Mitgliedschaft bei Domina Rei wieder kündigen muss? Eine wahre Domina Rei hätte bestimmt nicht getan, was ich getan hab.
    Und dabei fing alles so harmlos an. Als ich zum »Boathouse« kam, erwartete Michael mich schon. Er trug ein lässiges Jackett (aber keine Krawatte) und sah mit seinen dunklen Haaren, die leicht zerstrubbelt waren, als wäre er gerade aus der Dusche gekommen, (natürlich) unglaublich gut aus.
    Als Erstes - als Allererstes - kam er auf mich zu und
beugte sich runter, um mich mit einem Kuss auf die Wange zu begrüßen.
    Als ich meinen Oberkörper nach hinten bog und rief: »Nicht! Ich hab eine ganz schlimme Erkältung«, lachte er bloß und sagte: »Ich steh auf deine Bazillen.«
    Und in dem Moment ließ es sich nicht verhindern. Mir stieg ein ganzer Schwall seines frisch geduschten Michael-Geruchs in die Nase und die Masse fremder MHC-Gen-Moleküle überflutete mich wie ein olfaktorischer Tsunami. Die Wirkung war so überwältigend, dass ich beinahe umgekippt wäre. Lars musste mich am Ellbogen festhalten und fragte besorgt: »Alles okay, Prinzessin?«
    Nein. Die Antwort darauf lautete natürlich: »Nein!« Nichts war okay. Ich wäre fast ohnmächtig geworden. Ohnmächtig vor Begehren! Begehren nach diesen verbotenen, meinen eigenen so unähnlichen Genen!
    Aber zum Glück gelang es mir, mich zusammenzureißen und

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