Dein ist das Leid (German Edition)
Strategie daraus.“ Sie seufzte. „Tut mir leid, dass ich dich damit belasten muss, Patrick. Aber du bist jetzt am häufigsten bei Amanda, sie respektiert dich und vertraut dir ihre Sicherheit an.“
„Ich schaffe das schon“, sagte Patrick. „Aber wäre es nicht doch einfacher, wenn Marc das übernehmen würde? Er ist doch ihr Ritter in schimmernder Rüstung.“
„Nein.“ Casey schüttelte entschlossen Kopf. „Marc ist für sie eine Art Held, aber du bist eine Vaterfigur für sie. Du hast selbst Kinder, du kannst das auf nettere Art rüberbringen. Das ist genau das, was Amanda jetzt braucht.“
„Casey hat recht.“ Marc war durch und durch objektiv. „Mir geht es vor allem um das arme Baby. Ich weiß, dass sie auf mich zählt. Aber ich bin längst nicht so gut darin, jemanden zu trösten oder an Gefühle zu appellieren, wie Claire das gerade vorgeschlagen hat. Du kannst so etwas viel besser als ich.“ Marc setzte ein Grinsen auf. „Dafür kriege ich die illegalen Sachen viel besser hin als du.“
„Da kann ich nicht widersprechen“, bemerkte Patrick trocken.
„Exzellent.“ Casey sah alle der Reihe nach an. „Noch Fragen?“
Alle schwiegen und schüttelten die Köpfe.
„Dann los.“
24. KAPITEL
Als der Van die Hamptons erreichte, war es schon spät.
Ryan saß am Steuer und setzte zunächst Claire bei Amandas Apartment ab. Dann fuhren Marc und er weiter Richtung Bucht. Hero lag ausgestreckt auf dem Rücksitz.
Zunächst hielten sie in einiger Entfernung von Moranos behelfsmäßigem Büro. Marc und Ryan waren ganz in Schwarz gekleidet. Hero blieb im Wagen; seine Instinkte verrieten ihm, dass er ganz still zu sein hatte. Ryan trug Gecko, Marc seine Falttasche mit Werkzeugen, als sie auf den Wohnwagen zuliefen.
„Warte.“ Genau wie letztes Mal hielt Marc Ryan fest. „Runter.“ Beide gingen in die Hocke.
„Was ist diesmal?“, wollte Ryan wissen. „Wollen sie jetzt auch den Wohnwagen abfackeln?“
„Nein. Jemand bewacht ihn.“
Ryan bekam große Augen. „Wo?“
„Da drüben.“ Marc deutete auf eine Stelle auf der anderen Straßenseite.
Ryan brauchte mehr als eine Minute, um einen schwarzen SUV in den Büschen auszumachen. Das Ding war praktisch unsichtbar.
„Wie, zum Teufel, hast du den bemerkt?“, fragte er, verbesserte sich aber sofort. „Ach, will ich gar nicht wissen.“
Die Frage war wirklich dämlich. Marc besaß die Sinne einer Raubkatze.
„Sind das die Brandstifter?“, fragte er stattdessen.
Marc schüttelte den Kopf. „Entweder die örtlichen Cops oder eine private Sicherheitsfirma. Ich tippe auf eine Sicherheitsfirma. Die Cops würden auf Patrouille mal vorbeischauen, nicht im Gestrüpp Wache schieben. Außerdem fährt die Polizei keine SUVs. Morano hat jetzt vermutlich Todesangst. Er muss jemanden engagiert haben, um sein neues improvisiertes Büro im Auge zu behalten.“ Marc überlegte. „Wir müssen sie ablenken.“
Er zog sein Handy hervor und rief Casey an. „Ich bin’s“, sagte er ohne Vorrede. „Wir haben hier draußen Gesellschaft. Ein schwarzer SUV.“ Er teilte Casey den genauen Standort mit. „Ruf den Notruf an, und melde anonym ein verdächtiges Fahrzeug. Wenn die Cops auftauchen, um nachzusehen und die Insassen zu befragen, schleichen wir uns inden Anhänger. Bis sie wieder abziehen, sind wir längst verschwunden.“
„Sind wir das?“, fragte Ryan ungläubig, nachdem Marc die Verbindung unterbrochen hatte.
„Aber sicher.“ Beide blieben unten. „Sobald die Polizei da ist, folgst du mir. Ich knacke das Schloss, du installierst Gecko. In höchstens drei Minuten sind wir wieder weg.“
Nach kaum fünf Minuten raste ein Streifenwagen die Straße entlang und hielt hinter dem SUV.
Marc wartete, bis einer der beiden Uniformierten aus dem Wagen gestiegen war und mit dem Rücken zu ihnen vor dem SUV stand.
„Das ist unser Einsatz“, flüsterte er Ryan zu. „Los.“
Sie liefen zu dem Wohnwagen. Marc brauchte keine halbe Minute für das Schloss, dann waren sie drin.
„Ich passe auf“, sagte Marc und linste aus dem Seitenfenster. „Mach hin.“
Ryan sah sich schnell um, fand eine Stelle an der Decke, von wo Gecko aus das größte Blickfeld hatte. Perfekt. Er stieg auf Moranos Schreibtisch, zog die Holzfurnier-Verkleidung heraus, brachte Gecko in Position und klemmte das Furnier wieder davor. Durch eine winzige Lücke konnte die Minikamera den ganzen Raum erfassen.
„Erledigt“, flüsterte er.
Marc stand wie eine Statue am
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