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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Fentons Anfrage las:
    Status?
    Er zögerte keine Sekunde. „Goddfrey“, rief er seinen Ersten Maat. „Ruf sofort Fenton über Handy an. Wir haben einen Notfall.“

25. KAPITEL
    Fenton erwartete Marc bereits, als der Van vor dem schmiedeeisernen Tor seines Anwesens ankam.
    Er schob den Vorhang ein bisschen beiseite, um zu beobachten, wie die sich nähernden Scheinwerfer seinen Rasen in ihr Licht tauchten. Inzwischen machte er sich ernsthaft Sorgen. Er wusste nicht genau, ob Marc Devereaux in den Besitz wirklich gefährlicher Informationen gelangt war, aber was man ihm bisher mitgeteilt hatte, klang schlimm genug. Dieses Gespräch würde sich nicht wie letztes Mal auf ein harmloses gegenseitiges Abtasten belaufen, sondern zu einer hässlichen Auseinandersetzung werden.
    Er hätte seinen Anwalt herbeizitieren können, aber dadurch hätte er erst recht schuldig gewirkt.
    Er holte tief Luft und bereitete sich auf alles vor.
    Der Van hielt vor dem Gebäude.
    „Soll ich mit reinkommen?“, fragte Ryan.
    „Nein.“ Marc schüttelte den Kopf. „Mach du lieber mit deinen Recherchen weiter, und gib Hero was zu fressen. Der muss fast am Verhungern sein. Was Fenton angeht, werden wir am meisten erreichen, wenn ich da einfach reinmarschiere und ihn mit unserer Hellseherin überrasche. Da wird er ausflippen.“
    „Da flippt jeder aus, nicht wahr, Claire-voyant?“, neckte Ryan.
    Claire hob die Brauen. Das war das erste Mal, dass Ryan sich normal zu ihr verhielt, seit … na ja, seitdem halt. „Nicht jeder“, erwiderte sie. „Aber du immer.“
    Ryan sah sie im Rückspiegel an. „ Ausgeflippt würde ich nicht gerade sagen. Eher erst fasziniert , dann frustriert .“
    Claire schluckte. „Immerhin ein Fortschritt gegenüber ablehnend .“
    „Na ja, Menschen verändern sich. Obwohl ich immer noch nicht daran glaube, dass man mit leblosen Gegenständen kommunizieren kann.“
    „Und was ist mit Gecko?“
    „Der ist doch sehr lebendig. Er drückt sich nur in anderen Sprachen aus als wir.“
    „Das ist bei persönlichen Gegenständen von Menschen genau dasselbe.“
    „Entspannt euch“, unterbrach Marc. „Holen wir erst mal die Wahrheitaus Fenton heraus. Und aus Mercer. Dann könnt ihr ja mit euren Spielchen weitermachen.“
    „Gute Idee“, meinte Claire. „Das wird sicher hochinteressant.“
    „Dreh bloß nicht durch, wenn ich mir den Knaben vornehme“, warnte Marc. „Damit meine ich, ihn mir ernsthaft vornehme.“
    „Du meinst, du willst ihn zusammenschlagen?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn es Justin helfen kann, tu dir keinen Zwang an. Ich bin viel abgebrühter, als ihr Burschen denkt.“
    Ryan hüstelte, sagte aber nichts. „Viel Glück“, meinte er nur. „Macht ein Video, wenn du dem Kerl in den Arsch trittst.“
    „Aber klar“, erwiderte Marc gut gelaunt. „Du hast doch dein Handy dabei, Claire, oder?“
    Ein Butler geleitete Claire und Marc in das Arbeitszimmer, wo Fenton hinter seinem Schreibtisch saß. Er stutzte, als er Claire erblickte.
    „Wir haben uns hier im Krankenhaus schon mal gesehen“, erinnerte er sich und musterte sie.
    „Da haben Sie recht. Claire Hedgleigh ist der Name.“
    „Richtig.“ Fenton gab sich alle Mühe, nicht beunruhigt zu wirken, aber er war eindeutig aus dem Konzept gebracht. Er wusste, wer und was Claire war.
    Er schob ein paar Papiere auf dem Tisch herum und zischte dem Butler Anweisungen zu. „Machen Sie die Tür hinter sich zu. Ich möchte nicht gestört werden – von nichts und niemandem.“
    „Sehr wohl, Sir.“ Der dünne Mann, der sich erkennbar unwohl in seiner Rolle fühlte, zog sich zurück.
    „Warum haben Sie Ms Hedgleigh mitgebracht?“, wollte Fenton von Marc wissen. „Sie war doch gar nicht dabei, als Sie mit Ihrem Bluthund auf meinem Boot eingebrochen sind.“
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“ Marcs Gesicht blieb völlig ausdruckslos. Er sah sich in dem Zimmer um. „Ich kann nur hoffen, dass Sie nicht so blöd sind, diesen Raum verwanzt zu haben. Was Sie zugeben oder nicht zugeben werden, ist viel belastender als alles, was ich sagen kann.“
    „Hier gibt es keine Wanzen. Ich bin kein Spion, Devereaux, sondern ein ganz gewöhnlicher Mensch.“
    „Ein gewöhnlicher Mensch?“ Marc hob eine Braue. „So würde ich Sie nicht gerade beschreiben. Claire ist eine Kollegin von mir, die Menschensehr gut beurteilen kann. Ich vertraue ihr und habe sie deshalb gebeten mitzukommen.“
    „Sie ist eine Hellseherin.“
    „Ja, das bin ich“,

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