Dein ist das Leid (German Edition)
verstehe schon. Ich mag das gar nicht, aber ich kann es verstehen.“
Hutch erhob sich, ging zu ihr und strich ihr zärtlich über die Schultern. „Wir haben wirklich eine komplizierte Beziehung, was?“
„Das ist die Untertreibung des Jahres.“ Casey seufzte. „Hoffentlich bin ich das wenigstens wert.“
„Oh ja, du bist es wert. Komplizierte Sachen habe ich schon immer gemocht.“
Casey lächelte und sah ihm in die Augen. „Ich habe gerade nicht viel zu tun und wollte mal ein Nickerchen machen. Aber vielleicht könnte ich mich zu etwas anderem überreden lassen – wenn du ein bisschen später nach Virginia aufbrichst.“
Ein sexy Lächeln umspielte seinen Mund. „Virginia? Wo ist das denn?“
26. KAPITEL
Anders als Fenton hatte Mercer das Team von Forensic Instincts überhaupt nicht erwartet.
Er wirkte verwirrt und bestürzt, als er die Tür aufmachte. „Gibt es einen Notfall?“ Er war angezogen wie jemand, der es sich um Mitternacht zu Hause gemütlich machte, in Jogginghose und T-Shirt. „Eigentlich wollte ich gerade schlafen gehen.“
„Tut uns leid, Sie um diese Zeit stören zu müssen, Herr Abgeordneter.“ Claire wollte dem überraschenden Besuch den Stachel nehmen. „Aber es ist tatsächlich wichtig, dass wir sofort mit Ihnen sprechen können. Sonst wären wir so spät nicht vorbeigekommen.“
„Okay.“ Er ließ sie herein.
„Cliff? Ist alles in Ordnung?“ Seine Frau Mary Jane kam in einem Morgenmantel eilig die Treppe herunter. Sie hatte den verängstigten Gesichtsausdruck einer Mutter, die sofort befürchtete, einem ihrer Kinder könnte etwas zugestoßen sein. „Was ist passiert?“
Marc ließ den Abgeordneten nicht aus den Augen. „Es ist eine dringende Angelegenheit. Wir müssen sofort mit Ihrem Mann reden.“
„Ihren Kindern geht es gut“, stellte Claire sofort klar. „Es hat nichts mit ihnen zu tun.“
Mrs Mercer war erleichtert. „Und das kann nicht bis morgen warten?“
„Ich fürchte nicht.“
„Ist schon gut, Schatz.“ Mercer bedeutete seiner Frau, wieder nach oben zu gehen. „Es wird schon nicht lange dauern. Und wenn es um Amanda Gleasons krankes Baby geht, möchte ich gern helfen.“
„Natürlich.“ Sie wandte sich um und stieg die Treppe hoch.
„Gehen wir doch in mein Arbeitszimmer“, schlug Mercer vor. „Da sind wir ungestört.“
Alle drei nickten und folgten dem Abgeordneten in das geräumige Zimmer.
„Ich glaube, wir sind uns noch nicht begegnet“, sagte Cliff Mercer zu Ryan.
„Das stimmt. Ryan McKay.“ Er streckte seine Hand aus. „Ich arbeite ebenfalls für Forensic Instincts .“
Mercer nickte. „Also, nehmen Sie Platz, und verraten Sie mir, worum es geht. Wie geht’s dem Baby?“
„Er hält durch“, sagte Ryan vorsichtig. „Aber das könnte ganz schnell anders sein. Deshalb zählt jede Sekunde. Sein Vater ist noch immer seine beste Überlebenschance.“
„Haben Sie denn schon eine Ahnung, wo Paul Everett stecken könnte?“
„Wir hoffen, bald einen Durchbruch erzielen zu können“, übernahm Marc das Gespräch. Sie hatten geplant, dass er die Unterhaltung leiten sollte.
„Wie kann ich helfen?“
„Indem Sie uns etwas über Lyle Fenton erzählen.“
Cliff versteifte sich. Damit hatte er offenkundig nicht gerechnet. „Lyle? Was wollen Sie denn über ihn wissen?“
„Alles. Wir kommen gerade von ihm.“
Mercer war inzwischen auf der Hut. „Und?“
„Und es war nicht sehr angenehm. Wir haben auch nicht viel in Erfahrung bringen können. Nur dass Paul Everett kurz vor seinem Verschwinden auf Fentons Jacht gewesen ist.“
Mercer riss die Augen auf. „Sie haben Lyle in Verdacht, dass er etwas mit Everetts Verschwinden zu tun haben könnte?“
„Und Sie?“
„Ich? Nein, selbstverständlich nicht. Lyle Fenton ist ein Freund von mir.“
„Ja, das wissen wir.“ Marc ließ nicht locker. „Er hat Ihren Wahlkampf finanziert. Und jetzt verlässt er sich darauf, dass Sie ihm helfen.“
Nun kniff Mercer die Augen zusammen. „Was wollen Sie damit andeuten?“
„Nichts, das nicht der Wahrheit entspricht. Fenton hat Sie in der Tasche. Das wissen wir. Offen gesagt, interessiert uns das überhaupt nicht. Aber für Sie ist es natürlich schon von Bedeutung.“ Mercer wollte protestieren, doch Marc brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Machen Sie sich gar nicht erst die Mühe, es abzustreiten. Wir sind nicht auf Ihren Kopf aus. Aber wir brauchen ein Druckmittel, um das Baby zu retten.“
„Was denn
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