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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Rückspiegel nach verdächtigen Fahrzeugen. „Ich bin mitten in Manhattan. Ich fahre kurz beim Krankenhaus vorbei und dann raus in die Hamptons. Das ist ungefähr so abgelegen wie der Times Square in der Silvesternacht.“ Sie rutschte im Sitz hin und her. Trotz ihrer flapsigen Reaktion war ihr nicht wohl bei der Sache. „Ist er bewaffnet?“
    „Das weiß ich nicht.“ Claire klang außerordentlich beunruhigt. „Aber er verfolgt uns und Amanda zu einem Zweck. Irgendwann wird er etwas unternehmen. Und was immer das ist – es ist bedrohlich. Er ist bedrohlich.“
    „Ich verstehe.“ Casey wünschte bloß, sie könnte herausfinden, welcher Wagen in dem auf mehreren Spuren dahinfließenden Verkehr hinter ihr her war. „Ich sorge dafür, dass ich keine Sekunde allein bin. Ich parke nicht in der Tiefgarage des Krankenhauses … da müsste ich durch einen Tunnel laufen, um in das Gebäude zu kommen. Ich fahre zu einem der Parkplätze an der 69th Street zwischen First und Second Avenue. Da kann ich den Wagen abstellen und mich unter die Leute mischen. Es ist gerade Feierabend. Jede Menge Menschen kommen aus ihren Büros und wollen nach Hause. Da falle ich überhaupt nicht auf.“
    „Das ist gut. Bei diesem Tunnel habe ich gar kein gutes Gefühl. Da wärst du nicht sicher. Aber das Krankenhaus steht auch unter Beobachtung.“ Claire presste die Finger an ihre Schläfen. „Ich spüre so ein Hämmern im Kopf. Da passiert gerade zu viel gleichzeitig. Aber nichts davon ist gut.“
    „Passiert mit dem Baby auch was?“, fragte Casey schnell.
    Claire schwieg eine Sekunde. „Geh zu Amanda“, erwiderte sie dann mit tiefer und angespannter Stimme. „Sie braucht dich jetzt.“

11. KAPITEL
    Die letzten Meter vom Parkplatz bis zum Krankenhaus rannte Casey fast. Minuten später war sie in der Abteilung für Knochenmarktransplantation. Es war alles ganz still … zu still. Es war nicht diese Art Stille, die auf einer Station mit so ernsten Fällen nun einmal herrschte, sondern eine andere Art Stille, die Casey sofort verriet, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Sie hielt die erste Schwester an, die ihr über den Weg lief.
    „Ist Amanda Gleason hier? Sie müsste bei ihrem Sohn Justin sein.“
    „Und wer sind Sie?“, wollte die Schwester wissen.
    „Ein Freundin von ihr. Ich heiße Casey Woods. Wäre nett, wenn Sie mich zu Amanda bringen könnten.“
    „Sie ist nicht hier, Ms Woods. Sie ist bei Justin, aber auf der pädiatrischen Intensivstation. Mehr kann ich Ihnen leider auch nicht sagen.“
    Großer Gott, dachte Casey stumm. „Wo befindet sich die?“
    Die Schwester beschrieb ihr den Weg. „Aber dort wird man Sie nicht reinlassen.“
    „Das weiß ich. Ich möchte Amanda nur wissen lassen, dass ich da bin.“
    Casey rannte weiter und war völlig außer Atem, als sie vor der verschlossenen Tür der Intensivstation ankam. Sie drückte auf den Knopf, musste Ewigkeiten warten, bis sich jemand meldete, der jedoch tatsächlich Amanda informierte, denn sie kam ein paar Minuten später heraus. Sie bewegte sich wie ferngesteuert und hatte tiefe Sorgenfalten im blassen Gesicht.
    „Was ist passiert?“, fragte Casey ohne Vorrede.
    „Die Ergebnisse der Bronchoskopie sind da“, erwiderte Amanda tonlos. „Justin hat jetzt auch eine bakterielle Lungenentzündung. Zusätzlich zu der Parainfluenza. Dr. Braeburn hat ihn an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Er bekommt kaum noch Luft, Casey.“ Amanda liefen Tränen über die Wangen, ihre Stimme versagte. „Die Situation ist so gefährlich, dass ich es kaum noch aushalte. Wenn die Antibiotika nicht wirken … Wenn das Beatmungsgerät nicht mehr ausreicht …“
    „Sagen Sie nicht so was“, unterbrach Casey. „Daran dürfen Sie nicht einmal denken.“
    „Wie soll ich das denn anstellen?“ Amanda hob hilflos beide Hände. „Der Arzt kann auch nichts anderes mehr sagen, als dass wir jetztganz dringend einen Spender finden müssen.“
    „Wir werden Paul finden.“ Casey zögerte keine Sekunde. „Das versichere ich Ihnen. Marc befragt in diesem Augenblick Leute in der Simon’s Beach Bakery, und Patrick ist auf dem Rückflug aus Washington mit Informationen, die offenbar wichtig sind. Und Justin ist ein Kämpfer – das haben Sie selbst gesagt. Er wird durchhalten, bis wir Paul gefunden haben.“ Das muss er einfach, dachte sie bei sich.
    Amanda nickte zweifelnd. „Ich muss wieder rein. Die Schwester sagte, Sie müssten mich unbedingt sehen.“
    „Das stimmt.“ Jetzt wurde es

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