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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Ryan wurde ernst. „Also, worum geht’s?“
    Casey erhob sich und schlüpfte in ihren Mantel. „Ich möchte, dass du dir noch mal Paul Everett vornimmst“, sagte sie. „Die Ergebnisse brauche ich, bevor ich nach Westhampton rausfahre.“
    Ryan zog die Brauen zusammen. „Was soll ich denn tun? Noch weiter zurückgehen? Oder tiefer graben? Ich habe mir seinen berufsmäßigen Hintergrund bereits ganz genau angesehen. Willst duseine schulische Laufbahn haben? Seine Noten im College? Seinen Uniabschluss?“
    „Nein. Ich möchte, dass du seinen ganzen Lebensweg mit dem von John Morano vergleichst. Dessen Hintergrund hast du dir bis jetzt nur oberflächlich angesehen. Sieh bitte noch mal genauer nach. Mit allen möglichen Einzelheiten. Dann schau nach, ob er und Everett jemals zur selben Zeit am selben Ort waren – wo immer sie sich begegnet sein könnten. Wenn du bis in die Schulzeit zurückgehen musst, dann mach das. Ich will ganz sichergehen, dass die beiden sich nicht doch kannten.“
    „Um ausschließen zu können, dass Morano nicht doch etwas mit Everetts Verschwinden zu tun haben könnte.“
    „Ganz genau.“
    „Ist schon so gut wie erledigt.“ Ryans Finger flogen bereits über die Tastatur. „Bis zu unserer Telefonkonferenz hast du die Antworten.“
    Der Mann parkte nur ein paar Gebäude von dem Sandsteinhaus entfernt, der Wagen war hinter einem Müllberg auf der Straße verborgen. Die Dämmerung brach bereits über der Stadt herein, die Dezembertage waren unglaublich kurz. Der Mann war ganz in Schwarz gekleidet und in dem schwindenden Tageslicht beinahe unsichtbar. Trotzdem wollte er kein Risiko eingehen. Als Casey aus dem Haus kam, beugte er sich tief hinter das Lenkrad. Sie überquerte die Straße und betrat eine Tiefgarage. Wenige Minuten später kam der Van des FI-Teams die Rampe hoch, bog links ab und fuhr davon.
    Er wartete ein paar Augenblicke.
    Dann legte er den Gang ein, fädelte sich in den Verkehr ein und folgte ihr.
    Claire saß mit gekreuzten Beinen auf ihrem Futon, mit dem Gummiherz in der Hand, das Amanda ihr geliehen hatte. Dieses kleine Andenken an Paul löste bei ihr die stärksten Reaktionen aus. Sie konnte spüren, wie diese binäre Energie gleich einem Fluss durch sie hindurchströmte. Sie sah Paul vor ihrem inneren Auge und fühlte seine widerstreitenden Emotionen. Doch plötzlich sah sie ihn nicht mehr vor sich, und die Gefühle, die das Herz ihr übermittelte, verwandelten sich in nichts.
    Sie kam nicht dahinter, was der Grund dafür sein mochte, und dastrieb sie in den Wahnsinn. Sie musste diese Spinnweben aus ihrem Hirn verscheuchen und versuchen, zum Kern ihrer seltsamen Reaktionen vorzudringen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass sie dann etwas Konkretes finden würde, mit dem sie arbeiten könnte.
    Claire fuhr zusammen, als ihr Handy klingelte. Bei ihren Bemühungen, hinter das Geheimnis von Paul Everetts Energien zu kommen, wollte sie nicht gestört werden. Wer immer das war, er sollte später noch mal anrufen.
    Doch der Signalton drang unerbittlich in ihre inneren Bereiche vor. In der Absicht, auf „Ignorieren“ zu drücken, damit der Anrufer eine Nachricht hinterlassen konnte, angelte sie nach dem Gerät und warf einen Blick auf das Display. Es war Casey. Einen Anruf von ihr konnte sie nicht einfach unbeachtet lassen. Nicht in dieser brenzligen Situation.
    Stattdessen schob sie ihren eigenen Frust beiseite, drückte auf „Annehmen“ und hob das Handy ans Ohr. „Hi, Casey.“
    „Hi. Tut mir leid, dass ich dich störe. Ich weiß ja, dass du mit diesen persönlichen Gegenständen arbeitest, die du von Amanda hast. Aber ich wollte dich auf dem Laufenden halten und dich bitten, für ein paar Stunden ins Büro zu gehen. Wir machen später eine Telefonkonferenz mit dem ganzen Team, damit …“
    „Stopp.“ Claire unterbrach Casey scharf. „Ich wollte dir nicht ins Wort fallen, aber irgendwas stimmt nicht.“
    „Was? Du meinst, mit dem Baby?“
    „Nein, bei dir. Dieses Gefühl, das ich neulich hatte. Jetzt ist es wieder da. Casey, jemand beobachtet dich.“ Sie zögerte. „Wo genau bist du?“
    „Im Wagen.“
    „Dann wirst du von jemandem verfolgt. Er ist ganz in Schwarz gekleidet. Sein Gesicht kann ich nicht klar erkennen, nur einen Umriss im Schatten. Aber er strahlt eine dunkle Energie aus. Verriegele die Türen. Und fahr nicht an irgendwelche abgelegenen Orte. Bleib im dichten Verkehr.“
    „Da mach dir mal keine Sorgen“, erwiderte Casey trocken und suchte im

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