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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Zusammenhang im selben Artikel erwähnt wurden, dann völlig unabhängig voneinander. Everett wurde ermordet. Morano sicherte sich sein begonnenes Projekt. Punkt.“
    „Haben sich die Zeitungen überhaupt näher mit dem Mord befasst?“, fragte Casey. „Irgendwelche Spekulationen, wer Paul umgebracht haben könnte?“
    „Hier und da ein Absatz über den ungeklärten Mordfall – aber eher dramatisch als spekulativ. Du weißt schon: ‚War Paul Everett bloß ein unschuldiges Opfer, oder war er ein Spieler ums ganz große Geld, der sich mit den falschen Typen eingelassen und den ultimativen Preis dafür bezahlt hat?‘ Aber das waren alles Nachrichten von gestern, die Artikel erwähnten es nur nebenbei. Eigentlich ging es darum, ob das Hotel nun gebaut werden sollte oder nicht.“
    „Wie ihr euch erinnert, hat der Mord an Paul schon damals, als er passierte, nicht viel Aufmerksamkeit erregt“, rief Marc ihnen ins Gedächtnis. „Deshalb konnte Amanda mir so gut wie keine Medienberichte zeigen, als sie zum ersten Mal zu uns kam. Paul war keine Berühmtheit. Er war bloß ein ausgefuchster Immobilientyp, der eine gute Gelegenheit witterte und zugriff. Aber es wurde noch nicht gebaut, sodass die Öffentlichkeit zum größten Teil noch gar nichts von seinen Plänen wusste. Nur die direkt Betroffenen. Und die hatten keinerlei Anlass, seine Ermordung mit einem Projekt in Verbindung zu bringen, das noch längst nicht unter Dach und Fach war.“
    „Das ist klar“, stimmte Patrick zu. „Sonst hätte auch die Polizei mit mehr Nachdruck in dieser Richtung ermittelt. Hat sie aber nicht.“ Er zögerte. „Es gibt aber natürlich Leute, die so einen Mord durchziehen können, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.“
    „Paul Everett ist nicht tot“, stellte Claire fest. „Ich kann auch nicht erklären, wieso ich da so sicher bin, besonders weil ich bei ihm eine so komische und widersprüchliche Energie wahrnehme, aber ich bin es. Ich wünschte bloß, ich könnte eine tiefere Verbindung herstellen. Heute habe ich endlose Stunden damit verbracht, dieses Klebeherz in der Hand zu halten und seine Energie zu analysieren. Es ist, als könnte ich jeden Augenblick ein Fenster öffnen und hineinblicken, aber plötzlich ist es weg. Nicht bloß die Chance, es zu öffnen, sondern das ganzeFenster. Es ist zum Wahnsinnigwerden.“
    „Das bestätigt, was mein Bauchgefühl mir schon längst verrät“, erwiderte Casey. „Nämlich dass entweder Paul Everett genau das wollte oder derjenige, der Paul Everett aus seinem Wagen geschleift hat. Was bedeutet, Paul ist entweder das Opfer oder selbst ein Verbrecher. Umso mehr Grund, ihn aufzutreiben. Vor allem natürlich für Justin. Aber auch, um ihn entweder der Justiz zuzuführen – oder ihn zu retten. Im Moment ist das Warum hinter allem ziemlich unwichtig. Wichtig ist nur, dass wir ihn finden, weil das Justins einzige Überlebenschance zu sein scheint.“
    „Dann wissen wir ja alle, was wir zu tun haben“, sagte Ryan.
    „Ich möchte Amanda im Krankenhaus besuchen“, sagte Claire. „Da Casey und Marc nicht da sind, ist das für mich heute Abend die ideale Gelegenheit. Außer ihnen habe ich am meisten Zeit mit ihr verbracht. Ich möchte sehen, wie es ihr und dem Baby geht. Ich würde auch gern etwas berühren, das mit dem Baby in Kontakt war – vielleicht ein Laken oder eine Decke, die er jetzt auf der Intensivstation nicht mehr hat. Und ich möchte feststellen, ob ich auf dem Weg ins Krankenhaus irgendwas Merkwürdiges wahrnehmen kann.“
    „Was meinst du mit merkwürdig?“, fragte Ryan.
    „Sie will damit sagen, dass sie fühlt, dass wir beobachtet und verfolgt werden“, erklärte Casey. „Wir und Amanda.“
    „Warum?“
    „Das weiß ich nicht“, sagte Claire. „Aber es wird immer bedrohlicher.“
    „Bist du sicher?“ Dieses Mal verhöhnte Ryan ihre Begabung nicht.
    „Ganz sicher.“
    „Dann solltest du nicht allein gehen“, warf Patrick ein. „Ich komme mit. Ich bin in so was ausgebildet. Vielleicht fällt mir etwas auf, das dir entgeht. Außerdem liegt bei mir gerade nichts Aktuelles an. Und ich will nicht dumm rumsitzen und darauf warten, dass diese Kellnerin mich anruft. Ich muss irgendwas tun.“
    „Gut.“ Casey fand die Idee gut. Patrick hatte scharfe Augen, Claire hatte eine übersinnliche Begabung, zusammen wären sie sicher. „Wir wissen also alle, wo jeder von uns heute Abend ist und was er tut. Falls es was Interessantes gibt, melden wir uns bei Ryan.

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