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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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jetzt hinter mir.“
    Sal kniff seine dunklen Augen zusammen. „Sie machen da einen monströsen Fehler, Morano. Sie brauchen uns. Und ich muss Sie nicht erst daran erinnern, was mit Everett passiert ist, oder?“
    Morano rührte sich nicht. „Soll das eine Drohung sein?“
    „Eine Drohung?“ Sal zuckte mit den Schultern. „Nennen wir es doch eine hilfreiche Anregung von einem besorgten Geschäftspartner. Was Everett zugestoßen ist, war ein unglücklicher Zufall. Sie sind kein Freund von unglücklichen Zufällen, nehme ich an?“
    „Nein. Aber ich bin auch kein Freund davon, ausgenommen zu werden. Sie haben schon genug gekriegt – und dann noch was obendrauf. Wir sind mehr als quitt. Ich habe genug von Ihren Besuchen. Ich will bei meinem Projekt jetzt keine Hindernisse mehr haben.“
    „Das wird leider nicht möglich sein. Was Sie tun, ist nicht besonders schlau“, erwiderte Sal.
    „Vielleicht nicht. Aber es ist notwendig.“ Morano erhob sich langsam und mit ausgestreckten Händen. „So ist das nun mal. Und was jetzt? Haben Sie vor, mich über den Haufen zu schießen?“
    Ein schiefes Lächeln umspielte Sals Lippen, als er ebenfalls auf die Füße kam. „Aber nein. Ich werde lediglich Ihre Botschaft überbringen. Vermutlich werden Sie bald eine Antwort erhalten.“
    Als das Forensic Instincts -Team auf den Parkplatz vor dem Backsteingebäude des Southampton Hospital einbog, tummelte sich dort bereits die Presse.
    „Wow“, kommentierte Casey trocken. „Mercers Presseabteilung verdient eine Lohnerhöhung. Das sind nicht nur die Medien aus dem ersten Wahlbezirk des Staates New York. Die sind aus ganz Long Island,sogar aus Manhattan und Queens. Was bedeutet, dass die großen nationalen Fernsehsender es ebenfalls bringen werden.“
    „Das liegt aber nicht nur an Mercers Presseleuten. Bestimmt haben die meisten Reporter inzwischen auch Amandas Video gesehen“, rief Marc ihr in Erinnerung und musterte die Menge. Casey rollte an einigen Ü-Wagen vorbei, auf der Suche nach einem freien Stellplatz. „Bessere Publicity könnte Mercer sich gar nicht wünschen. Die twittern alle auf ihren Smartphones herum, während sie auf sein Erscheinen warten. Die Nachricht von seiner selbstlosen Tat wird in Minuten durch das ganze Land gegangen sein.“
    „Wie sollen wir nahe genug an ihn herankommen?“, fragte Claire, die auf dem Rücksitz des Vans saß. „Er wird Sicherheitspersonal bei sich haben, wenn er kommt und wenn er geht.“
    „Das wird gar nicht unser eigentliches Problem sein“, bemerkte Marc und schnitt eine Grimasse. „Die haben Forensic Instincts längst auf dem Schirm, wenn sie etwas über Paul Everett wissen wollen. Das Problem ist, an Mercer heranzukommen, ohne von den Medien mit Fragen bombardiert zu werden. Sobald die herausfinden, wer wir sind, haben wir keine Chance mehr. Und dann ist da auch noch Lyle Fenton, der bestimmt mit Mercer zusammen hier auftaucht. Der erkennt uns sofort, und dann stellt er sich zwischen uns und den Abgeordneten.“
    „Vielleicht kriegen wir das hin, ohne uns identifizieren zu müssen.“ Claire streichelte nachdenklich Heros seidiges Fell. „Jedenfalls bis wir irgendwo mit Mercer allein sind, sodass niemand etwas mitbekommt.“
    Casey warf ihr im Rückspiegel einen Blick zu. „Da bin ich aber gespannt.“
    „Ihr beide seid die Einzigen von uns, die Fenton kennt. Mich und Hero kennt keiner. Und wir sind beide ziemlich gute Schauspieler. Nicht wahr, Hero?“
    Hero betrachtete sie aus seinen treuen Augen und gab ein tiefes Geräusch von sich. Dann leckte er ihr über die Hand. Er wusste, dass von ihm die Rede war.
    „Ich mag es gar nicht, wenn man mich für eine dumme, hilflose Blondine hält“, fuhr Claire fort. „Aber manchmal ist das auch von Vorteil. Wenn der Abgeordnete da ist und ins Krankenhaus will, komme ich zufällig mit Hero vorbei. Ich gebe ihm ein leises Kommando, das sonst niemand mitkriegt, und er springt los. Wir werden mit Mercer zusammenstoßen. Ich führe mich so dämlich und mitleiderregend auf,dass seine Sicherheitsleute sich wieder entspannen. Dann flüstere ich Mercer schnell zu, wer ich bin und dass wir uns mit ihm über das Video unterhalten müssen, sobald er und seine Frau ihre Blutproben abgegeben haben. Falls Fenton dabei ist, wird ihm das nicht gefallen, aber er wird auch nichts dagegen unternehmen, denn als ihr gestern Abend mit ihm geredet habt, war das Video ja noch gar nicht auf YouTube. Wahrscheinlich will er auch dabei sein,

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