Dein ist der Tod
verlangen.«
»Ach, eigentlich hatte Mark den GroÃteil der Arbeit. Ich hab nur ein bisschen telefoniert, um die Proben zu kriegen.«
»Trotzdem vielen Dank. Auch im Namen von Ric. Damit hast du sie ein gutes Stück weitergebracht.«
Kelsey sah das Funkeln in ihren Augen. »Wie gehtâs Ric übrigens?«, fragte sie mit einem wissenden Lächeln.
»Ach, ganz gut«, erwiderte Mia. »Glaub ich jedenfalls.« Sie lächelte unsicher. Vielleicht war sie ja auch zu optimistisch. Aber dieses Mal fühlte es sich anders an, und sie hoffte und betete zum Himmel, dass sie nicht auf ein massiv gebrochenes Herz zusteuerte.
Höchste Zeit, sich zu verabschieden, ehe Kelsey ihr noch mehr prekäre Fragen stellen konnte. »Nun denn, ich muss los«, meinte sie mit einem Blick auf die Uhr. »Nicht dass der Nachmittag rum ist, ehe ich anfange. Also, vielen Dank noch mal für deine Mühe.«
»Arbeite nicht so viel.«
»Du auch nicht, ja?«
Beide wussten, dass es für sie beide nichts als ein frommer Wunsch war, und schon auf dem Weg in ihr Büro fiel Mia eine weitere Sache ein, die sie noch anpacken wollte. Kelsey hatte sie auf eine Idee gebracht, und ehe sie die nicht überprüft hatte, konnte sie vermutlich keinen anderen Gedanken fassen.
Statt zum Aufzug ging sie daher zum Beweismittelraum, wo noch bis fünf Uhr jemand Dienst haben müsste. Sie erkundigte sich nach den Müllsäcken, die Anfang der Woche angeliefert worden waren. Dem griesgrämigen Gesichtsausdruck der Frau nach waren sie noch da, und sie hatten ihr Aroma auch weiter entfaltet. Die Frau führte Mia zu einem separaten Kühllager, in dem die Plastiksäcke verwahrt wurden. Sobald die Tür aufging, wurde sie trotz der niedrigen Temperaturen von dem Gestank beinahe ohnmächtig.
»Nächsten Dienstag soll alles abgeholt werden«, sagte die Frau. Sie hielt sich so weit wie möglich von der Tür fern, während Mia ihren Mut zusammennahm und hineinging. »Wenn Sie was brauchen, sollten Sie sichâs also bald holen.«
Mia stocherte in den Haufen von Säcken herum und las die Beschriftungen, bis sie die Lieferung von Ric und Jonah fand. Sie hatten alles, was sie für notwendig hielten, aussortiert â fünf, sechs Sachen, die Mark bereits analysiert hatte.
Mia verbrachte weitere zwanzig Minuten damit, im Müll zu wühlen, ehe sie fand, was sie gesucht hatte. Ihre Oberschenkel waren vom Hocken schon verkrampft, und vom Gestank war ihr schlecht, als sie einen Kaffeebecher herauszog. Sie las den Namen, der mit einem schwarzen Filzstift auf den Karton geschrieben war.
»Na dann, Camille. Schauen wir mal, ob du mir verrätst, was dein Sohn so treibt.«
Ric verfluchte seinen Partner, während er eine weitere gelbe Ampel überfuhr. Warum hob der Kerl nicht ab? Er lieà es ein weiteres Mal klingeln, bis die Mailbox ansprang. Dann legte er auf und drückte auf Wiederwahl.
Irgendwas war im Anzug. Ric spürte es. Aber hatte es was mit ihrem Fall zu tun â oder nicht eher mit ihm? Seit fünfzehn Jahren machte er den Job, jetzt stieà er womöglich an seine persönlichen Grenzen. Vielleicht war das Maà an Stress, Rückschlägen und politischen Einmischungen endgültig voll.
»Macon.«
»Machst du dein Handy manchmal auch an? ScheiÃe, Mann, ich hab dir schon zweimal auf die Mailbox gesprochen. Was war am SchieÃstand?«
»War noch nicht da.«
Ric knirschte mit den Zähnen. »Ich dachte, du bist da um zwei?«
»Musste vorher noch was für Singh erledigen. Aber jetzt bin ich unterwegs. Ich geb Bescheid, sobald ich was weiÃ. Und du, gibtâs was zur Patrone?«, fragte Jonah. Rey hatte Zugriff auf eine weitere Datenbank und wollte sich schlaumachen, ob es noch mehr Informationen zu den Patronenhülsen gab, die sie an den Tatorten gefunden hatten.
Heute beim Aufwachen hatte sich Ric wesentlich mehr Sorgen wegen des Schützen gemacht als wegen des Vizegouverneurs. Der Schütze war eine unmittelbare Gefahr für Mia, Lane nicht. Doch nachdem er den ganzen Tag wieder und wieder alles, was sie zu dem Kerl hatten, durchgegangen war, musste er sich nun um etwas anderes kümmern.
»Von Rey hab ich nichts gehört«, beschied er Jonah. »Wenn er sich meldet, rühr ich mich. Ich kümmere mich grad um eine Sache am Lake Buchanan.«
»Willst du wieder ins Haus?«
»Hab
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