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Dein ist die Rache

Dein ist die Rache

Titel: Dein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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von East Yorkshire auf der Intensivstation.
Der Mann, der geschäftlich hier zu tun hatte und aus West Yorkshire stammen soll, wurde von Autofahrern spät in der Nacht vom Dienstag am Parkplatz Coniston an der Straße nach Bridlington aufgefunden.
Die Polizei bittet die Person, sich zu melden, die kurz nach dem Vorfall von einer nahe gelegenen Telefonzelle aus den Notruf wählte. Wer Informationen hat, möchte bitte unter der Nummer 0845   606022 die Polizei von Humberside anrufen oder anonym bei Crimestoppers unter 0800   555   111 Kontakt aufnehmen.
    Als er sich wieder zu Pharaoh wendet, seufzt sie so tief, dass seine feuchte Stirnlocke erzittert. »Chefin?«
    Sie zieht ihr Telefon heraus. Klingelt die Zentrale an. Fragt, welcher Beamte mit dem Vorfall befasst war und ob er heute Dienst hat. Während sie auf Antwort wartet, haucht sie »Ich hasse Sie« in McAvoys Richtung. Er verzieht das Gesicht und lacht nervös auf.
    »Ach ja? Ich glaube, den kenne ich, ja. Funken Sie ihn an und sagen Sie ihm, er soll mich unter dieser Nummer anrufen. Danke.« Sie hängt auf. Wendet sich zu McAvoy. »Tony Laws aus Bridlington war zuständig. Die Zentrale bittet ihn, zurückzurufen.«
    »Warum wissen wir davon nichts?«, fragt McAvoy.
    »Wir sind nur eine kleine Einheit«, meint Pharaoh. »Wir kümmern uns um sehr spezielle Verbrechen. Sie wissen doch, wie viel die reguläre Kripo zu tun hat, Aector. Man kann nicht alles im Blick behalten. Und niemand weiß, dass Sie und ich uns mit dieser Sache befassen. Eigentlich ist unsere Hauptaufgabe, die Dreckskerle zu finden, die den Leuten die Hände an die Knie genagelt haben. Wahrscheinlich denken sie, wir haben gar nicht die Zeit, uns mit Exhibitionisten abzugeben.«
    Ihr Telefon klingelt. Sie meldet sich höflich.
    »Tony, hi. Ja. Nein, ich weiß. Ich halte Sie nicht lange auf. Vergessen Sie den ›Ma’am‹-Quatsch. Chefin ist okay. Oder Trish, wenn Sie mich auf einen Drink einladen. Hören Sie, Parkplatz Coniston, wie ich höre, ist da jemand ein bisschen weit gegangen …«
    McAvoy hört zu, während seine Chefin in fünf Minuten charmantem Geplauder mehr herausfindet als er in Tagen der Analyse und Solo-Ermittlung.
    Als sie auflegt, hat sie einen neuen Freund gewonnen.
    »Okay«, sagt sie, als sie seinen erwartungsvollen Blick bemerkt. »Das Opfer war ein gewisser David Stoneleigh. Makler aus Morley. In der Nähe des IKEA-Kreisverkehrs, wenn Sie’s genau wissen wollen. Richtung Leeds. War hier, um Kontakte mit einer anderen Maklerfirma zu knüpfen, so heißt es jedenfalls. Tony Laws denkt, dass er den langen Weg nur auf sich genommen hat, um sich mit jemandem auf dem Parkplatz zu treffen. Geht da oben anscheinend schon ewig so zu. Unsere Leute ignorieren es meistens. Kontrollieren gelegentlich, schauen aber normalerweise in die andere Richtung. Egal, letzte Woche wurden sie aus einer Telefonzelle im nächsten Dorf angerufen. Frauenstimme, alarmierte einen Krankenwagen. Jemand am Parkplatz sei schwer verletzt. Die Polizei wurde automatisch verständigt. Die Streife fand den armen Hund platt auf dem Rücken, die Hose um die Knöchel, die Beine zerquetscht, mit gebrochener Hüfte. Stand auf der Kippe. Sie schafften ihn ins Krankenhaus, und er lag zwei Tage im Koma. Am Freitag wurde er operiert und hat seine Milz verloren, aber er ist wieder bei Bewusstsein. Redet nicht viel. Macht sich wahrscheinlich in die Hose, weil er nicht weiß, was er seiner Frau erzählen soll. Was soll’s, sie ist daran gewöhnt. Er wurde 2003 in Bradford verwarnt, als er den Autostrich besuchte.«
    McAvoy muss das erst einmal verdauen. »Üble Geschichte. Aber ich sehe keine Verbindung.«
    »Nein, ging mir genauso. Wollte schon wieder vernünftig werden, einen Gang zurückschalten. Dann teilte er mir die andere Sache mit.«
    »Ja?«
    »Sie haben Fingerabdrücke auf seiner Motorhaube gefunden. Seine eigenen und einen zweiten Satz.«
    McAvoy sieht sie erwartungsvoll an.
    »Susan Devlin. Vierundzwanzig. Vor zwei Jahren festgenommen wegen tätlichen Angriffs auf ihren Expartner. Ging auf ihn los, während er gefesselt war. Ein Sex-Ding.«
    McAvoy versucht, die Informationen miteinander zu verknüpfen, aber es gelingt ihm nicht. Pharaoh lächelt.
    »Das Urteil wurde zur Bewährung ausgesetzt. Ebenso bei ihrem Mitangeklagten.«
    »Mitangeklagten?«
    Pharaoh grinst. »Simon Appleyard.«

Kapitel 27
    19 : 17 Uhr. Welton. Stadtrat Peter Tressiders großes weißes Haus: abgeschirmt von Bastardzypressen und

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