Dein Kuss in meiner Nacht
nicht mit mir zusammenarbeiten willst, Cole Baby. Wir beide wären so ein gutes Team«, gurrte sie und leckte sich über ihre vollen Lippen. »Zusammen wären wir unschlagbar. Wir würden alle Welten regieren. Diese Seeker sind zu dumm, um die Macht an sich zu reißen, und begnügen sich mit ein wenig Sklavenhandel und anderem sinnlosen Dreck. Mein Ziel war von jeher ein ganz anderes. Ein viel höheres.«
»Lieber sterbe ich«, knurrte Cole finster. »Und wenn ich kann, dann nehme ich dich mit in den Tod. Aber sicher werde ich niemals dein Partner . Weder in dem einen, noch dem anderen Sinne des Wortes.«
»Ja, wirklich schade«, sagte Narjana seufzend und trat einen Schritt zurück. »Dann werden wir uns wieder unerfreulichen Dingen zuwenden müssen. Ich wünschte wirklich, du würdest es dir noch mal überlegen, doch solange du nicht kooperierst, wirst du leiden. Ich bekomme meine Antwort. Früher oder später.«
Sie verließ den Raum und die vier Seeker kamen herein, um ihn von der Wand abzuketten und mit sich zu zerren. Obwohl Cole wusste, dass es ihm nichts nutzen würde, wehrte er sich nach Leibeskräften. Zumindest trug einer der Seeker ein blaues Auge davon und ein anderer verlor drei Zähne. Doch am Ende waren es die ungleichen Verhältnisse, ein geschwächter Mann gegen vier ausgeschlafene Seeker, die seine Bemühungen erfolglos machten.
Wie schon zuvor schleppten sie ihn zu einem kalten Kellergewölbe und schnallten ihn auf der in der Mitte des Raumes stehenden Liege fest. Cole versuchte, sich für das Kommende zu wappnen. Er durfte unter keinen Umständen die Koordinaten zu P77M verraten. Er hoffte inständig, er würde standhalten können. Andauernde Folter war etwas, das jeden Mann brechen konnte. Früher oder später.
»Ich bin bereit, alles zu tun, um mein Ziel zu erreichen. Vielleicht möchtest du dir eine Menge Schmerzen ersparen und verrätst mir einfach gleich, was ich wissen möchte«, sagte Narjana, die an seine Seite getreten war, mit gleichgültiger Stimme.
Sie wusste genauso gut wie er, dass er ihr den Gefallen nicht tun würde. Er schwieg beharrlich und wenn es nach ihm ging, dann würde es auch so bleiben.
»Offenbar willst du es nicht anders. Nun gut. Dann sieh, was deine sture Haltung dir einbringt«, sagte Narjana kalt. »Legt ihm die Fühler an«, sagte sie an ihre Handlanger gerichtet.
Die Fühler waren Elektroden, über die ihm nicht nur Stromschläge zugeführt werden konnten, sondern die auch verschiedene Schmerzen von Brennen bis Stechen simulieren konnten.
Bisher hatten Narjana und ihre Folterknechte sich auf die klassischen Foltermethoden beschränkt. Dass Narjana jetzt zu den Fühlern griff, zeigte ihm, dass sie vorhatte, ihm größtmögliche Schmerzen bei minimaler Gefahr für seine Gesundheit zuzufügen. Er würde es fühlen wie echte Verwundungen, doch sie waren nicht tödlich, solange sie es nicht mit den Stromstößen übertrieben. Aber das würde Narjana nicht zulassen, solange er nicht redete. Wenn er tot war, würde er sein Geheimnis nicht mehr preisgeben können.
Über eine kleine Fernbedienung konnte Narjana die Folter steuern. Die Seeker befestigten die Fühler unter seinen Fußsohlen, an seinen Knien, an seinem Bauch, an seiner Brust und an seinen Schläfen.
Narjana ging zum Fußende der Liege und strich prüfend über die an seinen Fußsohlen angebrachten Fühler. Cole starrte an die Decke und versuchte, an nichts zu denken. Der Schmerz würde früh genug kommen. Sinnlos, darüber zu grübeln und sich zu fürchten. Er biss die Zähne zusammen, als ein Elektroschock durch seine Fußsohlen fuhr und seine Beine zum Zittern brachte. Er bäumte sich auf, doch er blieb stumm. Schlimmer war, was dann kam. Die Fühler an seinen Knien simulierten das Eindringen von spitzen Nägeln durch seine Kniescheiben. Er fing an zu schwitzen und biss so fest die Zähne zusammen, dass seine Kiefer knirschten.
»Welche Koordinaten hat P77M?«, verlangte Narjana zu wissen. »Sag es mir jetzt und du kannst dir den Rest ersparen.«
Cole schwieg, doch er konnte nicht verhindern, dass ein Stöhnen über seine Lippen glitt. Die Schmerzen waren unerträglich. Selbst jetzt, als alle Fühler wieder inaktiv waren, hallte der Schmerz in seinem Körper nach.
Narjana aktivierte den Fühler am Bauch und ein brennender Schmerz breitete sich aus bis in seine Eingeweide, als hätte ihm jemand ein Brenneisen aufgedrückt, und es hielt an, schien kein Ende zu haben. Seine Hände ballten sich
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