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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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zu Fäusten und er stieß ein unterdrücktes Knurren aus.
    Narjanas Lachen hallte von den Wänden wider.
    »Ja, mein Lieber. Ich hätte mir auch gewünscht, meine Zeit mir dir anders zu verbringen, doch du hast den Schmerz gewählt. Wirst du jetzt reden?«
    Cole biss die Zähne zusammen. Er japste nach Luft, als der Schmerz endlich nachließ.
    »Zur Hölle mit dir, Narjana!«, knurrte er finster.
    Ein heftiger Stromschlag in seine Brust bestrafte seine Dreistigkeit und er bäumte sich auf. Dann kamen stechende Kopfschmerzen hinzu, die ihn beinahe wahnsinnig machten. So sehr er es auch versuchte, er konnte seine Schreie nicht mehr zurückhalten.
    Je länger die Folter andauerte, desto schwächer wurde Cole. Zwei Mal glitt er in die Bewusstlosigkeit ab, doch ein Schwall kalten Wassers brachte ihn jedes Mal zurück in die Hölle. Narjana verlor die Geduld und schrie ihn an, ihre Bemühungen brachten dennoch keine Ergebnisse. Cole schwieg. Er wartete darauf, dass Narjana in ihrer Rage zu weit ging und ihn letztlich doch tötete, aber sie schaffte es irgendwie, ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.
    »Bringt ihn zurück«, befahl sie schließlich zähneknirschend.
    Die Seeker entfernten die Fühler und lösten die Fesseln, dann trugen sie ihn zurück in seine Zelle.
    Cole schlief unruhig. Er träumte von der Folter, von Narjanas wütenden Schreien. Sie hatten ihn jetzt drei Tage hintereinander gefoltert und es gab keinen Zentimeter an seinem geschundenen Körper, der nicht schmerzte. Mal hatten sie die Fühler angewendet, mal die herkömmlichen Geräte, doch er war stumm geblieben. Er war sicher, dass Narjana bald zu weit gehen würde, denn sie hatte sich mit jedem Mal weniger unter Kontrolle gehabt.
    Wenn er nur einen Moment dem Schmerz entkommen könnte, um Kraft zu schöpfen, doch selbst im Schlaf ließ er ihn nicht los, und zu allem Übel erlebte er all die furchtbaren Qualen im Traum wieder und wieder. Mittlerweile war er sich sicher, dass er dies nicht überleben würde. Er würde Faith nie wiedersehen. Der Gedanke an sie war das Einzige, was ihn während der vier Tage, die er nun schon in Gefangenschaft war, aufrecht gehalten hatte. Doch langsam verließen ihn die Kräfte. Es quälte ihn, dass er nie erfahren würde, ob Faith gerettet werden würde. Wenn er nur etwas tun könnte. Sicher waren Narjanas Schergen schon auf der Suche nach ihr. Er wünschte, er könnte sie warnen. Wenn sie Gefährten wären, dann könnte sie ihn hören, egal, wie weit sie voneinander getrennt waren, doch so gab es keine Möglichkeit. Trotzdem streckte seine Seele im Schlaf instinktiv ihre Fühler nach dem Mädchen aus, das seine Gedanken beherrschte.
    »Was soll ich nur tun? Faith. Verzeih mir, Faith. Ich wollte dich retten, doch ich habe versagt. Es tut mir leid. Ich kann nicht länger.«
    Plötzlich sah er sie deutlich vor sich. Sie schaute ihn aus ihren großen Augen an. Schock, Unglaube und Sorge standen in ihr Gesicht geschrieben.
    »Cole. Oh mein Gott, was ist mit dir?«, hörte er ihre Stimme in seinem Traum. Sie standen nur wenige Schritte voneinander entfernt. Um sie herum war nichts als Dunkelheit, doch von Faith ging ein sanfter Schimmer aus. Sie trat einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu, dann noch einen.
    »Faith? Du kannst mich sehen?«, fragte er erstaunt. So etwas war normalerweise nur bei Gefährten möglich.
    »Ja? Wie ist das möglich. Ich träume, oder?«
    Sie streckte eine Hand nach ihm aus, strich vorsichtig über seine Stirn, dann die Wange hinab.
    » Ja, du träumst. Wir haben eine Traumbegegnung « , erklärte er.
    »Was ist mit dir geschehen? Du siehst … furchtbar aus.«
    Ihre wunderschönen, grünen Augen füllten sich mit Tränen.
    »Sie foltern mich. Sie wollen etwas wissen, was ich niemals verraten darf. Du musst fliehen von dort, wo du bist. Sie werden versuchen, dich zu holen, und dich dazu benutzen, mich zum Reden zu bringen. Meine Eltern werden nach dir suchen. Nimm dieses Medaillon, dann können meine Eltern dich finden.«
    Er griff nach seinem Medaillon und reichte es ihr.
    »Du musst dich nur vor den Seekern verstecken. Lauf weg. Versteck dich, Faith. Vor den Seekern.«
    ***
    »… vor den Seekern verstecken. Lauf weg. Versteck dich, Faith. Vor den Seekern.«
    Ich erwachte mit einem erstickten Schrei auf den Lippen. Mein Herz klopfte wie wild. Was war das für ein verrückter Traum gewesen? Ich war jetzt seit vier Tagen hier und hatte durch die beruhigende Wirkung des Mota bisher immer

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